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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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strengem Blick.
    »Bringt nichts, sie zu hypnotisieren und zu fragen«, murmelte er, fast wie zu sich selbst. »Wenn sie nicht die Gevatterin Tod ist, wird sie ihre Unschuld beteuern, und wenn doch, ebenfalls, Vampirkräfte haben ja angeblich bei ihr keine Wirkung.«
    Einer der anderen Vampire, er hatte braunes Haar, zuckte mit den Schultern. »Dann bring sie um, das Risiko ist sie nicht wert.«
    Der spitze Angstschrei, den ich ausstieß, war gespielt, denn innerlich machte ich mich schon bereit zum Losschlagen. Aber Kratas schüttelte bereits den Kopf.
    »Auf die Gefahr hin, unsere wertvollste Geisel zu verlieren?
    Wohl kaum.«
    »Ich habe eine Idee«, schaltete sich einer der anderen ein.
    »Sie sollen eine Nummer schieben. Wäre sie die echte Gevatte rin Tod, würde der Typ nicht die Todesstrafe riskieren wollen, ganz zu schweigen davon, dass die echte Gevatterin sich auf so etwas gar nicht einlassen würde.«
    Tate stieß ein ungläubiges Lachen aus, als meine Hand sich fester um seine schloss.
    »Mal ehrlich, Jungs, ihr erwartet doch wohl nicht, dass ich jetzt was mit der Kleinen anfange, wo die Ärmste vor Angst zittert? Nein danke, Vergewaltigung ist nicht mein Ding.«
    Zu meinem Leidwesen schien Kratas die Idee jedoch zu gefal len. Er spannte den Hahn. »Ist Sterben dein Ding? Die Knarre ist nämlich mit Silbermunition geladen, und die trifft dich und deine Freundin, wenn ihr nicht mitmacht. Hier, wir machen so gar Platz für euch.«
    Die anderen Vampire erwiesen uns den zweifelhaften Gefal len, die Bank zu räumen und sich auf die gegenüberliegende zu quetschen. Tate und ich hatten ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Klasse. Was nun? Wir konnten nichts machen, sie beobachteten uns mit Argusaugen. Wir würden warten müssen, bis sie abge lenkt waren.
    Tate wirkte so verdutzt, wie ich mich fühlte. Ich musste etwas tun, und zwar schnell, bevor er alles verdarb. Es kam darauf an, dass sie uns zu Hykso brachten. Würden wir uns jetzt in den Kampf stürzen, würden wir kaum jemanden lebend gefangen nehmen können, unsere Gegner waren zu zahlreich. Natürlich würde uns Bones zu Hilfe eilen, aber was, wenn Tate oder ich zuvor ausgerechnet den ausschalteten, der wusste, wo Hykso war? Das konnten wir nicht riskieren.
    »Ich will nicht sterben«, stammelte ich und quetschte ein paar Krokodilstränen hervor. »Wir hätten heute nicht ausgehen sollen, ich wollte ja von Anfang an daheimbleiben!«
    Tate brauchte nur einen Augenblick, um sein Unbehagen ab zuschütteln. Ich hatte ihm gezeigt, dass ich bereit war, das Spiel mitzuspielen - vorerst jedenfalls. Bis wir ein wenig näher an Hykso dran waren.
    Tate nahm mich in den Arm. »Ist ja gut, Baby. Das wird schon.« Dann warf er den Vampiren einen wütenden Blick zu.
    »Ihr braucht mir gar nicht erst mit der Stoppuhr zu kommen.
    Ich werde mir nämlich so viel Zeit nehmen, wie ich brauche, um sie ein bisschen in Stimmung zu bringen.«
    »Hypnotisiere sie einfach«, fauchte einer der Blutsauger un geduldig.
    Tate stieß ein angewidertes Knurren aus. »So bringst du die Weiber vielleicht dazu, mit dir in die Kiste zu steigen. Ich glaube da eher an eine Kleinigkeit namens Vorspiel.«
    »Gut, mach es, wie du willst«, sagte Anthony. »Solange es in den nächsten zwanzig Minuten passiert, dann sind wir nämlich bei Hykso.«
    Im Geiste lächelte ich. Gut, sag uns, wie weit es noch ist, dann können wir unseren Angriff besser planen.
    Kratas wedelte mit der Knarre. »Macht schon.«
    Ich sah Tate an und wünschte mir, er hätte Bones' telepathi sche Fähigkeiten. Keine zwanzig Minuten, okay, wenn wir die Küsserei und den ganzen Kram ein bisschen in die Länge zie hen, sind wir fast da. Bones und die anderen sind dann nahe genug dran, um Hykso aufspüren zu können, falls wir alle aus schalten, die über seinen Aufenthaltsort Bescheid wissen. Dann räumen wir hier auf, und ich gebe einen aus. Aber erst...«
    Tate küsste mich, wischte mir die Krokodilstränen weg.
    »Ist ja gut, Baby«, murmelte er. »Denk dir einfach, wir wären allein. Sieh gar nicht zu ihnen hin. Denk nur daran, wie sehr du es magst, so berührt zu werden.«
    Was das heißen sollte, war klar - ich musste so tun, als hätten wir das schon mal gemacht. Teilweise konnte man mein Zögern für Angst halten. Aber eben nur teilweise.
    Ich atmete tief durch. Hätte mir heute Morgen jemand er zählt, ich würde heute Abend mit Tate herumfummeln, hätte ich ihn ausgelacht und als Lügner beschimpft. Aber genau das würde

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