Gefährte des Wolfes: William
unserer ältesten Freunde kennenlernst, Arthur Camden. Arthur, das ist Will Northland vom Onondaga-Rudel. Arthur ist der Tierarzt in diesem Gebiet und hilft hin und wieder unseren Heilern.«
Will fühlte einen kalten Schauer über seinen Rücken laufen. Wenn Arthur Tierarzt war, war er der perfekte Kandidat, um Sienna bei der Herstellung von Drogen zu helfen, die einen Werwolf beeinträchtigen konnten. Er war von den unendlichen Möglichkeiten so abgelenkt, dass er Rauls Kommentar, er wäre ein Mitglied von Alex' Rudel, beinahe überhört hätte. Raul einen fragenden Blick zuwerfend, reichte er Arthur die Hand. Manchmal konnte er die Energie eines anderen Menschen spüren, wenn er ihn berührte.
Er zog seine eigenen Schutzschilde hoch und ergriff die starke, schwielige Hand. »Nett, dich kennenzulernen. Ich hätte nicht gedacht, dass das Cayuga-Rudel so groß ist. Aber ihr habt mir gleich das Gefühl gegeben, mich wie zu Hause fühlen zu können.«
»Wir sind ein freundlicher Haufen und jeder Freund von Raul…« Arthur verstummte und wusste, dass der Rest auch so verstanden wurde.
Will stellte erneut fest, wie jeder Raul verehrte, ohne Richard dieselbe Ehrerbietung entgegenzubringen. Er war kein Werwolf, doch es weckte seine Beschützerinstinkte und er wollte für Richard in die Bresche springen. Konnten diese Leute nicht sehen, was für ein wunderbarer…? Will stoppte seine randalierenden Gedanken und atmete tief durch. Anscheinend hing er nach der kurzen Zeit mit Richard mehr an ihm als umgekehrt. Der Drang, Richard zu beschützen, konkurrierte bereits in der Intensität mit seinen Gefühlen für Tristan.
Will nahm neben Raul Platz, so weit von Richard entfernt wie möglich, und wandte seine Aufmerksamkeit Arthur zu. Aus der Berührung des Mannes hatte er nicht viel herauslesen können, also musste er auf eine gute, alte Unterhaltung zurückgreifen.
»Also Arthur… wie bist du zur Tiermedizin gekommen?«
»Hat sich zu der Zeit richtig angefühlt.« Arthur lehnte sich in seinem Stuhl zurück und überschlug die Beine. Das Bier in seiner Hand stellte er auf seinem Oberschenkel ab, auf dem das Kondenswasser der kalten Flasche einen dunklen Ring auf der Jeans hinterließ. Er war ein Bild der entspannten Behaglichkeit, doch Will konnte eine unterschwellige Unruhe wahrnehmen.
Richard schnaubte und stieß Arthur an. »Das ist unser Arthur. Schwimmt immer mit dem Strom.«
»Hat noch nie eine eigene Entscheidung getroffen«, klinkte sich Raul ein.
Arthur grinste verlegen. »Naja, warum sollte ich mich anstrengen, wenn es hier so viele Leute gibt, die sich Gedanken um mich machen? Das hält mir den Kopf für wichtigere Gedanken frei. Wendy zum Beispiel.«
Der Blick des schlaksigen Werwolfes folgte einer Frau mit großzügigen Kurven, die gerade ein Tablett voller Essen zu den Picknicktischen trug. Will vermutete, dass das Mädchen Wendy war.
»Ist die Behandlung eines Werwolfes wie die eines natürlichen Wolfes?«, fragte Will und beobachtete Arthur, der wiederum Wendy beobachtete.
»Hm?« Arthur zuckte zusammen, als seine Aufmerksamkeit wieder auf die Gruppe gelenkt wurde. »Oh… nicht so sehr, wie man vielleicht annehmen könnte. Unser Stoffwechsel ist ganz anders. Um ehrlich zu sein, sind Werwölfe ein ekelhaft gesunder Haufen. Wenn ich meine Einnahmen auf sie stützen müsste, würde ich verhungern. Schick mir lieber jeden Tag ein paar neurotische Schoßhunde rüber. Also, wer kommt heute Nacht mit ins Riverfront ?«
»Arthur, schäm dich«, tadelte Sienna, die gerade mit einem Tablett voll dampfender Rippchen zu ihnen stieß. »Ich habe meinen Mann gerade erst zurückbekommen, da willst du ihn mir schon wieder für einen ausschweifenden Abend stehlen.«
Raul stieß Will mit dem Ellenbogen an und lehnte sich näher zu ihm. »Arthur mag laute Musik und betrunkene Frauen. Das Riverfront ist eine Country- und Westernbar am Highway 20.«
Wills Grinsen wurde von einem Kloß in seinem Hals abgelöst, als sich Sienna auf Richards Schoß setzte und ihre Arme um seinen Hals schlang. Raul sah ihn mitfühlend an und strich über sein Bein. Will spannte sich an, als Richard seine Hand auf Siennas Hüfte legte und mit dem Daumen ihre Seite streichelte.
Angestrengt zählte er bis drei und atmete tief ein, um die lodernde Wut zu bändigen. Sie brauchten mehr Informationen, bevor er seinen Zorn an Sienna auslassen konnte und er war kurz davor, die Kontrolle zu verlieren und zu platzen. Laute Musik und betrunkene
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