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Gefährliches Verlangen (German Edition)

Gefährliches Verlangen (German Edition)

Titel: Gefährliches Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolita Somers
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besann ich mich eines Besseren und ließ das Telefon sinken. Ich konnte nicht aufs Spiel setzen, dass ein Dutzend Leute ihren Job verloren und mein Chef seinen Lebenstraum vergraben musste, weil ich einen dummen Fehler begangen hatte, indem ich mich auf geschäftlicher Ebene von meinen Gefühlen hatte leiten lassen.
    Ich beschloss, zunächst eine Nacht über die Sache zu schlafen und morgen eine Entscheidung zu treffen. Heute Abend war ich dazu einfach nicht mehr im Stande. Ich löschte das Licht und fiel in einen traumlosen Schlaf.

4
     
    E in wenig erschöpft wachte ich am nächsten Morgen auf. Ich hatte keine sehr erholsame Nacht hinter mir, zu sehr war ich mit den Ereignissen des vorigen Abends beschäftigt. Ich griff nach meinem Handy, um die Nachrichten zu lesen. Ich hatte eine Nachricht von einer mir unbekannten Nummer erhalten:
    Guten Morgen, Tess. Ich hoffe, Du hast gut geschlafen. Marcus
    Obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte, machte mein Herz einen Sprung vor Freude. Das war k eine Aufforderung. D as war Sorge um mich und Anteilnahme an meinem Leben. Vielleicht war er doch nicht so eiskalt wie er tat. Beschwingt setzte ich mich auf und machte mich fertig, um in die Agentur zu fahren.
    Wie üblich aß ich nur einen Joghurt bevor ich das Haus verließ und holte mir auf dem Weg einen Kaffee in meinem Stammcafé. Voll guter Laune schwebte ich förmlich ins Büro. Die Bedenken der letzten Nacht waren vergessen.
    Ich hatte gerade meine Tasche abgestellt als Tony zu mir trat. Ohne große Vorwarnung nahm er mich in den Arm.
    „Das hast Du super gemacht, Tess. Alan rief mich gestern Abend noch an, um mir mitzuteilen, dass mit der Vertragsunterzeichnung alles nach Plan verläuft. Unsere Anwälte treffen sich am Nachmittag, um die rechtlichen Grundlagen festzusetzen. Ich bin so stolz auf Dich!“
    Tony neigte hin und wieder zu Gefühlsausbrüchen, doch so aus dem Häuschen hatte ich ihn selten erlebt. Ich machte mich von ihm los und versuchte, sein Lächeln zu erwidern.
    „Danke, Tony. Ich... weiß Deine Unterstützung sehr zu schätzen“, gab ich etwas zerknirscht zurück, wusste ich doch, worauf die Vertragsunterzeichnung fußte, zumindest nicht an meinem geschäftlichen Sachverstand.
    „Nun mal keine falsche Bescheidenheit, meine Liebe. Aus Dir wird noch mal eine ganz große Marketingchefin, was sage ich, Königin!“
Er klopfte mir auf die Schulter und ließ mich fürs erste in Ruhe. Mir war diese Form der Aufmerksamkeit deutlich unangenehm, da so unverdient.
    Meine Kollegin Nina sah mich verschwörerisch an.
    „Na wenn das mal keine gute Gelegenheit ist, eine saftige Gehaltserhöhung zu verhandeln.“
    Ich verdrehte die Augen.
    „Ich mache nur meinen Job, Nina.“
    „Ja ja, nur Deinen Job.“
    Nina war der festen Überzeugung, ich hätte ein Auge auf Tony geworfen, was absolut an den Haaren herbeigezogen war. Er und ich verstanden uns überaus gut, aber er war verheiratet und ich hatte nicht das geringste Interesse an ihm.
    Ich ließ das Thema auf sich beruhen und widmete mich den Präsentationen, die ich bis zur nächsten Woche fertig zu stellen hatte. Kurz darauf klingelte mein Telefon.
    „Creative Solutions. Tess am Apparat.“
    „Trägst Du heute Unterwäsche, Tess?“
    Bei dem Klang seiner Stimme erstarrte ich zur Salzsäule.
    „Ich... hallo Marcus, wie geht’s?“
    „Danke, gut. Du hast meine Frage nicht beantwortet.“
    „Selbstverständlich. Was kann ich für Dich tun?“
    Nervös rutschte ich auf meinem Stuhl  hin und her. Wie konnte er mich unangekündigt bei der Arbeit überfallen und mir wie aus dem Nichts so eine Frage an den Kopf werfen?
    „Eine ganze Menge sogar, das weißt Du. Aber fürs Erste würde es mir gefallen, wenn Du Dich heute mit mir zum Mittag essen triffst.“
    Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Eine Einladung zum Mittagessen!
    „Das ließe sich sicher einrichten“, gab ich, jetzt wieder ganz cool, zurück.
    „Sehr schön. Sagen wir um eins bei Fellinis. Und lass die Unterwäsche im Büro, hörst Du? Bis später.“
    Schon hatte er eingehängt. Was war denn das für eine Aufforderung? Bei diesem Mann sollte mich nichts mehr wundern . Ich sah an mir hinab und bereute bereits, dass ich mir heute Morgen bei der Auswahl meiner Garderobe nicht mehr Mühe gegeben hatte. Ballerinas, ein Leinenrock, dazu ein T-Shirt mit Mottoaufdruck. Zudem hatte ich meine Brille aufgesetzt statt Kontaktlinsen einzusetzen. Hätte ich es nicht besser gewusst, ich wäre als Teenager in

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