Gefährliches Verlangen
deutlich gemacht hatte, erbarmungslos zuzuschlagen, zog er sich zurück, um das sich ihm gleich darbietende Szenario bequem von seiner Sitzecke aus zu betrachten.
Nunmehr ließ er sich auf genau demselben Sessel nieder, auf dem vor wenigen Minuten noch Chris gesessen hatte. „Und denke daran: sei hart. Erbarmungslos. Sie fickt dann nämlich nur umso besser.“, ermahnte er Chris ein letztes Mal. Nun schloss James die Augen, lehnte sich in den Sessel zurück und lauschte dem ersten Schlag. Das Surren der Gerte in der Luft klang wie Musik in seinen Ohren. Doch das Klatschen der Gerte auf das weiche Fleisch war mit nichts, was er kannte, zu vergleichen. Die Beschreibung, es war göttlich, hätte es nur halb so gut getroffen.
Doch das i-Tüpfelchen des ganzen Szenarios war Rose’ lauter Schrei, als die Gerte auf ihren nackten Hintern niedersauste und sich dabei höchst wahrscheinlich auf ihrer rechten Pobacke schon ein roter Striemen abgezeichnet hatte. Ein stummer Vorbote seiner Zügellosigkeit. Und zügellos, ja, das war er tatsächlich. Er würde auch heute – ohne jedwede Erlaubnis – ihre Grenzen überschreiten.
Aber das Sahnehäubchen des Ganzen war, als Rose mit zusammengepressten Lippen und schmerzverzerrtem Gesicht lustvoll die Zahl eins ausstieß, bevor sie der nächste qualvolle Schlag traf.
James aalte sich in seinem Höhenrausch.
Abrupt schlug er nun die Augen auf, um die Züchtigung seiner willigen Sklavin in vollen Zügen zu genießen. Die Wölbung auf der Anzughose zwischen seinen Beinen war ein deutliches Zeichen dafür, dass sich sein steifer Schwanz bereits in voller Größe aufgestellt hatte.
O ja, James war im wahrsten Sinne des Wortes bereit, Rose auch in dieser Nacht bis an ihre Grenzen zu treiben.
***
Rafael steht am Bettrand vor dem leeren Koffer, der aufgeschlagen auf seinem Bett liegt, und packt hastig ein paar Kleidungsstücke ein, die ausgebreitet auf der Bettdecke liegen. Ja, er hat die richtige Entscheidung getroffen, ermahnt er sich, als ihn Zweifel überkommen. Das ist die einzige Möglichkeit, sein Problem zu lösen. Er muss weg. Und London scheint ihm dafür der idealste Ort zu sein. Dort wird er wieder zu klarem Verstand kommen. Er ist sich ganz sicher. Verdrängt jedweden Zweifel. Und während er seine Sachen hastig zusammenpackt, geht er nochmals im Geiste seinen Plan durch, kommt aber nicht umhin, schon wieder über sich und seine verdammten Gefühle nachzudenken. Sie scheinen ihn regelrecht zu verfolgen. So als kreisen sie nur noch um eine einzige Person. Verdammt! Verdammt! Verdammt!
Rafael stößt einen leisen Seufzer aus. Er hasst es zutiefst, sich so hilflos zu fühlen wie in diesem Moment. Dennoch setzt er all seine Hoffnungen in seine Reise nach Europa. O ja, der Jet bringt ihn weit, weit weg von der verlockenden Versuchung. Und sie ist weitaus mehr als nur eine Versuchung. Nein! Stopp! Hör auf über sie nachzudenken, quiekt seine innere Stimme laut! Er weiß, dass sein Bauchgefühl recht hat, dass er seinen Frieden finden muss. Denn ein mit-ihr-zusammen wird es niemals geben! Nicht so lang Simon lebt. Verdammt! Was für düstere Gedanken kreisen denn da gerade um ihn herum? Er verjagt sie, zwingt sich, an etwas anderes zu denken. London Calling! Ja, das war die Lösung. Der Ozean, ein anderer Kontinent, unüberwindbar und weit entfernt von der verlockenden Versuchung, die um ihn kreist wie ein Raubtier um seine Beute. Dort will, nein, dort muss er sie vergessen. Und zwar, bevor sie seinen Verstand komplett vergiftet. Wieso muss nur alles so verdammt kompliziert sein?! Aber er wird es schaffen, redet er sich selbst Mut zu. Treibt sich immer weiter voran, den Koffer noch schneller zu packen. Der Drang, dieses Haus zu verlassen, wird übermächtig.
Rafael greift gedankenverloren nach dem weißen Hemd, das auf der Bettdecke neben dem Koffer der Nobelmarke LOUIS VUITTON liegt, um es ebenfalls einzupacken, doch ein Luftzug, der einen berauschenden Duft mit sich trägt und sich augenblicklich im Raum ausbreitet, lässt ihn plötzlich innehalten. Er spürt förmlich die aufsteigende Hitze, die an seinem Körper entlang nach oben kriecht. Sein Herzschlag beschleunigt sich und das Blut rauscht ihm nur so durch die Ohren. Er kennt diesen Duft. Verdammt! Es ist ihr Duft. Doch niemals hat er ihn im wachen Zustand so intensiv wahrgenommen wie in diesem Moment. Kann das sein? Sie ist doch gar nicht hier! Oder doch?
„Rafael.“, flüstert sie . Ihre Stimme klingt leise,
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