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Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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stünde damit erheblich besser da als jetzt.«
    »Wir brauchen eure Hilfe nicht«, sagte Sukan barsch. »Wir werden allein mit dem Drachen fertig!«
    Wito blickte vielsagend auf die verbrannte Lichtung, auf den Scheiterhaufen, wo das Opfer des Kampfes mit dem Drachen verbrannte. »Ihr konntet den Drachen nicht einmal aufhalten, als ihr das Kästchen hattet und er es holen wollte.«
    »Das mag sein«, räumte Gulbert der Zauberer ein. »Aber können ein paar unzuverlässige Bündnispartner unsere Aussichten verbessern? Wer gehört eigentlich zu eurer Schar?«
    Wito dachte nach. Sollte er seine Gefährten preisgeben? Nun, wenn es zu einem Bündnis kam, sahen die anderen ohnehin jedes Mitglied der Schar. Und wenn es nicht dazu kam ... war die Mission sowieso gescheitert.
    »Ich habe noch einen Gnom als Gefährten. Hinzu kommen Daugrula, die Nachtalbe, Werzaz der Goblin und Gibrax der Troll.«
    Gulbert strich sich über den Bart. »Goblins und Trolle sind einer wie der andere. Ich habe mich immer gefragt, wer sich die Mühe macht, ihnen Namen zu geben.
    Aber von Daugrula habe ich gehört. Eine Hofdame der schwarzen Fei. Wie es heißt, hat sie Macht über das Leben und beherrscht Naturzauber und Heilkunst. Unter den Nachtalben sind das keine hoch angesehenen Talente ...« Er wandte sich an den Elfenkönig. »Aber über Daugrula erzählt man, dass sie lieber
    diese unliebsame Begabung zur Meisterschaft brachte, statt eine zweitklassige Zauberin auf anderen, machtvolleren Feldern zu werden.«
    »Ihr kennt Euch gut aus am Hofe unserer Feinde«, stellte Perbias reserviert fest. Er blickte zur Seite, als ginge ihn das alles nichts an. Wito wusste, dass gerade diese Bereiche der Magie unter den Elfen höchstes Ansehen genossen. Wollte Gulbert etwa den Elfenkönig auf ein Bündnis einstimmen, indem er Daugrulas Fertigkeiten in einem günstigen Licht darstellte?
    »Dafür unterhalte ich meine Gewährsleute«, antwortete der alte Zauberer einfach. »Es schadet nie, seine Feinde zu kennen.« Er wandte sich wieder Wito zu. »Anscheinend haben Daugrulas Vorlieben ihr kein Glück gebracht. Sie ist weit fort von Leuchmadans Hof und von ihrer Herrin.«
    »Die Suche nach Leuchmadans Herz ist die wichtigste Aufgabe für unsere Völker.« Wito zuckte zusammen, als Darnamur plötzlich neben ihm auftauchte. »Und Daugrula wurde dafür auserwählt.«
    Darnamur wirkte beinahe ebenso grimmig wie zuvor Fürst Sukan. Er ließ die Hand auf dem Griff des Knochenmessers ruhen, zog es aber nicht.
    »Es ist gut«, versuchte Wito ihn zu beruhigen. »Darum geht es hier nicht.«
    »In der Tat«, versicherte Gulbert den Gnomen rasch. Feine Fältchen kräuselten sich unter seinen Augen. »Ich wollte die Dame natürlich nicht beleidigen. Immerhin dürften ihre Künste unserem Freund Sukan hier sehr gelegen kommen. Er wurde im Kampf gegen den großen Wurm verletzt.«
    »Pah.« Sukan spuckte aus. »Und wenn ich auf den Tod darniederläge, würde ich doch nicht zulassen, dass eine Nachtalbe Hand an mich legt.«
    »Und das ist auch klüger so«, pflichtete König Perbias ihm bei. »Nachtalben kann man niemals trauen.«
    »Ich erinnere mich nicht, dass sie Euch ein entsprechendes Angebot gemacht hat.« Darnamur blickte den Menschen an, und der starrte wütend auf den kleinen Gnom hinunter.
    »Ich hatte eigentlich erwartet, dass Leuchmadan für eine Aufgabe dieser Tragweite seine Wardu schickt.« Gulberts Hand verschwand gedankenverloren in einer Gewandfalte, hinter der sich offenbar eine Tasche verbarg.
    »Wir hatten einen Wardu bei uns«, sagte Darnamur. »Wie es scheint, hat er versucht, den Drachen aufzuhalten.«
    »Und?«, fragte Sukan.
    »Er hat verloren. Im Gegensatz zu Euch hatte er kein Gesicht, das er als Schild gegen das Drachenfeuer halten konnte.«
    »Das reicht!« Sukan hob wieder das Schwert. »Ich bin dafür, dass wir die Feinde gleich erschlagen, die wir kriegen können. Dann können wir uns immer noch überlegen, wie wir mit dem Drachen fertig werden - aber zumindest haben wir den Rücken frei.«
    Wito warf Darnamur einen bösen Seitenblick zu, sah dann den Menschenfürsten an und sagte: »Ihr glaubt also, mit uns werdet ihr fertig?«
    »Worauf du dich verlassen kannst, Gnom«, knurrte Sukan. Doch die Hand des Zauberers, die immer noch auf seiner Schulter ruhte, hielt ihn zurück.

12. K APITEL:
I M H ORT DES U NKWITT

 
    O FTMALS LASSEN SICH AN DEN W ÄNDEN VON H ÖHLEN GROBE G ESICHTER ERKENNEN . W ENN DIESES Z USAMMENSPIEL VON S CHATTEN UND

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