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Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Titel: Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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hatte.
    Er fing an zu beten.
    Sobald der Notarzt mit den Sanitätern eintraf, wurde Rosalyn erstversorgt und auf einer Trage nach draußen zum Ambulanzwagen gebracht. Später wusste Joc nicht mehr, wie oft er gerufen hatte, dass sie schwanger war und ihn in weniger als zweiundsiebzig Stunden heiraten wollte. Er hatte alles angeboten, was ihm gerade einfiel, damit sie ihr halfen und sie retteten.
    Erst als er neben Rosalyn im Wagen saß und die Türen geschlossen wurden, fand Joc die Worte für das Gefühl, was ihn schon seit Langem begleitete. Er liebte sie. Er liebte sie mehr als sein Leben. Warum nur hatte er das nicht schon früher erkannt? Vielleicht, weil er noch nie zuvor so viel für jemanden empfunden hatte. Aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Während der Fahrt zum Krankenhaus versuchte er verzweifelt, seinen Fehler wiedergutzumachen. Unzählige Male erklärte er Rosalyn seine Liebe. Dabei wusste er nicht einmal, ob sie ihn hörte. Trotzdem hoffte er, dass seine Worte irgendwie zu ihr durchdrangen.
    Er musste blind gewesen sein. Sonst hätte er es früher gemerkt. Was er für Rosalyn empfand, war nichts Geringeres als Liebe. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit würde er es ihr sagen. Er brauchte nur eine weitere Chance. Das war alles. Nur noch eine Chance. Bitte, lieber Gott!
    Erleichtert atmete er auf, als sie beim Krankenhaus ankamen. Wenig später wurde Rosalyn auf ein weißes Bett gelegt. Ihr Gesicht war sehr blass, ihr ganzer Körper wirkte wie leblos. Ihr Haar schimmerte dunkelrot. Joc hielt ihre Hand, während Rosalyn einen Gang entlanggeschoben wurde.
    Ihm kam gar nicht in den Sinn, dass er nicht bei ihr bleiben durfte, dass sie sie trennen würden. Doch genau das geschah. Das Krankenhauspersonal überging seinen wütenden Protest gelassen. An solche Szenen waren sie offenbar gewöhnt.
    Als Joc schließlich allein in der Mitte eines nüchtern eingerichteten Wartezimmers stand, erfuhr er erst, was es wirklich bedeutete, hilflos zu sein.
    Innerhalb der nächsten zwei Stunden ging Joc ruhelos im Wartezimmer hin und her. Nach den ersten sechzig Minuten kannte er jeden Fleck auf dem Teppich und alle dreiundzwanzig Einkerbungen, Löcher und sonstigen Makel an den Wänden in- und auswendig. Als die zweite Stunde verstrichen war, hätte er die Namen aller Kekse, Süßigkeiten und Getränke aufsagen können, die Besucher aus einem Automaten ziehen konnten. Mit verbundenen Augen hätte er auf die richtige Taste gedrückt.
    Immer noch kam niemand, um ihn über Rosalyns Zustand zu informieren. Joc hatte genug. Ihm war egal, ob er das ganze verdammte Krankenhaus kaufen musste. Irgendjemand musste ihm jetzt sagen, wie es ihr ging. Gerade steuerte er auf die Tür zu, als Rosalyns Arzt eintrat.
    „Wie geht es ihr?“, fragte Joc sofort. „Wird sie wieder gesund?“
    „Hat Miss Oakley Familie?“
    „Ich bin ihre Familie.“ Er musste sich beherrschen, um ruhig zu bleiben und den Mann nicht anzuschreien. „Bitte. Wie geht es ihr?“
    „Sie hat offene Verletzungen, Prellungen und Schürfwunden. Die Gehirnerschütterung machte uns ein bisschen Sorgen, aber wir haben verschiedene Untersuchungen vorgenommen. Die Werte sind alle in Ordnung.“
    „Und das Baby?“
    Der Arzt blickte in seine Unterlagen. „Ich vermute, die Schwangerschaft ist noch in einem sehr frühen Stadium?“
    „Sechste Woche.“
    „Sie hatte keinen Abgang. Aber dieses Risiko besteht immer noch“, erklärte der Arzt sachlich. Er deutete auf die Schwester, die hinter ihm stand. „Sie können sie jetzt sehen, wenn Sie möchten. In ein paar Tagen können wir mehr sagen.“
    Als Rosalyn zu sich kam, waren die Schmerzen nicht mehr annähernd so schlimm. Mehrmals hatte sie kurz das Bewusstsein erlangt und war sofort wieder eingeschlafen. Diesmal nahm sie ihre Umgebung wahr und erkannte, dass sie in einem Krankenhausbett lag. Es roch nach Desinfektionsmitteln, und jemand hatte ihr eine Infusion gelegt. Irgendwo ganz in der Nähe piepste ein Gerät sanft und leise.
    Sie wollte sich aufrichten. Doch die rasenden Kopfschmerzen waren so heftig, dass ihr alles vor den Augen verschwamm. Am liebsten wäre sie wieder in die Bewusstlosigkeit zurückgesunken, aber das geschah nicht.
    Irgendjemand hatte die Vorhänge zugezogen, Rosalyn konnte den Raum nicht vollständig sehen. Aber sie machte eine vertraute Gestalt aus, die an die Wand gelehnt dastand.
    „Joc?“
    Bei ihrem leisen Ruf richtete er sich auf und kam zu ihrem Bett. Im gedämpften

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