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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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zuckte mit keiner Wimper. »Ja. Seinetwegen habe ich meine Abteilung gegründet. Ich wollte meinen Bruder und sei ne Artgenossen töten. Selbst meine Nichte habe ich dazu miss braucht und ihr verschwiegen, wer ich bin. Bones hat sie auf geklärt, als er dahintergekommen ist. Wenn überhaupt, solltest du deinen Zorn daher gegen mich, nicht gegen Cat richten.«
    Mutig von ihm, so etwas in einem Raum voller Untoter zu sagen. Spade warf Don einen entrüsteten Blick zu, während Rodney sich nur die Lippen leckte. In Gedanken würzte er Don wohl schon mit Salz und Pfeffer.

    »Als du Catherine gefunden hast, war dir also bereits klar, dass sie deine Nichte ist?«, hakte meine Mutter ungläubig nach.
    Don seufzte. »Ich hatte die Anzeige wegen Vergewaltigung gelesen, die du in der Nacht erstattet hattest, in der Max dir be gegnet ist. Anhand deiner Beschreibung wusste ich, dass er der Täter war, und dann hast du ein Kind mit seltsamen genetischen Anomalien zur Welt gebracht. Ja, ich habe die ganze Zeit über gewusst, dass Cat eine Halbvampirin ist... und meine Nichte.«
    Meine Mutter ließ ein bitteres Auflachen hören. »Wir haben sie also beide ausgenutzt. Der Vampir dort hat sie besser behan delt als ihre eigenen Familienangehörigen.«
    Bones zog die Brauen hoch. »Justina, das war wohl das Net teste, was du je über mich gesagt hast.«
    Auch ich war verdutzt, aber wir waren vom Thema abge kommen.
    »Ich komme heute Abend auch mit«, sagte ich, als mir auf fiel, dass Bones mich gar nicht eingeladen hatte.
    Sein Gesichtsausdruck wurde hart. »Nein, Kätzchen, auf kei nen Fall.«
    Ich konnte es nicht fassen. »Ich bin es, die zusammengeschla gen, angeschossen, aufgeschlitzt und angesengt worden ist, schon vergessen? Um mich geht es doch eigentlich.«
    »Du bleibst da«, beharrte Bones, diesmal in strengerem Ton fall. »Du kannst Max gern selbst eine wohlverdiente Strafe zu kommen lassen, aber ein anderes Mal. Nicht heute Abend.«
    Da ging mir ein Licht auf. Bones glaubte, ich wäre zu zart be saitet, um den Anblick des gefolterten Max ertragen zu können.
    Seit meinem sechzehnten Lebensjahr steckte ich buchstäblich bis zum Hals in Blut und Gedärmen, und plötzlich musste man mich vor der grausamen Seite der Untoten beschützen ?
    »Bones, ich bin nicht aus Zucker, ich halte das schon aus.«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Bones. »Wenn du hingehst, wirst du entsetzt sein, weil ich mir alle Mühe geben werde, mich von meiner entsetzlichsten Seite zu zeigen, sonst wäre der Zweck verfehlt. Nein, Kätzchen. Dein Mitgefühl ist eines der Dinge, die ich am meisten an dir schätze, aber in diesem Fall würde es unserer Beziehung schaden. Du bleibst hier, und damit basta.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. Kränkung und Zorn kämpf ten in mir um die Oberhand. Wie kam Bones eigentlich dazu, für mich zu entscheiden, was ich ertragen konnte und was nicht?
    Wir lebten doch in einer gleichberechtigten Partnerschaft, nicht in einer Diktatur.
    »Soll ich dir mal sagen, was ich an dir immer so geschätzt habe?«, fragte ich. Ich fühlte mich verraten und verkauft. »Dass du mich nie aufgrund deines Alters bevormundet hast. Ja, al les, was ich bisher erlebt oder getan habe, ist für dich ein alter Hut, aber du hast mich immer wie eine Gleichgestellte behan delt. Jetzt allerdings gibst du mir das Gefühl, das bemitleidens werte kleine Mädchen zu sein, das ich schon für Max war. Du willst dein Blutbad ohne mich stattfinden lassen? Schön. Aber was auch immer ich dabei zu sehen bekommen hätte, wäre für unsere Beziehung weniger schädlich gewesen als das, was du gerade getan hast.«
    »Kätzchen ...«, rief Bones und streckte die Arme nach mir aus.
    Ich rauschte an ihm vorbei nach oben. Einen Stock tiefer räusperte sich Juan. Rattler bemerkte flüsternd, man müsste mir Zeit geben, mich abzureagieren, und Don gab hüstelnd vor, noch ein paar Telefonate führen zu müssen. Nur Bones sagte nichts und kam mir auch nicht hinterher.

    7
    Ich war den Rest des Tages eingeschnappt, verschanzte mich in meinem Zimmer und wollte mit niemandem reden, vor allem nicht mit Bones. Der kümmerte sich auch nicht um mich. Er un ternahm nicht einmal den Versuch, zu mir heraufzukommen.
    Als es schließlich dunkel wurde, fand ich, dass ich genug ge schmollt hatte. Ich nahm noch eine Dusche und ging nach un ten. Rodney hatte Abendessen gemacht. Keine Ahnung, woher er die Steaks hatte; vermutlich hatte er jemanden zum Einkau fen geschickt.
    Don, der

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