Gefaehrtin Der Daemonen
vormachen. Er küsste meine Hand und drückte sie an seine Brust. Dort hielt er sie fest und sah mich mit seinen dunklen Augen durchdringend an.
»Ich will - dich.« Ich erzitterte beim Klang seiner leisen, rauen Stimme. Auch Grant zitterte, als wir uns bebend aneinanderdrängten, als würde ein starker, heißer Wind durch den Raum fegen.
In diesem Augenblick war ich fast so weit. Ich war kurz davor, ihm zu erzählen, was passieren könnte, wenn wir es täten, aber ich hatte Angst, dass er dann aufhören würde. Das wollte ich nicht. Bis zu diesem Moment konnte ich mir nicht vorstellen, meine Einstellung jemals zu ändern, mein altes Versprechen mir gegenüber zu brechen, jedenfalls nicht so, nicht freiwillig. Aber dieser Mann hatte etwas in mir verändert. Ich hatte keine Angst mehr, und ich resignierte auch nicht, obwohl ich allen Grund dazu gehabt hätte. Ich redete mir einfach nur ein, ich sei ein modernes Mädchen. He, es ist doch nur für eine Nacht. Ein netter Quickie. Nichts Schlimmes, selbst wenn es schwerwiegende Folgen haben sollte.
Aber ich wollte es selbst entscheiden, es mir nicht von den Jungs aufzwingen lassen. Es war meine Entscheidung. Und ich wollte es jetzt. Nicht später. Es musste Grant sein, kein anderer Mann.
Ich küsste ihn. Ich war ungeschickt, ein hässliches Entlein, wenn es um Sex ging, und Grant war auch nicht viel besser. Von unseren geschmeidigen, selbstsicheren Bewegungen war nichts mehr zu sehen, als wir gegenseitig an unserer Kleidung herumfummelten, uns auf das Bett warfen - und kapitulierten, nicht mehr versuchten, uns Hemden und Jacken und Jeans vom Körper zu reißen, sondern uns umschlangen, uns leidenschaftlich küssten, immer wieder. Es war so erregend, dass die Lust wie eine langsame Flut in mir anschwoll, wie ein Schmerz, bis ich mich auf den Laken drehte und wand. Grant flüsterte meinen Namen, fuhr mit den Fingern durch mein Haar, während ich mit den Händen über seine Brust strich, zu seinem Gürtel, dem Knopf seiner Jeans, dem Schlitz. Ich schob meine Finger in seine Jeans und erstickte sein Keuchen mit einem Kuss.
Grant machte sich schwer atmend von mir los. »Mein Gott.« Ich lachte. »Darfst du den Namen des Herrn für so etwas missbrauchen?«
»Nein«, keuchte er, während sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen. Er rollte uns herum, drückte mich dabei an seinen Körper, streichelte mein Haar, mein Gesicht, die Konturen meiner Wangen. Seine Augen waren dunkel, lustvoll, aber er küsste mich nicht. Er sah mich einfach nur an, schien mich in sich aufzusaugen.
»Du strahlst so hell«, flüsterte er. »Ich wünschte, du könntest sehen, was ich sehe, Maxine. Ich wünschte, du könntest sehen, wie wunderschön deine Seele ist.«
»Das ist nicht möglich«, erwiderte ich heiser. »Nicht ich. In mir ist kein Licht.«
»Du irrst dich.« Grant küsste meinen Mundwinkel. »Du bist gut, Maxine. Bis ins tiefste Innerste.«
Meine Augen und mein Gesicht brannten vor Schuldgefühlen. Ich legte meine Hände auf seine Brust und versuchte ihn
wegzuschieben. Grant wehrte sich, drückte mich mit Hüften und Händen auf die Matratze. Zwischen seinen Brauen bildete sich eine tiefe Furche. »Maxine.«
»Lass mich los«, flehte ich. »Bitte.«
»Erzähl es mir«, erwiderte er, ohne sich zu rühren. »Was ist los?«
Ich schloss die Augen, stumm, während Wut und Enttäuschung die Hitze aus meinem Körper vertrieben. Nach einer Weile bewegte sich Grant auf mir, schlang seinen Arm um meine Taille und drehte mich so herum, dass wir beide auf der Seite lagen. Er schlang sein Bein um meine Hüfte, zog mich an sich, spendete mir Nähe und Geborgenheit. Unsere Nasen berührten sich, seine Lippen glitten sanft über meine Stirn.
»Erzähl es mir«, wiederholte er.
Ich konnte ihn nicht ansehen. »Es gibt da etwas, das du wissen solltest. Was geschehen könnte, wenn wir zusammen sind. Jetzt, morgen, oder irgendwann.« Ich zögerte, legte mir die Worte im Kopf zurecht, probierte sie aus. Sie machten mir Angst. Wenn ich es laut aussprach, wurde es wirklich. »Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich schwanger werde, ganz gleich, wie gut wir verhüten.«
Was für ein Lustkiller. Grant blinzelte. »Schwanger?«
»Ja, schwanger. Kind. Nachkommen.« Ich schüttelte den Kopf, wollte mich aus seinen Armen lösen. Er ließ mich nicht los. Ich hätte ihn zwingen können, gab aber auf, hielt die Augen fest geschlossen. »Das ist ein Teil der … Magie, die mich zu dem macht, was ich bin.
Weitere Kostenlose Bücher