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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Bones, hatte allerdings keine Ahnung, ob er nahe genug war, um mich zu hören. Ich zähle rückwärts, Bones. Bei null ist es so weit.
    Fünf...
    Tate hörte auf, mich zu küssen, und knöpfte sich die Hose auf.
    Seine Augen loderten grün.
    Vier...
    Ich umkrallte seine Schulter, während ich mit der anderen, nicht sichtbaren Hand, nach meinen Messern griff.
    Drei...
    Tate öffnete den Reißverschluss seiner Jeans, und er trug nichts darunter. Ich musste an mich halten, um nicht zurück zuzucken und alles zu verraten. Ja, wir waren um einiges weiter gegangen, als ich erwartet hatte.
    Zwei...
    Drei Dinge geschahen gleichzeitig. Mein Arm schnellte nach vorn, und ich warf die Messer; Kratas feuerte, statt ins Herz traf mich das Geschoss in die Seite, weil Tate vor mir war; und das Wagendach wurde von der Limousine gefegt.
    Als ich Bones sah, war ich einen Augenblick lang wie ge lähmt, bevor ich von ihm gepackt und aus dem Wagen gerissen wurde. Sofort stießen Spade und Ian wie die Mordgeier auf die zum Cabrio mutierte Limousine herab, während Tick Tock und Dave sie vom Highway aus rammten.
    Die wenigen Autos, die unterwegs waren, wichen dem ins Schleudern geratenen Fahrzeug mit wild kreischenden Brem sen aus. All das beobachtete ich von meiner neuen Warte in fünfzehn Meter Höhe. Ich hatte keine Zeit, mir Gedanken da rüber zu machen, was aus dem Verkehrschaos werden sollte, denn Bones ließ sich schon wieder herabfallen.
    »Holen wir den Schrotthaufen von der Straße«, brüllte er.
    Bones, Spade und Ian packten die Limousine jeweils an einer Ecke und schossen dann himmelwärts. Der Wagen hob vom As phalt ab, als wären ihm Flügel gewachsen. Noch waren aus dem Innern Geräusche zu hören, die sich inzwischen allerdings eher wie erstickte, abgehackte Schreie anhörten.
    Einige Kilometer entfernt sah ich eine zweimotorige Maschi ne mit anlaufenden Propellern. Das musste Hykso sein, und wenn wir ihn sehen konnten, dann er uns auch.
    Bones knurrte und hielt direkt auf die Maschine zu, der sma ragdgrüne Glanz seiner Augen erhellte die Nacht.
    »Glaubst du, die schaffen es abzuheben, Crispin?«, dröhnte Ian, reckte seinen Körper in den Wind und hielt gleichzeitig seine Ecke der Limousine.
    »Im Leben nicht«, antwortete Bones knurrend.
    »Wir werden allein mit ihnen fertig. Kümmere dich um Cat, sie ist angeschossen worden«, rief Spade, ohne den Kopf zu dre hen.
    »Denk nicht mal dran«, fauchte ich. »Fleischwunde. Weiter im Text.«
    »Machen wir ja.«
    Ich brauchte keine telepathischen Fähigkeiten, um zu mer ken, dass Bones sauer war. Wenn man allerdings wie Super-man durch die Luft sauste, dabei ein Auto herumschleppte und gleichzeitig noch ein Flugzeug verfolgte, war man nicht gerade zum Plaudern aufgelegt.
    Das Flugzeug rollte los und gewann an Geschwindigkeit. Ge nau wie wir, dank eines vampirischen Energieschubes, der die Luft prickeln ließ wie elektrischer Strom. Ich schloss die Au gen, allerdings nicht aus Angst, sondern weil mir der Fahrtwind fast die Sicht raubte. Zwischen zusammengekniffenen Lidern sah ich das Flugzeug abheben. Wir waren noch immer fünfzig Meter entfernt.
    »Jetzt«, befahl Bones und ließ mich los.
    Eine unsichtbare Gestalt fing mich auf, bevor ich zu Boden stürzte.
    Verblüfft beobachtete ich, wie Körper aus dem Wagen ge schleudert wurden, den Bones nach der Maschine warf. Es gab eine Explosion; ihr greller Schein wurde von dem Vampir ver deckt, der mich sicher auf dem Boden absetzte.
    »Bleib hier«, murmelte Ian, als er in Richtung des Infernos davonstürzte. Seinen Befehl ignorierend rannte ich ihm nach.
    Seltsamerweise zitterte ich. Warum war mir so dicht bei den Flammen bloß kalt?
    Brennende Gestalten kamen aus den Flugzeugtrümmern her vorgekrochen und wurden sofort angegriffen. Die mir vertrau ten Personen wirkten im Flackerlicht fast dämonisch, wie sie wahllos auf die davonkrabbelnden Vampire einhackten. Binnen weniger Minuten war alles vorbei, und ich lag im Gras, obwohl ich mich nicht erinnern konnte, gefallen zu sein. Meine Schuss verletzung war offensichtlich schlimmer, als ich gedacht hatte.
    Bones tauchte aus dem orangefarbenen Dunst auf. Er war mit Blut und Ruß beschmiert, und auch sein Hemd hatte ein paar Löcher. Er kniete sich zu mir auf den Boden.
    »Das wird wehtun, Kätzchen, aber so geht's schneller.«
    Auf seine Warnung hin weiteten sich meine Augen, während er mich niederhielt. Er zog ein Messer hervor und stach es mir in die Seite. Ich konnte den

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