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Gefaehrten der Finsternis

Titel: Gefaehrten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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dichtem rötlichen Pelz bedeckt. Sie sahen nicht gerade schmutzig, aber doch ungepflegt aus. Einige von ihnen trugen derbe Schurze, Arm- und Fußbänder aus Leder, Gürtel, an denen Dolche und primitive Bolas hingen. Im Vergleich zum Körper hatten sie recht lange Arme. Ihre Handflächen waren dunkelbraun und der einzige Körperteil, der nicht von dichtem Pelz bedeckt war. Sie hatten fast mandelförmige gelbliche Augen und vergilbte, schiefe Zähne. Man sah keine Ohren, doch in dem Fell erahnte man zumindest zwei Nasenlöcher, oval und ziemlich groß, in denen einige der Wesen einen Goldring trugen. Die Gestalten hielten riesige, ungeschlachte Säbel mit blutverkrusteten Klingen in Händen. Sie wirkten fast mehr wie Tiere als wie Menschen, schienen sich aber in einer primitiven Sprache zu verständigen, denn der Einsame konnte ab und an Worte aufschnappen, die sich wiederholten.
    »Was sollen wir nur tun, Herr?«, wiederholte Slyman.
    »Wir warten ab«, flüsterte der Einsame ihm zu. »Wir schauen, was sie vorhaben.«
    »Was sind das für Wesen, Herr?«, fragte Slyman, der selbst in dieser schwierigen Situation felsenfest davon überzeugt war, dass der Einsame auf alles eine Antwort haben würde.
    »Ich weiß es nicht«, antwortet der Einsame und schüttelte den Kopf. »So etwas wie die habe ich noch nie gesehen. Sie scheinen sich beinahe mehr vor uns zu fürchten als wir uns vor ihnen.«
    Die behaarten Wesen wussten anscheinend wirklich nicht,
was sie jetzt tun sollten. Sie redeten lebhaft miteinander, zeigten auf die beiden Eindringlinge und bedeuteten sich mit Gesten, was man tun könnte. Nach einer kurzen Beratung gab einer der Größten von ihnen einen Befehl und zeigte mit einer eindeutigen Handbewegung, dass sie jemanden töten sollten.
    »Pass auf!«, flüsterte der Einsame und stieß Slyman mit dem Ellenbogen an.
    Slyman nickte nervös.
    Die Behaarten schlossen wieder den Kreis um sie. Die Spitzen ihrer Säbel schienen jetzt den Hals des Einsamen zu berühren. Diese Wesen waren erfahren im Töten, keine Frage. Da hob ihr Anführer eine Hand und wiederholte seinen Befehl.
    Was nun folgte, geschah alles in einem Augenblick. Der Behaarte, der am nächsten bei ihnen stand, wollte gerade den tödlichen Schlag ausführen, doch der erfolgte nie, weil der Einsame plötzlich vorgeschnellt war und dem Wesen die Hand abgeschlagen hatte. Das schrie daraufhin laut auf und flüchtete sich in die Reihen seiner Gefährten. Unter allgemeinem Raunen zogen sich die Behaarten verwirrt und verängstigt zurück. Der Einsame schwang drohend sein Schwert, an dessen Klinge das schwarze Blut des Behaarten herunterlief - bis hinab auf die Hände des Einsamen. Angesichts dieser Reaktion ihrer Feinde schien auch Slyman neuen Mut gefasst zu haben. Zumindest zitterten seine Hände nicht mehr.
    Der Anführer der Behaarten schäumte vor Wut. Er beschimpfte seine Leute, brüllte Befehle und fuchtelte vehement mit den Armen. Doch sein Trupp schien nicht sehr gewillt, ihm zu gehorchen. Sie tuschelten miteinander, sahen Slyman und den Einsamen weiterhin in einer Mischung aus Neugier und Furcht an. Der Anführer grunzte wütend und gab ihnen ein Zeichen anzugreifen, doch die Behaarten bewegten sich nicht. Schließlich hob der Anführer wütend seine eigene Waffe, stürzte sich mit einem lauten Schrei auf den Einsamen und rammte ihm überraschend
den Kopf in den Bauch, sodass seinem Gegner die Luft wegblieb. Der Einsame fiel zu Boden und verlor dabei sein Schwert. Als er eine Hand ausstreckte, um es aufzuheben, setzte der Anführer seinen Fuß darauf. Dann sah er ihn grinsend an und hob seinen Säbel hoch über den Kopf.
    Obwohl Slyman genau wusste, wie gefährlich es war, den Behaarten den Rücken zuzukehren, fühlte er, dass hinter ihm etwas passiert war. Er drehte sich genau im richtigen Moment um, und als sich die Säbelklinge des Anführers gerade herabsenken wollte, hielt er sie mit seinem Schwert auf. Die beiden Klingen trafen mit einem lauten metallischen Klirren aufeinander. Der Behaarte starrte Slyman wütend an. Dann ließ er vom Einsamen ab und warf sich gegen den Jungen.
    Slyman war gerade einmal dreihundert Jahre alt, aber er war trotzdem ein ausgezeichneter Schwertkämpfer. Er hatte beim Einsamen gelernt und hätte auch einem stärkeren Angreifer standhalten können als diesem plumpen Wesen. Geschickt sprang er hin und her und teilte schnelle, gezielte Schläge aus. Die abzuwehren, wäre nicht leicht gewesen, doch der Behaarte

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