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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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brummelte sie.
    »Heute Abend könntest du doch das hier anziehen«, sagte Korum und zog ein zartes Kleid in hellem Pink hervor.
    Mia zog es unter Korums aufmerksamen Blicken an und freute sich dabei insgeheim darüber, dass seine Augen immer goldener wurden. Als sie fertig war, ging sie zum Spiegel hinüber, um einen Blick auf sich zu werfen. Wie die ganze krinarische Kleidung, die sie bis jetzt getragen hatte, saß auch dieses Kleid perfekt. Es endete kurz über den Knien, war ärmellos und ihr Rücken war völlig frei, aber zum Glück brauchte sie ja keine BHs oder ähnliches. Ihre Schultern wurden allerdings von breiten mit Rüschen besetzten Trägern bedeckt und der Karree-Ausschnitt vorne war erstaunlich sittsam. Die Farbe war wundervoll und gab ihren blassen Wangen den Anschein eines rosigen Glanzes.
    »Mir ist aufgefallen, dass ihr nie leuchtende oder dunkle Farben tragt«, bemerkte Mia weil sie sich über diese eigenartige Tatsache wunderte. »Generell scheint ihr für alles helle Farben zu bevorzugen. Gibt es einen bestimmten Grund dafür?«
    Korum lächelte und sah sie mit einem warmen Glanz in den Augen an. »Den gibt es. Leuchtende oder dunkle Farben wurden in unserer Kultur historisch gesehen immer mit Gewalt und Rache verbunden. Aber wenn wir unsere Siedlungen verlassen und mit den Menschen verkehren tragen wir natürlich auch menschliche Kleidung — und kümmern uns dabei nicht so sehr um die Farben. Tatsächlich Einige von uns genießen es sogar, Kleidung zu tragen, die wir hier oder auf Krina normalerweise nicht anziehen würden — wie das knallrote Kleid, das Leeta in New York anhatte. Wenn sie das Kleid inmitten der Krinar trüge, würden alle denken, sie sei verrückt geworden und plane gerade irgendeinen Rachefeldzug.«
    Etwas machte in Mia Klick. »Hat der Protektor deshalb vor Gericht schwarz getragen? Weil er auf dem Kriegspfad ist?«
    »Genau« sagte Korum. »Er erklärt damit, dass er denkt betrogen worden zu sein und auf Rache sinnt.«
    »Wie, auf Rache sinnt?« wollte Mia wissen, aber Korum zuckte nur mit den Schultern und war offensichtlich nicht in der Stimmung, jetzt politische Themen mit ihr zu diskutieren. Da sie auch nicht mehr viel Zeit hatte, ließ Mia es für den Moment gut sein und konzentrierte sich stattdessen auf das anstehende Essen.
    »Hier, du könntest doch die Schuhe dazu tragen«, sagte Korum und gab ihr ein Paar Stiefelletten in einem sanften Elfenbeinton. Wie alle krinarischen Schuhe schienen auch diese eine flache Sohle zu haben. Wie es aussah waren hochhackige Schuhe bei den krinarischen Frauen nicht so beliebt, wie das bei den menschlichen der Fall war.
    Mia zog die Stiefelletten an — die sich umgehend ihrem Fuß anpassten und bequem wurden — und versuchte, schnell ihr Haar mit ihren Fingern zu zähmen. Nachdem sie stundenlang gelegen hatte, zeigten ihre Haare einen deutlichen Bettenlook mit ihren verhedderten Locken, die in alle Richtungen abstanden. Sie gab ihre Bemühungen angesichts der hoffnungslosen Lage allerdings nach einigen Minuten auf. Selbst wenn sie regelmäßig Korums Wundershampoo benutzte würde ihr Haar niemals so glatt sein, wie sie es gerne hätte.
    »Es sieht wundervoll aus, Mia. Lass es so«, sagte Korum, der ihre Bemühungen mit stiller Belustigung verfolgte.
    Mia lächelte ihn an. Das war eine der Eigenschaften, die sie so speziell an ihm fand: er schien eine Schwäche für ihr Haar zu haben und konnte nicht anders, als es häufig kurz zu berühren oder mit ihren Locken zu spielen. Allerdings hatte sie auch noch nicht einen einzigen Krinar mit Locken gesehen und nahm deshalb an, dass Korum es einfach mochte, weil es etwas Neues war. »Okay, dann bin ich glaube ich fertig ...«
    »Noch eine Sache«, sagte Korum und stellte sich hinter sie, um ihr eine ungewöhnlich schillernde Kette um den Hals zu legen, wobei er mit seinen warmen Fingern an ihrem Hals entlang strich. Es war ein scheinbar einfaches Schmuckstück, nur ein tränenförmiger Anhänger an einer dünnen Kette, aber das schimmernde Material sorgte dafür, dass es unbeschreiblich schön aussah. Es wirkte, als hätten sich alle Farben des Regenbogens um ihren Hals versammelt und jede einzelne würde versuchen, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zu ziehen.
    »Wow«, hauchte Mia und berührte den Anhänger ehrfürchtig. »Was ist das?«
    »Das ist eine echte Schimmersteinkette«, erklärte ihr Korum. »Natürliche Schimmersteine gibt es nur in der Gegend auf Krina, aus

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