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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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territorialen Wurzeln und hin zu einer friedlichen Zusammenarbeit, um das zu bewahren, was von ihrer kritischen Blutversorgung noch übrig war. Die nächsten hunderttausend Jahre waren eine Zeit des schnellen Fortschritts für die Krinar und markierten die Geburtsstunde von Wissenschaft, Technologie, Medizin, Kultur und Kunst. Statt ihre Blutversorger zu jagen, begannen die Krinar sie zu züchten, schafften ihnen günstige Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen und bemühten sich, nur deren Blut zu sich zu nehmen, die ihr reproduktives Alter schon hinter sich gelassen hatten.
    Diese Anstrengungen führten dazu, vorübergehend die Abnahme der lonarischen Bevölkerungszahlen aufzuhalten, wodurch die krinarische Gesellschaft aufzublühen begann. Trotz der niedrigen Geburtenrate stieg ihre Anzahl, da weniger Krinar in gewalttätigen Kämpfen zur Verteidigung ihres Territoriums ums Leben kamen. Man begann, Neuerungen sehr zu würdigen und kurz darauf erfanden die Krinar das Reisen durch das Weltall. Es war das erste goldene Zeitalter in der Geschichte der Krinar, eine Zeit voller enormer wissenschaftlicher Leistungen und einer relativ friedlichen Koexistenz der verschiedenen krinarischen Stämme und Regionen.
    »Ich bin nur bis dahin gekommen, wo die Plage beginnt«, sagte Mia ihm. Es war klar, dass dieses Ereignis das erste goldene Zeitalter beendet hatte, da fast alle Lonar ausgerottet wurden, was in der krinarische Gesellschaft zu Panik und blutigen Tumulten führte.
    Korum lächelte. »Du kommst also gut mit unserer Geschichte voran. Was denkst du bis jetzt?«
    »Ich denke, dass sie sehr interessant ist«, antwortete Mia ehrlich. Sie fand sie auch ein wenig Angst einflößend, wenn man bedachte, wie wild die Krinar in der Vergangenheit gewesen waren, aber das wollte sie ihm nicht sagen. Sie versuchte, sich Korum als einen dieser primitiven Krinar vorzustellen, der gerade seine Beute jagt und es war eine erstaunlich einfache Aufgabe, die sehr wenig Fantasie von ihr erforderte. Sie konnte in seiner Rasse auch heutzutage immer noch viele Charakteristika von Raubtieren wieder erkennen, angefangen von den geschmeidigen Bewegungen bis hin zu den territorialen Zügen, die sie bei Korum schon in Bezug auf sich selbst erlebt hatte.
    »Du kannst später weiterlesen«, sagte er und streichelte ihr abwesend den Oberschenkel. Wie immer sandte seine Berührung einen behaglichen Schauer durch ihren Körper. »Wir sollten nicht zu spät zum Essen erscheinen — das wird als eine große Beleidigung für den Gastgeber angesehen.«
    »Natürlich«, antwortete Mia und stand sofort auf. Das letzte, was sie gerade wollte, war jemanden zu beleidigen, »Soll ich mich hübsch machen?« Sie hatte ihre Jeans und das T-Shirt an, die sie auch gestern getragen hatte, als sie in Lenkarda angekommen war. Irgendwie hatte das Haus es geschafft, sie schon zu reinigen, denn sie hatte sie frisch gewaschen und zusammengelegt auf der Kommode im Badezimmer gefunden.
    Korum war ihr offensichtlich schon zwei Schritte voraus, denn er öffnete gerade die Tür zum begehbaren Kleiderschrank. »Ich habe dir eine Garderobe kreiert«, erklärte er ihr, »damit du nicht mehr für jedes Outfit auf mich angewiesen bist. Hier, schau mal.«
    Neugierig ging Mia hinein um einen Blick darauf zu werfen und ihre Kinnlade klappte nach unten. Der ganze Schrank war voll mit wunderschönen, hellen Kleidern, Schuhen, angefangen von ultraleichten Sandalen bis hin zu weich aussehenden Stiefeln und verschiedensten Accessoires. »Hast du das alles gemacht?«
    Korum nickte. »Ich ließ mir von Leeta alle ihre Modedesigns schicken. Neben ihrer Arbeit für mich versucht sie sich in Modekreationen.«
    Leeta war Korums entfernte Cousine und Mia hatte sie in New York ein paar Mal kurz getroffen. Sie war nach Mias Meinung nicht das wärmste und freundlichste Individuum, aber ihre Modeentwürfe schienen wirklich hübsch zu sein.
    »Du meinst, du bist kein Modeexperte?« Mia tat so, als sei sie völlig schockiert über diese Enthüllung und riss ihre Augen riesig weit auf. In New York war er auf jeden Fall sehr erpicht darauf gewesen, den damaligen Inhalt ihres Kleiderschrankes komplett zu entsorgen.
    Er lachte. »Weit davon entfernt. Ich erkenne aber, wenn Klamotten zum Verstecken benutzt werden«, bemerkte er spitz und bezog sich damit auf ihre Tendenz, sehr hässliche aber bequeme Sachen zu tragen.
    Mia bekämpfte den kindischen Drang, ihm die Zunge raus zu strecken. »Wie du meinst«,

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