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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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sein.
    Will zog gerade in Erwägung, das Risiko einzugehen und die schmalen Streifen deckungslosen Geländes zu überqueren, um zum Gewächshaus zu gelangen, als Sienna herauskam und mit einem kleinen Paket zurück zum Hauptgebäude ging.
    Ungeduldig wartete er darauf, dass sie im Haus verschwand, dann rannte Will zur Rückseite des Schuppens und versuchte, die Tür zu öffnen. Sie war verschlossen, doch das alte Holz war verzogen und mit einem gut platzierten Schulterstoß ließ sie sich öffnen, ohne dass der Rahmen beschädigt wurde.
    Der Geruch der Kräuter war stark, beinahe erdrückend. Will versuchte, eine kleine Bestandsaufnahme des Arbeitszimmers vorzunehmen, ohne dabei etwas anzufassen. Es war offensichtlich, dass Sienna diesen Raum nutzte, um Zutaten für ihre Zauber und Tränke vorzubereiten. Ihre Ritualwerkzeuge waren nicht hier – sicher bewahrte sie die bei sich zu Hause auf, wo sie sich mit ihnen verbunden fühlte –, doch alles andere, was ein aktiver Hexer benötigte, war vorhanden.
    Die Regale waren praktisch ein A-bis-Z-Handbuch magischer Kräuter, sowohl der lokalen als auch der importierten. Es juckte in Wills Fingern, sich einige der vertrauten Kräuter aus Europa unter den Nagel zu reißen. Er arbeitete mit amerikanischen Ersatzkräutern, hatte sich aber noch immer nicht an ihre einzigartige Energie gewöhnt.
    Kurz zog er in Erwägung, mit einer kleinen Handvoll Augentrost einen Auflösungszauber zu wirken, um zu sehen, ob die Schränke geschützt waren. Sienna war die einzige Hexe im Revier des Rudels; sie hielt es sicher nicht für nötig, ihre Sachen zu sichern, und Will war begierig darauf, alles in diesem Raum zu erkunden.
    Er entschied sich jedoch, lieber nichts zu riskieren, und ging zum Arbeitstisch hinüber. Achtlos verstreute Zutaten in dem so akribisch sauberen Raum verrieten ihm, dass sie in Eile gewesen war. Den Großteil der Zutaten kannte er: Nachtschatten, Kalmus, Wermut und Katzenminze. Doch ein dunkles, schmales Blatt sowie ein Stück matschbrauner Rinde hatte er noch nie gesehen.
    Er zog seine Brieftasche aus der Hose und benutzte einen alten Kassenzettel, um vorsichtig ein wenig der beiden Kräuter vom Tisch zu kratzten. Er wickelte sie in das Papier ein und steckte es zurück in die Brieftasche.
    Sienna braute irgendetwas zusammen – etwas auf einer anhaltenden Basis – und es schien, als würde ihr mindestens ein Mitglied aus dem Rudel dabei helfen. Will musste herausfinden, wer der große, dünne Werwolf war, doch zuerst musste er ungesehen zurück zur Party gelangen.
     

 
    Kapitel 13
     
     
    Will wählte den langen Weg um das Haus herum und stieß von der gegenüberliegenden Seite wieder zu den Anwesenden. Ein unerwarter Warnruf lenkte seine Aufmerksamkeit nach rechts. Schnell trat er einen Schritt zur Seite und verhinderte damit, über ein Paar Jungwölfe zu stolpern, die gerade in einem freundschaftlichen Kampf den Steilhang hinunterkullerten.
    Er lächelte und blieb stehen, um die beiden dabei zu beobachten, wie sie miteinander rauften, auseinandersprangen und sich gegenseitig den Hang hochjagten. Sie bellten aufgeregt und schnappten dabei nach den Fersen des jeweils anderen.
    Er hatte noch nie richtig über die tierische Seite eines Werwolfs nachgedacht, abgesehen von der Notwendigkeit, zu jagen. Es lag in der Natur der Wölfe, dass sie miteinander spielten, sich umwarben und in der Wolfsform miteinander verbanden. Da sein Bruder kein Werwolf war, hatte er keine Erfahrungen mit Wolfspaaren. Gedanklich machte er sich eine Notiz, Raul später danach zu fragen.
    Nachdem er die Gartenlaube mit den Weinranken umrundet hatte, bemerkte er, wie der Werwolf, dessen Identität er in Erfahrung bringen musste , Richard eine Flasche reichte, nachdem er mit seinem Hemd den Verschluss geöffnet hatte. Jeder Instinkt in Will schrie auf, sicher, dass der Inhalt der Flasche mit irgendetwas versetzt war. Es wäre einfach gewesen, den Verschluss auszutauschen und diese Tatsache zu verstecken, indem man die Flasche öffnete, bevor sie überreicht wurde. Er wollte eine Warnung schreien, als Richard die Flasche an seine Lippen setzte, doch das hätte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich gezogen und Will wollte nicht, dass Sienna wusste, dass sie ihr auf der Spur waren.
    Er versuchte, lässig zu wirken, als Will sich auf den Weg zur Königsfamilie machte. Raul begrüßte ihn mit einem Lächeln und einem kräftigen Schlag auf den Rücken.
    »Will! Ich möchte, dass du einen

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