Gefahr auf High Heels (German Edition)
hineingeschlüpft.
»Sag mir nur eines: Stimmt es, dass sie mit dem Gesicht in der Buttercreme lag?«
Ich musste mich sehr zusammenreißen, als die Bilder wiederkamen. Ich nickte.
Felix warf den Kopf zurück und lachte. »Zu köstlich, diese Ironie. Die perfekte Rache für die Liebeskranken.«
Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, aber etwas an dem, was Felix gesagt hatte, brachte den kleinen Hamster in dem Rad in meinem Kopf zum Laufen. Konnte es sein, dass sich jemand an der Hochzeitsplanerin gerächt hatte? Eine verschmähte Braut, ein sitzen gelassener Bräutigam? Wegen einer schiefgelaufenen Zeremonie womöglich? Ich nahm mir vor, das zu überprüfen. Hatte vielleicht jemand einen Groll auf Gigi, weil eine Hochzeit ins Wasser gefallen war?
»Was für eine Farbe?«
»Wie bitte?«, fragte ich, als Felix’ Stimme mich plötzlich zurück in die Gegenwart holte.
»Die Buttercreme. Welche Farbe hatte sie?« Seine Augen strahlten wie die eines Sechsjährigen, der zu Weihnachten ein neues Fahrrad geschenkt bekommt.
»Das ist nicht lustig, Felix. Eine Frau ist tot.«
»Das ist mit Sicherheit nicht lustig. Weißt du, wie viele Exemplare der Informer verkauft, wenn wir die Story als Erste bringen?«
»Okay, wir sind hier fertig. Raus.« Ich zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die Tür. »Ich fühle mich schon schmutzig, wenn ich im selben Raum mit dir bin.«
»Schmeichlerin. Ich verstehe, warum Ramirez sich die Exklusivrechte gesichert hat.«
»Oh, bitte, du warst doch kurz davor, dir selbst die Rechte zu sichern.«
In dem Moment, als es ausgesprochen war, tat es mir auch schon leid. Ich schlug mir die Hand vor den Mund, um weiteren verbalen Durchfall zurückzuhalten.
Aber bevor ich dazu kam, mich zu entschuldigen, warf Felix den Kopf zurück und begann wieder laut zu lachen. »Wow, wir halten aber viel von uns selbst, was, Maddie? Alle Männer sind verrückt nach dir, hm?«
Ich biss mir auf die Unterlippe. »Nein! Das wollte ich nicht damit sagen. Ich meine … Na ja, auf der LeCroix-Show … da sah es so aus, als wolltest du … Ich dachte, du wolltest mir sagen …«
Felix’ blaue Augen funkelten mich an, übermütig wie eine Katze, die ein Wollknäuel gefunden hat. »Du dachtest, ich würde was sagen, Maddie? Dass ich dich die ganze Zeit angehimmelt habe? Dass ich keinen Tag mehr ohne dich leben könnte?«
Bei seinem spöttischen Ton breitete sich meine Gesichtsröte über den ganzen Körper aus. »Nein«, murmelte ich. »Natürlich nicht. Sei nicht dumm.«
Denn wenn ich ihn jetzt so reden hörte, schien es genau das zu sein: dumm. Vielleicht hatte ich mir die ganze Sache in Paris eingebildet. Vielleicht hatte die Romantik dieser Stadt auf meine Wahrnehmung abgefärbt. Vielleicht war die Art, wie Felix mich ansah, nur das, was er behauptete: Er war scharf auf eine gute Story.
Wie lächerlich kam ich mir jetzt vor. Im Stillen betete ich, der Boden möge sich auftun und mich verschlingen.
»Keine Sorge, Maddie«, fuhr Felix fort, während ich in meiner Demütigung marinierte. »Ich weiß sehr gut, dass du den hochgewachsenen, dunklen Höhlenmenschen bevorzugst.«
He! »Ramirez ist kein Höhlenmensch!«
Felix zog die Augenbraue hoch, um seinen Zweifel zu bekunden.
»Na gut, manchmal kann er ein kleiner Macho sein. Aber wenigstens verdient er sein Geld nicht damit, unschuldige Menschen auszunutzen. Er ist einer von den Guten.«
»Dann bin ich wohl der Böse, nehme ich an?« Felix machte einen Schritt auf mich zu.
Unwillkürlich machte ich einen Schritt zurück, bis mein Po an die kühlen Kacheln des Küchentresens stieß.
»In diesem Falle, ja.«
Er kam noch näher, und sein Lächeln bekam etwas Mutwilliges. »Prima. Ich wollte schon immer mal den Bösewicht spielen.«
Ach herrje.
Ich leckte mir die Lippen, die auf einmal ganz trocken waren. »I-ich glaube, du solltest jetzt gehen«, quiekte ich. Meine Stimme klang aus irgendeinem seltsamen Grund eine Oktave höher als sonst.
»Willst du denn, dass ich gehe?«, fragte er, das eine Wort betonend, über das ich ganz entschieden nicht weiter nachdenken wollte.
Ich öffnete den Mund, um zu antworten …
Doch es war nicht meine Stimme, die ich hörte.
»Ja, das will sie.«
Hastig sah ich zur Wohnungstür. Ramirez’ breite Schultern füllten den Rahmen fast aus. Seine Hand schwebte über der Pistole, die er, wie ich wusste, unter der Jacke trug, die Brauen waren drohend zusammengezogen.
Ich schluckte trocken. Dann setzte ich ein
Weitere Kostenlose Bücher