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Gefaehrtin Der Daemonen

Titel: Gefaehrtin Der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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denken uns etwas aus. Ich werde nicht zulassen, dass du vor deiner Zeit stirbst.«
    »Das kannst du gar nicht verhindern.«
    »Wir haben Zeit, es zu versuchen«, flüsterte er. »Wenn du es überhaupt versuchen willst.«
    Ich glaubte ihm, jedenfalls beinahe. Wäre Zuversicht etwas, das man verschenken könnte, so hätte dieser Mann Tonnen davon zu vergeben. Aber ich hatte Angst. Ich besaß nicht so viel Zuversicht und teilte auch seinen unerschütterlichen Glauben an die Zukunft nicht. Ich wusste doch, was ich war. Und alles, was ich hatte, waren die Gegenwart und die Vergangenheit. Es spielte keine Rolle, dass die Hoffnung, die aus seinen Augen sprach, seine Überzeugung, mich fast süchtig machte. Abhängig.
    Ich schluckte heftig. »Du bist nicht für mich verantwortlich, Grant.«
    »Aber du warst bereit, ein Baby mit mir zu haben. Was war das, hm? Eine Kurzschlusshandlung?« Seine Kiefer mahlten. »Glaubst du, ich wüsste nicht, worauf ich mich einlasse?«
    »Nein«, erwiderte ich ausdruckslos. »Das glaube ich wirklich nicht.«

    »Gut, ich wusste vielleicht nicht alles. Aber ich habe zumindest eine mögliche Konsequenz in Betracht gezogen.« Er strich mit der Hand zärtlich an meiner Taille entlang und dann über meinen Bauch. Seine Stimme war nur ein Flüstern. »Vielleicht war ich auch etwas voreilig. Vielleicht sollte ich mich zurückziehen, einen Tag lang abwarten. Einen kühlen Kopf bewahren, darüber nachdenken. Mich nicht in Gefahr bringen.«
    »Ich verstehe!« Ich war einfach nicht in der Lage, ihn auch nur anzusehen. »Das ist eine gute Idee.«
    »O nein.« Er legte den Finger unter mein Kinn und drehte meinen Kopf sanft zu sich. »Du hast nichts begriffen, oder? Ich kann nicht weglaufen, Maxine. Nicht weil … ich nur Sex mit dir haben will. Oder weil ich dir wehtun wollte. Deshalb nicht. Genau das Gegenteil ist der Fall.«
    »Du kennst mich nicht, Grant.«
    »Du mich aber auch nicht. Nicht wirklich. Also warum bist du hier? Warum, wenn das Risiko so groß ist?«
    »Weil ich dich will«, flüsterte ich heiser. »Und ich habe keine Angst, dich zu begehren. Es fühlt sich … so richtig an.«
    »Was auch geschieht?«
    »Was auch geschieht«, antwortete ich. »Selbst wenn es nur für eine Nacht ist.«
    »Okay«, hauchte er. Einfach so. Okay .
    Ich suchte mit meinem Blick den seinen. »Du bist so ruhig. Wieso bist du immer so verdammt ruhig?«
    Grant antwortete nicht, sondern legte einfach seine Hand auf meinen Nacken, drückte die Lippen auf meinen Mund und überrumpelte mich mit einem unfassbar zärtlichen Kuss. Ich gab auf, schmiegte mich an seinen Körper, tat alles in meiner Macht Stehende, um nicht darüber nachdenken zu müssen, was ich gerade tat, um nicht im Nachhinein an mir zu zweifeln. Es gab keine Zukunft. Nur das Hier. Das Jetzt. Ihn.

    Nachdem wir uns endlich ganz unserer Kleider entledigt hatten, zitterte ich nicht mehr. Ich zitterte auch nicht, als ich ihn berührte. Ich zitterte nicht, als er mich berührte, doch als er mit seinen Händen meine Brüste liebkoste, mich am Bauch und zwischen den Beinen streichelte, lief ein anderes Beben durch meinen Körper. Er war ein großer Mann, ein kräftiger Mann, aber sein rechtes Bein war sein wunder Punkt; es war ein Chaos aus Muskeln und Knochen, verdreht und dürr. Ich liebkoste es. Ich liebkoste es mit dem Mund, den Fingerspitzen. Meine Haare fielen mir ins Gesicht, während ich über seine Haut strich. Er erschauerte, stöhnte, drehte und wand sich, als meine Zunge noch mehr entdeckte, was sie liebkosen konnte, etwas Festes, Heißes, Langes.
    Schließlich vereinigten wir uns, irgendwie, und ich spürte einen leichten, stechenden Schmerz, mehr nicht, und dann nichts als unendliche Lust, als wir uns miteinander bewegten, wieder und wieder, während sich unsere Erregung immer mehr steigerte. Es fühlte sich so gut an, dass ich hätte schreien mögen. Ich glaubte, er schrie ebenfalls. Jedenfalls hatte es bei keinem von uns lange gedauert. Doch wir ruhten uns aus, berührten uns wieder und begannen wenig später von vorn.
    Verlorene Zeit, nannte Grant es.
    Nicht genug Zeit, erwiderte ich.
    In den frühen Morgenstunden kurz vor Sonnenaufgang merkte ich, wie die Jungs unter die Decken krochen und meinen nackten Körper umarmten. Grant schmiegte sich von hinten an mich und schnarchte leise.
    »Schlaf«, flüsterte mir Zee ins Ohr. »Schlaf wie wir, Maxine. Und träume.«
    Ich gehorchte, und als ich das nächste Mal die Augen öffnete, sah ich die

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