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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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eines vielbeschäftig ten Vampirs durch die Menge pflügte.
    1 7
    Wir folgten Anthony auf den Parkplatz. Er hatte eine schwarze Stretchlimousine. Als wir uns dem Wagen näherten, drückte ich Tates Hand, aber der hatte das Energiefeld bereits gespürt.
    »Wer ist da drin?«, wollte er wissen und blieb ein paar Meter entfernt stehen.
    Anthony schnappte sich Tate, im gleichen Augenblick gingen die Türen des Wagens auf, und zwei weitere Vampire erschie nen. Einer half Anthony, Tate festzuhalten, der andere packte mich am Arm. Daran erkannte ich sofort, dass sie nicht wussten, wer ich war. Der Trottel hätte mich sonst mit vorgehaltenem Messer in den Schwitzkasten genommen.
    »Tut uns nichts!«, wimmerte ich. Nur vier Typen waren mit gekommen. Zwei davon Meister, aber nicht allzu stark, also war das vermutlich die Leibwache, die Anthony auf Reisen beglei tete. Sie ahnten nichts, dazu waren es zu wenige.
    Tates Blick traf mich mit plötzlicher Klarheit, dann schlug er die Hände weg, die ihn hielten.
    »Ich steig ja schon ein, ihr braucht nicht handgreiflich zu werden«, schnauzte er.
    Anthony ließ ihn zwar nicht los, nickte aber dem Mann zu, der die Tür mit spöttisch-grandioser Geste aufhielt. »Nach dir.«
    Durch Gedankenkraft versuchte ich, Bones zu erreichen, ihn wissen zu lassen, dass er nicht eingreifen sollte, damit diese Wichser uns geradewegs zu Hykso führten. Ich konnte lediglich hoffen - schließlich wusste ich nicht, wie weit er weg war oder ob er mich überhaupt hören konnte. Ich konnte ja schlecht auf meinem Handy nachsehen, ob ich Empfang hatte.
    Mit hochgezogenen Schultern hastete ich hinter Tate her, wobei ich mir Mühe gab, ausreichend Angstgeruch zu verströ men, ein netter Trick, den ich mir über die Jahre hinweg an geeignet hatte. Für einen Vampir in überlegener Machtposition war das der süße Duft des Erfolgs.
    »Was geht hier vor?«
    Meine Stimme zitterte theatralisch, während ich versuchte, mir von jedem der fünf Männer in der Limousine ein Bild zu machen, einzuschätzen, wie stark sie waren. Sie hatten mich nicht nach Waffen abgesucht, eine ziemliche Dummheit, wie ich fand. Ich trug zwei Messer mit Klebeband befestigt am Rü cken, und die Absätze meiner Schuhe waren auch nicht aus Holz.
    »Wir werden entführt«, antwortete Tate gelassen, während der Wagen mit uns davonraste. »Keine Sorge, sie sind nur an mir interessiert.«
    Anthony grinste und stieß seinen Sitznachbarn mit dem Ell bogen an. »Weißt du eigentlich, was für ein Glück wir haben dass uns auf dem Rummel einer von Bones' Leuten in die Hän-de gefallen ist? Patra wird überglücklich sein!«
    Der andere Blutsauger war weniger ausgelassen. Skeptisch ließ er den Blick über mich wandern. Der stirbt als Erster, be schloss ich. Ein Denker, das hat mir grade noch gefehlt.
    »Und seine grauäugige, rothaarige Freundin? Von der hast du nichts gesagt.«
    Er hielt eine Waffe in der Hand. Und wie von mir als ver meintlich gewöhnlichem Menschen erwartet, kreischte ich vor Entsetzen, als er mich damit bedrohte. Eine Knarre, na ja, eine Schussverletzung war weniger schmerzhaft als eine Verbren nung, so viel war sicher. Solange er mir nicht in Kopf oder Herz schoss, konnte man das wieder hinkriegen.
    Anthony wieherte, als hätte er einen Witz erzählt bekom men. »Kratas, es wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, warum Patra dich mir zugeteilt hat. Das ist doch nicht die Echte. Tate steht auf Rollenspiele. Er hat eine Schwäche für die Gevatterin Tod, das weiß doch jeder. Vielleicht behalte ich den Rotschopf ein bisschen. Sie ist ohne Bedeutung, Patra wird sie also nicht vermissen.«
    Der Blick, den Kratas Anthony zuwarf, war so genervt, dass die anderen Blutsauger plötzlich aufmerkten.
    »Ihr denkt alle nur mit dem Schwanz, darum hat Patra mir den Job gegeben. Ob ich weiß, was für ein Glück wir haben?
    Nein, weiß ich nicht.«
    Das schien Anthony wieder ein bisschen auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Er unterzog mich einer objektiveren Musterung. Dann schüttelte er den Kopf.

    »Ihr Haar riecht nach Farbe, ihre Augen sind blau gespren kelt, und ihre Haut ... sie leuchtet kein bisschen, und ein Tat too hat sie auch nicht. Außerdem hast du nicht gesehen, wie die beiden sich aufgeführt haben, als ich auf den Rummel kam. Die konnten die Finger nicht voneinander lassen. Bones würde nie zulassen, dass seine Frau ein Techtelmechtel mit seinem jüngs ten Sippenmitglied hat.«
    Kratas musterte mich noch einmal mit

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