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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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und so hatte ich Futterspender und selbst reinigende Katzentoilette in Betrieb genommen. Nun würde er statt Trockenfutter etwas von unserem Essen abbekommen.
    Kein Wunder, dass er sich so freute, mich zu sehen.
    Meine Mutter war noch nie in unserem gemeinsamen Haus gewesen, aber ich hatte es so eilig, mir das Blut abzuwaschen, dass ich sie nicht herumführen konnte.
    »Hier ist das Gästezimmer«, sagte ich und brachte sie die Treppe hinunter. »Ein paar Klamotten sind auch drin, also be diene dich ruhig. Ich nehme erst mal eine Dusche.«
    Bones folgte mir nach oben. Ich zog die Jacke aus, die ich von Cooper bekommen hatte, und auch gleich meinen blutigen BH
    und die Hose. Ich konnte die Klamotten nicht schnell genug los werden. Auch Bones streifte sein blutiges Hemd und die Hose ab, kickte sie in eine Ecke und gesellte sich zu mir unter die Dusche.
    Erst war das Wasser eiskalt. Um diese Jahreszeit dauerte es immer ein paar Minuten, bis es die richtige Temperatur hatte.

    Ich bibberte, als mich der eisige Duschstrahl traf. Bones schloss mich in die Arme und stellte sich so, dass er das meiste abbekam.
    Selbst als es warm genug war und Bones sich wegdrehte, damit das heiße Wasser das Blut von mir abspülen konnte, hörte ich nicht auf zu zittern.
    »Heute habe ich gedacht, ich würd's nicht überleben.«
    Meine Stimme war leise. Bones nahm mich fester in den Arm.
    »Jetzt bist du in Sicherheit, Kätzchen. Und so etwas wie heute wird nie wieder passieren, das verspreche ich dir.«
    Ich sagte nichts, dachte aber, dass Bones wohl zum ersten Mal ein Versprechen nicht würde halten können. Wer konnte schon in die Zukunft sehen ? Hier ging es nicht nur darum, dass mein Vater sich an mir - beziehungsweise meiner Mutter - rächen wollte. Irgendjemand bezahlte und unterstützte ihn. Stellte sich die Frage, wer.
    Ich behielt meine Gedanken allerdings für mich. Bones hatte recht - im Augenblick war ich in Sicherheit. Und er war hier.
    Nichts anderes zählte.
    Vorerst zumindest.
    Wir waren erst eine knappe Stunde daheim, da tauchten schon die ersten Besucher auf. Den Anfang machten Juan und Cooper, die Don als zusätzlichen Schutz für mich hergeschickt hatte.
    Die beiden hätten es mit einem Dutzend Vampiren aufnehmen können, so viele Silbermesser, Pistolen und Silbermunition tru gen sie bei sich.
    Dann kam Bones' Schutztruppe in Gestalt dreier Vampire, die ich noch nie gesehen hatte. Der erste hieß Rattler und erinnerte mich an den jungen Samuel Elliott, der zweite nannte sich Zero und sah mit seinem langen weißblonden Haar und den glet scherblauen Augen fast wie ein Albino aus, ganz im Gegensatz zu Tick Tock mit seiner dunklen Haut, den kohlrabenschwarzen Haaren und tiefdunklen Augen. Im Geist hatte ich ihnen schon die Spitznamen Cowboy, Salz und Pfeffer verpasst.
    Als Nächster traf Spade ein beziehungsweise Charles, wie Bones ihn nannte. Den Namen Spade hatte er gewählt, weil er während seiner Zeit als Strafgefangener in Australien immer mit dem Namen des Werkzeuges gerufen worden war, mit dem er seine Arbeit zu verrichten hatte. Der Name sollte ihm stets seine damalige Hilflosigkeit vor Augen halten. Bones hatte sich so genannt, weil er auf einer Begräbnisstätte der Aborigines auferstanden war. Die Untoten machten es einem wirklich nicht leicht, sich zu merken, wie sie hießen.
    Dann kam Rodney der Ghul. Als er seine Kochkünste un ter Beweis stellte, schloss Juan ihn sofort ins Herz. Ich woll te nichts essen und ging ins Bett, schlief aber verständlicher weise unruhig. In meinen Träumen sah ich meine Mutter tot am Treppengeländer baumeln und meinen Vater grinsend auf mich schießen.
    Kurz nach zwölf Uhr mittags kreuzte Don auf. Ich saß zu sammen mit Juan, Cooper, meiner Mutter und Bones am Kü chentisch. Wir hatten gerade über Gott und die Welt geredet, als mein Onkel hereinkam. Ich war ziemlich überrascht, ihn zu sehen. Eigentlich hatte ich gedacht, er hätte alle Hände voll damit zu tun, die Verlegung des Stützpunktes zu organisieren.
    »Weiß dein Boss, dass du blaumachst?«, fragte ich ihn.
    Don quittierte meine Bemerkung mit einem nüchternen Lä cheln. »Ich kann nicht lange bleiben, aber ich wollte ein paar Dinge mit dir besprechen und ... einfach mal sehen, wie es dir so geht.«
    Da er alles Dienstliche auch telefonisch mit mir hätte durch gehen können, nahm ich an, dass er eher aus aus letzterem Grund hier war.

    »Schön, dass du da bist«, sagte ich und meinte es auch so.
    Wir hatten zwar

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