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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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Kindchen, das ist doch noch
gar nichts. Aber ich will dich für deinen Mut belohnen und dir die Chance
geben. So erhältst du zwei Geschenke von mir. Die Kraft des silbernen Auges und
die Magie der Abendsonne…“ Die letzten Worte waren immer leiser geworden.
Sylvana spürte wie die Welt um sie herum begann sich zu drehen. Schneller und
schneller und schneller. Die Hitze der Flammen entfernte sich rasch. Es wurde
kühl und kühler. Mit einem dumpfen Knall landete das Mädchen auf hartem Boden.
Ihre Finger gruben sich in die dunkle Erde. Ganz vorsichtig richtete sie sich
auf. Sie war schmutzig und ihr schönes Kleid hing in braunen Fetzen an ihr
hinunter. Ihr Haar war verfilzt und sie roch nach Rauch. Als sie gänzlich stand,
blickte sie sich um, drehte sich im Kreis. Doch sie hatte keine Idee wo sie
war. Weit hinten am Horizont sah sie die Umrisse einer Stadt. Sollte sie dahin
gehen? Vorsichtig machte sie einen Schritt und Angst wallte in ihr auf. Hatte
sie das Richtige getan? Konnte sie diese Aufgabe bewältigen? Allein?
    „Hallo?“, rief
sie unsicher und sah sich um. „Ist irgendjemand hier?“ Sie bekam keine Antwort.
Sie war tatsächlich allein. Sie ließ sich auf den Boden fallen, zog die Beine
an und begann zu schluchzen. Warum ich?, dachte sie verzweifelt, als ein
silbernes Blitzen ihre Gedanken auf einen Gegenstand lenkte, der unweit von ihr
entfernt auf dem Boden lag. Vorsichtig stand sie auf und trat an das Bündel
heran. Etwas Silbernes lugte aus dem Stoff heraus. Als sie das dreckige Leinen
zur Seite schob, stieß sie überrascht und mit großen Augen die Luft durch die
Zähne. Ein silbernes Schwert, zwei Dolche und ein wunderschöner Bogen lagen da
vor ihr. All diese Waffen waren teuer und wertvoll, das sah sie sofort. An den
Griffen waren große und kleine Rubine eingelassen, die im Mondlicht funkelten.
    „Die Magie der
Abendsonne?“, fragte sie sich selbst. „Aber was ist dann die Kraft des
silbernen Auges?“ Doch darauf fand sie keine Antwort. Nun denn, und ein
trotziges Gefühl machte sich in ihr breit, wenn sie jetzt schon hier war,
konnte sie sich auch auf den Weg machen. Weinen würde ihr jetzt nichts mehr
bringen. Sie straffte die Schultern und hob die Nase ein klein wenig gen
Himmel, so wie es die Adelsleute an Vaters Hof immer taten. Sie nahm die Waffen
auf und ging Richtung Stadt. Es würde ja nur für ein Weilchen sein, nur bis sie
Achtzehn wäre… Und acht Jahre würden auch vergehen – so hoffte sie. Doch es
sollten acht harte Jahre werden.
     
    EndE
     
     
     

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