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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Aufschrei nicht unterdrücken, der mir entfuhr, als er die Finger in die Wunde schob und nach der Kugel tastete. Einen scheinbar endlosen Augenblick später hatte Bones sie erwischt, schlitzte sich die Handfläche auf und legte sie auf die tiefe Wunde, die er mir gerade zugefügt hatte, damit sie heilte. Dann schnitt er sich die Pulsader auf und presste mir die Wunde an die Lippen. Ich nahm einen tiefen Schluck seines Blutes und schloss die Augen, als der Schmerz nachließ. Meine Seite kribbelte, während sich die Wundränder schlossen.
    Bones zog sich das Hemd aus. »Ist ein bisschen löchrig, be deckt aber deinen Arsch«, sagte er, als er es mir hinhielt. »Deine Hose ist wohl zusammen mit dem Wagen verbrannt.«
    In seinem Blick war vieles zu lesen. Tadel war auch dabei.
    Mit zittrigen Händen zog ich mir sein Hemd wie einen Rock an. »Bones, ich ...«
    »Später«, schnitt er mir das Wort ab. »Ich muss mich erst noch um ein paar Dinge kümmern.«
    »Crispin.«
    Ian hatte jemanden am Kragen gepackt und kam, die Gestalt hinter sich herziehend, auf uns zu. Er schüttelte den Unglück lichen wie eine Stoffpuppe und warf ihn uns vor die Füße.
    »Bitte sehr. Hab mir gedacht, den willst du lebend. Charles und Tick Tock haben Hykso, aber wir hauen besser ab. Die Bul len sind bestimmt schon unterwegs.«
    »Die müssen uns kein Kopfzerbrechen bereiten. Das ist das Gute an ihrem Job. Cat braucht denen nur ihre Marke zu zeigen und einen Anruf zu tätigen, und schon sind sie kaltgestellt. Fast schon wieder lustig.«
    Innerhalb eines Herzschlages trat ein grausamer Tonfall in Bones' Stimme. »Ach, hallo Kumpel. Meine Frau kennst du si cher noch. Du hast sie angeschossen.«

    In Kratas' Gesicht zeigte sich grimmige Resignation. »Ich hatte schon so ein Gefühl, was dich betrifft«, sagte er zu mir.
    »Ich hätte meinem Instinkt vertrauen sollen.«
    »Weißt du, was ich mit dieser Kugel machen werde?«
    Bones' munterer Tonfall konnte Kratas nicht täuschen. Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er sich keinerlei Illusionen hin gab.
    »Ich schmelze sie ein und lasse mir eine Klinge daraus ma chen. Die bohre ich dir dann durch sämtliche Körperteile, nur nicht ins Herz.«
    Gott, manchmal machte Bones mir Angst.
    »Willst du ihn zu Max packen?«, erkundigte sich Ian, den die Kratas angedrohten Qualen nicht zu beeindrucken schienen.
    »Nein, aber darüber machen wir uns später Gedanken. Bring sie in den Truck, damit wir von hier verschwinden können.«
    Die beiden Sattelschlepper, die daraufhin vorführen, wirkten ganz unspektakulär. Von außen waren sie schmutzig und hat ten zerbeulte Kotflügel, selbst die Fahrer wirkten wie typische Trucker. In einem konnte man sogar gestapelte Kisten erken nen, als sich die Tür des Aufliegers öffnete. Die waren natür lich nur Tarnung, denn die Innenausstattung, die sich dahin ter verbarg, hätte sich eine gewöhnliche Transportfirma nicht träumen lassen.
    »Charles, du fährst in dem hier mit Hykso. Vielleicht haben wir Glück und der Kerl weiß, wo Patra steckt. Kätzchen, wir fahren mit dem anderen bis zum Flugplatz. Ian, sollen wir dich mitnehmen oder kommst du allein nach?«
    Ian warf einen abschätzigen Blick auf die Trucks und schüt telte den Kopf. »Ich komme allein nach.«
    »Nimm Tate mit«, sagte Bones.
    Das war keine Bitte gewesen. Ian zuckte mit den Schultern.
    »Wie du willst.«

    Spade führte einen in schwere Ketten gelegten Vampir vor. Er brauchte ihn uns nicht vorzustellen - das musste Hykso sein.
    Mit seinem glatten schwarzen Haar, der dunklen Haut und der markanten Nase wirkte er wie ein Ägypter. Als er näher kam, waren seine Augen unverwandt auf mich gerichtet. Schließlich lächelte er.
    »Gevatterin. Ich kann es kaum erwarten, dass du meine Her rin kennenlernst.«
    Ich lächelte ihn genauso kühl an. »Ich auch nicht, Hykso.«
    1 8
    Spade brachte Hykso und Kratas in den Anhänger, in dem an einer verstärkten Wand neben Hand- und Fußschellen noch et liche andere Fixierungsvorrichtungen angebracht waren.
    Bones packte mich am Arm. »Gehen wir.« Er sprang in den Auflieger des zweiten Sattelschleppers und hob mich hinein.
    Als ich die falsche Wand aus Kisten passiert hatte, klappte mir die Kinnlade runter. Die Innenausstattung unterschied sich so sehr von der des ersten Trucks, dass ich nur staunen konnte.
    Zwei Sofas waren fest am Boden verankert, genau wie zwei Sessel und ein Kühlschrank. Selbst der Teppich war festgena gelt.
    »Mein Gott«, keuchte ich. »Das

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