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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Gegensätze, dass man nicht anders konnte, als ihn interessant zu finden. Wer ihn sah, hätte nie gedacht, dass er ein echter britischer Lord mit einem eigenen Schloss und mit der Queen verwandt war. Felix war das, was ich einen knickrigen Reichen nannte. Er hatte das riesige Familienvermögen von seinem Vater, aber das Pfennigfuchser-Gen seiner schottischen Mutter geerbt. Und mit Pfennigfuchser meine ich niemanden, der auch mal die kleinere Yacht kauft. Sondern jemanden, der so knauserig ist, dass er einen zehn Jahre alten, klapprigen Wagen fährt, eine Woche lang dieselbe zerknitterte Hose trägt und wässrigen Kaffee an der Tanke statt bei Starbucks kauft. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er einmal dem Parkwächter fünf Cent Trinkgeld gab.
    »Also«, sagte Felix, »ich habe gehört, du hast etwas Aufregendes erlebt?«
    Schuldbewusst blickte ich auf den Diamanten an meinem linken Ringfinger. »Ja, was das angeht …« Ich brach ab und räusperte mich erneut.
    »Ja? Möchtest du es mir erzählen?«
    »Hör zu, Felix, ich wollte es dir ja sagen. Aber es ging alles so schnell. Wir waren in Paris auf dem Eiffelturm, und es war alles so romantisch, und dann hatte er den Ring, und da habe ich, na ja, irgendwie ohne nachzudenken Ja gesagt. Ich meine, ich wollte ja sagen, ich bin froh, dass ich Ja gesagt habe, aber ich habe nicht wirklich drüber nachgedacht, bevor ich Ja sagte. Und dann, na ja, nachher wusste ich nicht, wie ich es dir beibringen sollte und, wie ich schon sagte, es ging alles so schnell. Ich hatte es nicht geplant oder drüber nachgedacht oder so. Es ist einfach passiert.«
    Als ich innehielt, um Luft zu holen, sah ich, dass Felix leise in sich hineinlachend den Kopf schüttelte.
    »Was ist denn?«
    Er lachte weiter und ließ die Frage so lange in der Luft hängen, bis meine Wangen wieder heiß wurden, bevor er antwortete.
    »Eigentlich meinte ich den Mord an Gigi.«
    Oh. Na toll.
    Was hatten Männer nur an sich, dass ich mich sofort mit meinen Pumps Größe 38 im nächsten Fettnapf wiederfand?
    »Ah ja.«
    »Aber meinen Glückwunsch zur bevorstehenden Hochzeit. Tut mir leid, dass ich nicht daran teilnehmen kann. An dem Tag habe ich schon etwas Wichtiges vor.«
    »Oh nein, sag nicht, meine Mutter hat dich auch eingeladen.«
    »Nein, hat sie nicht.«
    »Aber wer hat dich dann … Oh.« Ich schob es auf die Wirkung der beiden Grübchen, die mich immer noch von seinen grinsenden Wangen ansahen, dass ich den Sarkasmus nicht gleich verstand. Felix war anscheinend der Einzige in L. A. County, der nicht auf meiner Gästeliste stand. Zu meinem Ärger wurde ich noch röter. »Tut mir leid. Ich wollte dich einladen, aber, na ja, ich wusste nicht … ich meine, nachdem … Na ja, du weißt schon …«
    Felix, dessen Grinsen beim Anblick meines Unbehagens noch um einiges breiter geworden war, schnitt mir das Wort ab. »Du siehst wirklich süß aus, wenn du rot wirst. Ein bisschen wie ein Würgeopfer.«
    Das hört man als Frau doch gern.
    Dann dachte ich daran, dass Felix jemand war, der sich Geschichten über Bigfoots uneheliches Kind mit der Krokodilfrau ausdachte, und fand, dass es keinen Grund gab, mich schuldig zu fühlen oder verlegen zu sein. Er war ein großer Junge und durchaus in der Lage, eine Zurückweisung zu verkraften.
    »Was willst du hier, Felix?«
    »Das habe ich dir schon gesagt. Ich wollte nach dir sehen.«
    »Als besorgter Freund oder als neugieriger Reporter?«
    Felix legte den Kopf schief. »Oh, du kennst mich doch, Maddie, Schätzchen.«
    »Eben. Genau, wie ich es mir gedacht habe. Als Reporter.«
    »Niedlich und clever. Ramirez kann sich glücklich schätzen.«
    Für einen kurzen Moment glaubte ich ein echtes Gefühl über sein Gesicht huschen zu sehen. Etwas wie Bedauern, gemischt mit gerade genug unerfüllter Lust, um mich wieder erröten zu lassen.
    Aber so plötzlich, wie es gekommen war, war es auch wieder vorbei, und das spöttische Funkeln kehrte so schnell wieder in seine Augen zurück, dass ich mich fragte, ob ich es mir nur eingebildet hatte.
    »Also, was ist, Maddie? Möchtest du dein Herz dem mitfühlendsten Ohr des Informer ausschütten?«
    »Hmm. Verführerisch.«
    Ich rauschte an ihm vorbei, die Holztreppe hoch zu meiner Wohnung im ersten Stock.
    »Höre ich da einen Hauch von Sarkasmus in deiner Stimme?«
    »Oh, sieh mal an, wer jetzt der Clevere ist.«
    Ich steckte den Schlüssel ins Schloss, und bevor ich ihn aufhalten konnte, war Felix hinter mir

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