Gefaehrliches Verlangen
es sich erhofft hatte. Bald könnte er den nächsten Teil seines Plans umsetzen. Es war Pech gewesen, dass die Keiths versagt hatten, aber letztendlich war das nur ein kleinerer Rückschlag.
Jetzt wollte er wieder seinen Feind anschauen ... und dessen kleinen Charl.
Aus irgendeinem Grund fand er diese Aufzeichnungen besonders faszinierend.
8. Kapitel
Auf dem kurzen Weg nach Hause dachte Mia über das andere Paar nach. Ein Mensch und ein Krinar, die so glücklich miteinander waren — das schien allem zu widersprechen, was Mia vom Widerstand gehört hatte und was sie über die Rolle des Charl in der krinarischen Gesellschaft wusste. Wie hatten sie dieses Kunststück hinbekommen? Und machte sich Maria keine Sorgen darüber, Arman letztendlich zu verlieren wenn ihre Schönheit verblühte während er sich nicht veränderte?
Natürlich war Arman ganz anders als Korum. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass er derselben Rasse von Jägern angehörte. Er schien viel zu nett und sanftmütig für einen Krinar zu sein und Mia konnte sich nicht vorstellen, dass er Maria gegen ihren Willen festhielt. Ganz im Gegenteil, es sah sogar so aus, als habe Maria den ersten Schritt in dieser Beziehung gemacht. Offensichtlich gab es unter den Krinar genauso viele verschiedene Persönlichkeiten wie unter den Menschen und Mia hatte ausgerechnet den getroffen, der auch vor Billionen von Jahren in einem urzeitlichen krinarischen Wald nicht fehl am Platze gewesen wäre.
Korum wäre mit seiner Mischung aus Rücksichtslosigkeit und hoher Intelligenz ein sehr erfolgreicher Jäger gewesen, da war sich Mia völlig sicher. Sein Ehrgeiz hatte ihn bis an die Spitze der krinarischen Gesellschaft gebracht und sie zweifelte nicht daran, dass er auch an jedem anderen Ort erfolgreich gewesen wäre — er war einfach so. Er wusste ganz genau was er wollte und setzte alles daran, es zu bekommen.
Und im Moment wollte er sie.
Seufzend schaute Mia auf den Boden, als sie auf der Lichtung neben Korums Haus landeten. Das Schiff setzte sanft auf und eine seiner Wände öffnete sich umgehend, um einen Ausgang für sie zu schaffen.
Sie stand auf, stieg aus der Gondel und folge Korum ins Haus. »Ist der Strand weit weg von hier?«, fragte sie als sie sich daran erinnerte, dass Maria ihn vorhin erwähnt hatte.
»Nein, man kann da gut zu Fuß hingehen«, sagte Korum als sie eintraten. »Wenn du möchtest, kann ich dir morgen zeigen, wie du dorthin kommst, dann musst du nicht im Haus bleiben, wenn ich nicht da bin. Aber geh bitte nicht ohne mich ins Wasser hinein — die Brandung kann sehr stark sein und die Strömungen sind unberechenbar.«
»Ich kann sehr gut schwimmen«, entgegnete Mia ihm. »Mach dir keine Sorgen um mich.«
»Das ist egal.« Korum hielt inne und warf ihr einen strengen Blick zu. »Entweder du versprichst mir, nicht alleine ins Wasser zu gehen, oder du wirst überhaupt nicht ohne mich zum Strand gehen.«
Mia rollte innerlich mit den Augen. Der Diktator war zurück. »Na gut. Ich werde nicht alleine ins Wasser gehen.« Da sie in Florida aufgewachsen war, wusste sie genau, auf was sie zu achten hatte, wenn es um Strömungen und hohe Wellen ging. Sie hatte auch bei stürmischem Wetter keine Angst vor dem Meer. Aber sie wollte ja nicht, dass Korum ihr verbot, alleine an den Strand zu gehen, also beschloss sie, klein beizugeben und sich nicht weiter zu streiten.
»Gut.« Er hörte sich beruhigt an. »Dann werde ich dir morgen früh zeigen, wo er ist.«
»Und die Gerichtsverhandlung?«
»Die fängt nicht vor elf Uhr an. Wenn du früh aufwachst, können wir einen Spaziergang zum Strand machen und ich zeige dir auf dem Weg noch eine paar schöne Flecken. Später kann ich dich dann richtig herumführen.«
»Das wäre schön, danke«, sagte Mia. »Kann ich morgen wieder die Gerichtsverhandlung verfolgen? Sie war wirklich faszinierend ...«
Er lächelte sie an. »Natürlich. Loris wird seine Verteidigung präsentieren — das sollte also eine besonders interessante Vorstellung werden.«
»Warum hasst er dich so sehr?«, fragte Mia neugierig, da sie gern mehr über krinarische Politik erfahren wollte. »Hattet ihr schon Meinungsverschiedenheiten, bevor sein Sohn angeklagt wurde?«
Korums Lippen verzogen sich leicht. »Meinungsverschiedenheiten kann man das auch nennen. Vor einigen Jahrhunderten besaß er ein Unternehmen, das mit meinem konkurrierte. Die Entwicklungen seiner Firma waren allerdings viel schlechter als meine und deshalb musste
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