Gefährte des Wolfes: William
Leben verschwunden ist.«
»So, können wir das?« Richards Stimme wurde zu einem tiefen, rauchigen Knurren und Will erschauerte in seinen Armen. Sein Wolf pulsierte vor. In diesem Moment dachte er offensichtlich nur daran, sie fester aneinanderzubinden, indem sie sich liebten, bis keiner von ihnen mehr atmen konnte.
Eine unerwartete Hand auf seiner Schulter überraschte Richard und er wirbelte herum, schob Will in einer geschmeidigen Bewegung hinter sich.
»Ich bin's nur«, sagte Raul schnell, denn er spürte die Nervosität seines Bruders.
Richard setzte eine neutrale Miene auf. Es gefiel ihm nicht, dass so viele Leute um seinen Gefährten herum waren und seinen wunderbaren Geruch wahrnehmen konnten: erregt und noch immer mit dem Mal ihrer Vereinigung gezeichnet.
Raul lächelte. Er konnte leicht hinter Richards sorgfältig aufgesetzte Maske sehen. »Wir haben sie gefunden.«
Richard trat einen Schritt von Will weg. Sie verschränkten ihre Finger miteinander, während Richard zu seinem Vater ging, der von einer kleinen Gruppe Wächter umringt wurde. Alex stand an seiner Seite. Geschlossen blickten sie nach unten. Als Will und Richard zu ihnen traten, teilte sich die Versammlung.
Halb unter Schutt begraben, lag Sienna auf dem Boden, Dreck klebte an ihrer Haut und in ihren Haaren. Es sah aus, als würde sie schlafen – klein und unschuldig. Selbst in dieser Verfassung war sie wunderschön. Nicht mehr ganz so glanzvoll…
Richard sah zu seinem Vater. Randolf nickte und legte seine Hand auf Richards Schulter. Der warme Griff und der sanfte Druck gaben ihm Kraft.
»Sie ist tot«, bestätigte der König.
Will zitterte, seine Hand klammerte sich noch immer fest an Richards. »Ich wollte nicht...«
Augenblicklich trat Tristan nach vorn, um seinen Zwilling zu umarmen und zu unterbrechen. »Das hast du auch nicht. Es ist ihre Schuld.«
Richards Nackenhaare sträubten sich bei jedem, der Will berührte – selbst bei seiner Familie –, aber er bewahrte Ruhe, da er wusste, dass er sich unvernünftig verhielt. Benjamin trat nach vorn und zog Tristan liebevoll in einen angenehmeren Abstand. Richard dankte ihm mit einem stummen Blick.
»Du wusstest, wer sie war«, fuhr Tristan for. »Du hättest einen Zauber weben können, um sie zu töten, aber das hast du nicht. Du hast dich dafür entschieden, Magie anzuwenden, um die zu schützen, die du liebst. Ihr Zauber war dazu geschaffen, zu töten, und das hat er auch getan.«
»Ihre gerechte Strafe«, fügte Alex feierlich hinzu.
Einige Minuten verharrte die Gruppe schweigend, ehe Richard geräuschvoll einatmete und sich abwandte.
»Mein Sohn?«, fragte der König und trat damit die Befehlsgewalt über ihr weiteres Vorgehen an Richard ab.
Alles schien so klar und offensichtlich, dass Richard von der Frage überrascht war. Es gab keinen Zweifel – keine Trauer – in seinen Gedanken. »Schafft sie aus dem Rudelgebiet und begrabt sie.«
»Ich sollte gehen«, sagte Will.
Richard verspannte sich und sah finster auf Will hinunter. »Warum?«
Will legte seine Hand auf Richards Brust, genau über seinem Herzen. »Sie hat seit Jahren dunkle Magie praktiziert. Ihr Körper sollte von der Energie, die immer noch in ihm steckt, gereinigt werden und ihr Grab muss einen Schutzzauber bekommen.«
Richard biss sich auf die Zunge. Er wollte Nein! schreien. Sie waren fertig mit Sienna. Er wollte Will nicht in der Nähe ihrer Leiche wissen, aber er hatte keine Ahnung von Magie. Er vertraute seinem Gefährten. Wenn Will sagte, dass es so gemacht werden musste, dann wurde es so gemacht. All das schoss ihm durch den Kopf, während die anderen geduldig auf seine Antwort warteten.
Richard hob Wills Hand an seine Lippen und küsste die Unterseite seines Handgelenks. »Danke, Liebster, aber ich habe durch Sienna schon genug Zeit verloren, in der ich ohne dich war.« Er wandte sich an Tristan und verbeugte sich leicht. »Tristan, würdest du meinem Rudel den besonderen Dienst erweisen und eine angemessene Beerdigung für Sienna beaufsichtigen?«
Lächelnd erwiderte Tristan die respektvolle Geste. »Es wäre mir eine Ehre.«
»Du brauchst –«, begann Will.
»Ich glaube, ich finde alles, was ich brauche, im Gewächshaus. Geh schon. Genieß die Zeit mit deinem Gefährten. Nach den letzten Wochen habt ihr beide euch ungestörte Flitterwochen verdient«, versicherte Tristan.
»Trotzdem können sie die noch nicht haben«, mischte sich Randolf ein. »Flitterwochen wird es erst geben,
Weitere Kostenlose Bücher