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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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letzten Begegnung.
    Crispin sagte mir, er hätte weder mich noch mein schlimmes Schicksal vergessen. Dann brach er Abbot jeden einzelnen Kno chen im Leib. Nachdem er meinen Mann umgebracht hatte, of fenbarte Crispin mir, was er geworden war, und stellte mich vor eine Wahl. Jetzt, wo Abbot tot war, würde ich sein gesamtes Ver mögen erben und den Rest meiner Tage bei Hofe verbringen können. Aber für mich wäre das gewesen, als würde ich einen Käfig gegen den anderen eintauschen, und so entschied ich mich für die zweite Möglichkeit, die Crispin mir anbot. Er verwandelte mich in eine Vampirin und ist seither mein Schutzherr.«
    Sie unterbrach sich, um sich eine Träne wegzuwischen. »Und jetzt kommt der springende Punkt. Du bist stark, Cat, aber du bist nicht grausam. Crispin ebenso wenig, es sei denn, er ist wütend oder sieht sich in einer Zwangslage, was im Augenblick beides zutrifft. Du wärst entsetzt von dem, was du zu sehen be kämst, obwohl er nur seine Pflicht tut. Crispin gibt sich selbst die Schuld an dem, was geschehen ist, und teilweise zu Recht.
    Vampire respektieren, was sie fürchten. Mitleid betrachten sie als Schwäche. Deine Liebe zu ihm sollte stark genug sein, um ihn gewähren zu lassen, auch wenn es dich deinen Stolz kostet.«
    Sie erhob sich. Sie war zwar den ganzen Tag mit Tate in einer Zelle eingepfercht gewesen, sah aber so perfekt aus, als wäre sie eben aus einem Salon getreten.
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte ich schließlich. »Warum soll te dir daran gelegen sein, zwischen Bones und mir Frieden zu stiften? Vor nicht allzu langer Zeit hast du noch alles daran gesetzt, uns auseinanderzubringen.«
    Auf dem Weg zur Tür blieb sie stehen. »Weil ich ihn liebe.
    Ich kann ihn zwar nicht mehr haben, aber ich will trotzdem, dass er glücklich ist.«

    Sie ging, aber ich brauchte noch ein paar Minuten für mich allein. Alles war so viel einfacher, wenn ich Annette einfach hassen konnte und nicht das Gefühl hatte, ich sollte vielleicht auf sie hören.
    8
    Zehn Minuten nach Mitternacht kam Bones zurück. Ich ging nach draußen, um den Helikopter landen zu sehen, Cooper saß am Steuer. Bones stieg als Erster aus. Dann kamen meine Mut ter, Rodney und Cooper. Cooper wirkte richtiggehend verstört, nur meine Mutter schien völlig unbeeindruckt zu sein.
    »Also das war mal informativ«, waren ihre ersten Worte.
    »Catherine, du hast mir nie erzählt, dass alles an einem Vampir nachwächst, egal, wie oft man es ihm abschneidet.«
    Reizend. »Ich muss wohl nicht fragen, ob du dich gut amü siert hast«, murmelte ich. »Diese Weihnachten weiß ich dann wenigstens, was ich dir schenken muss.«
    Sie warf mir einen missbilligenden Blick zu. »Musst du im mer so frech sein ? Na, egal, ich bin müde und will mich ein biss chen hinlegen.«
    Ich machte eine ausladende Handbewegung. »Zu den Bara cken geht's da entlang.«
    Sie sah sich geringschätzig um. »Baracken kenne ich noch allzu gut aus deiner ersten Zeit bei Don. Da kann man genauso gut in einem Sarg schlafen, und darauf kann ich verzichten, ich bin ja kein Vampir.«
    »Mom«, zischte ich. »Es ist nur vorübergehend. Wir finden bald etwas anderes für dich. Ich würde dir anbieten, bei Bones und mir zu wohnen, aber du hast ja was gegen Vampire.«
    »Ich könnte mir ein Hotel suchen«, beharrte sie.

    »Und dich unter dem Namen einmieten, unter dem Max dich ausfindig gemacht hat?«, schoss ich zurück. »Nein. Don wird dir einen neuen Personalausweis und eine Unterkunft besor gen, aber bis dahin ...«
    »Sie kann bei mir wohnen.«
    Das Angebot kam nicht von Cooper. Nein, der hatte während unserer Unterhaltung ganz hingerissen auf den Erdboden ge starrt. Bones zog überrascht die Brauen hoch.
    Rodney zuckte mit den Schultern. »Ungefähr zwei Stunden von hier habe ich ein Haus. Ich kann nicht oft dort sein, weil ich viel unterwegs bin, aber sie wäre in Sicherheit, bis dein Onkel etwas anderes für sie gefunden hat.«
    Ich seufzte. »Danke für das Angebot, Rodney, aber ...«
    »Sie haben dort keine Leichenteile gelagert, oder?«, mischte sich meine Mutter ein. »Nicht, dass ich einen Kopf im Kühl schrank finde.«
    Rodney lachte. »Nein, Justina, dort sieht es nicht aus wie bei Jeffrey Dahmer.«
    Kritisch musterte sie erst das Gebäude und dann Rodney.
    »Wenn ich nur die Wahl habe, bei einem frischgebackenen Blutsauger in der Kaserne oder bei einem Ghul daheim zu woh nen, entscheide ich mich für den Ghul. Catherine, einer deiner Männer kann

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