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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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schwere Inventar durch die Gegend, bis alles halbwegs ordentlich aufgebaut war. Dabei kamen mir meine drei unto ten Bodyguards durchaus gelegen; die hätten zur Not nämlich ein ganzes Auto auf den Schultern tragen können. Wir nutz ten diese Tatsache weidlich aus und ließen sie die schwersten Sachen schleppen, worüber sie sich nicht beklagten, obwohl sie sich ihren Job bestimmt anders vorgestellt hatten. Ich war gera de dabei, die Abseilplattform zu montieren, als Don hereinkam.
    Er winkte mich zu sich, einen seltsamen Ausdruck im Gesicht.
    »Was ist passiert?«, fragte ich ihn und sah kurz auf dem Han dy nach, ob ich vielleicht irgendwelche Anrufe verpasst hatte.
    »Nichts. Kommst du kurz zu mir ins Büro? Da gibt es etwas, das du sehen solltest.«
    »Warum macht eigentlich in letzter Zeit jeder auf geheim nisvoll?«, überlegte ich laut. Don antwortete nicht. Er ging ein fach wieder nach oben, sodass ich ihm folgen musste. Meine drei Aufpasser ließen alles stehen und liegen und kamen mir hinterher. Wäre mein Team doch auch so gehorsam gewesen.
    Immer noch mürrisch erreichte ich Dons Büro. Die Tür war geschlossen, aber ich riss sie auf ... und blieb wie angewurzelt stehen.
    Vor mir stand Tate. Tiefblaue, grün umrandete Augen sahen mich voll unterdrücktem Kummer an. Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Es war erst kurz nach Mitternacht, seine Verwandlung lag also erst knapp einen Tag zurück.
    »Er hat seinen Durst so weit unter Kontrolle, dass wir ihn eine Weile frei herumlaufen lassen können«, erklärte Annette. Sie stand ein wenig abseits hinter ihm. »Wirklich bemerkenswert.«
    Rosafarbene Tränen traten Tate aus den Augen, während er mich anstarrte.
    »Ich werde mir nie verzeihen, Cat. Ich war es, der vorgeschla gen hat, Belinda als Lockvogel einzusetzen, und das hat dich fast das Leben gekostet. Es tut mir so verdammt leid.«
    Ich wischte ihm die rosafarbenen Rinnsale vom Gesicht. »Es ist nicht deine Schuld, Tate. Niemand hat damit gerechnet.«
    Er ergriff meine Hand. »Ich habe gehört, dass du Max in die Hände gefallen bist. Ich musste mich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass du wohlaufbist.«
    Tate packte mich und drückte mich so heftig an sich, dass ich auf jeden Fall ein paar Blutergüsse davontragen würde. Ihm selbst war das bestimmt nicht bewusst, weil er noch nicht viel Zeit gehabt hatte, sich an seine neu gewonnene Kraft zu ge wöhnen.
    Ich stieß ihn weg. »Tate ... du erdrückst mich.«
    Er ließ mich so hastig los, dass ich beinahe ins Stolpern ge raten wäre. »Oh Gott, ich kriege aber auch nichts richtig hin!«
    Mir war nicht entgangen, dass meine drei vampirischen Leib wächter mir nicht von der Seite gewichen waren. Ihre Energien bauten sich auf, als wollten der helle, der dunkle und der Wild west-Vampir jeden Moment losschlagen.
    »Immer mit der Ruhe, Jungs«, beschwichtigte ich sie.
    »Du solltest dich nicht so nahe bei einem jungen Vampir auf halten«, erklärte mir Rattler. »Das ist riskant.«
    Tates Augen wurden grün. »Wer zum Teufel sind die?«
    »Meine Leibwache. Bones ist ein bisschen überfürsorglich.
    Sie sollen auf mich aufpassen, bis er nachher selbst herkom men kann.«
    Annette merkte auf. »Nimmt Crispin sich heute Nacht Max vor?«
    »Ja. Und er ist der Ansicht, ich würde es nicht ertragen zu se hen, wie er den großen bösen Vampir spielt. Aber Cooper und meine Mutter durften mitkommen. Er hält sie wohl für weniger zart besaitet als mich.«
    »Ich würde eher sagen, ihm ist es egal, was sie von ihm hal ten«, widersprach mir Annette.
    »Klar, dass du dich wieder auf seine Seite schlägst«, ätzte ich.
    Der weißblonde Zero rückte näher an Tate heran. Verärgert seufzte ich auf.

    »Wie oft soll ich es denn noch sagen? Er wird mich nicht bei ßen, also mach die Mücke.«
    »Dein Zorn und dein Duft erregen ihn«, erwiderte Zero in nüchternem Tonfall. »Er ist noch zu jung, um solchen Reizen lange widerstehen zu können.«
    Ich warf noch einmal einen Blick auf Tate. Seine Augen glühten smaragdgrün, und seine Aura hätte bestimmt Fun ken gesprüht, wenn ich sie hätte sehen können. Vielleicht hatte Schneeweißchen doch nicht unrecht.
    »Ich würde ihr nie etwas tun«, knurrte Tate.
    Nun mischte sich Don ein, der in den letzten paar Minuten kein Wort gesagt hatte: »Dann geh zurück in die Zelle und be weise es.«
    Tate war bei ihm, bevor er sich bremsen konnte. Tief und witternd sog er die Luft ein und stieß sie durch die Nase aus.
    »Du

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