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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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aus.
    Es war makellos.
    Mir stockte der Atem. Ja, ich weiß, das sagen alle Bräute. Aber ganz ehrlich, zwei Sekunden lang blieb mir die Luft weg. So schön war es. Bewundernd strich ich über die seidige Oberfläche. Alle meine Kindheitsträume von einem Prinzessinnenkleid waren auf einmal wahr geworden. Nie werde ich vergessen, wie meine Kleider wie von Zauberhand verschwanden und das Kleid über meinen Kopf glitt. Als ich mich in dem dreiteiligen Spiegel anstarrte, konnte ich nicht anders, als dümmlich zu grinsen. Die Besuche im Fitnessstudio bei Dana hatten sich ausgezahlt. Das Oberteil saß perfekt, ich musste nicht einmal (sehr) den Bauch einziehen. Der Rock fiel traumhaft, die fließende Schleppe war umwerfend, und die kleinen Akzente aus Kristallperlen hier und da funkelten im Licht wie Diamanten.
    »Oh, Maddie, es ist entzückend«, sagte Mom mit Tränen in den Augen.
    Gut, dann heiratete ich eben in der Billigversion des Tikki-Zimmers in Disneyland. Sollten meine Brautjungfern doch aussehen, als seien sie von tahitischen Kunsthandwerkern überfallen worden. Vielleicht war es tatsächlich keine gute Idee gewesen, Dana und Marco die Organisation meiner Hochzeit zu übertragen.
    Aber eines stand fest.
    Die Braut würde fantastisch aussehen.
    Als wir endlich alles zurechtgezupft und -gesteckt hatten, kam ich vor Hunger fast um. Dana schlug vor, in die Smoothie-Bar die Straße hinunter zu gehen. Obwohl mein Magen nach einem Big Mac und einer großen Tüte Pommes verlangte, veranlasste mich die Erinnerung daran, wie eng die Korsage gesessen hatte, ihrem Beispiel zu folgen und stattdessen einen Erdbeer-Bananen-Shake zu bestellen. Ehrlich gesagt, schmeckte er gar nicht so übel. Ein ordentlicher Klecks Schlagsahne obendrauf hätte ihm gutgetan, aber trotzdem: nicht übel.
    »Also«, sagte Dana und lehnte sich in dem weißen Plastikstuhl draußen vor der Smoothie-Bar zurück, »hat sich gestern Abend mit Ramirez etwas Neues ergeben?«
    »Nicht viel.« Nur dass ich mir Sorgen machte. Doch ich berichtete ihr schnell von meinem Gespräch heute Morgen mit Allie.
    »Ich habe mich gefragt, ob du die Band vielleicht kennst. The Symmetric Zebras?«
    »Klar.« Dana machte mit dem Strohhalm laute Schlürfgeräusche, als sie am Boden des Bechers den Rest des Shakes aufsaugte. »Vor ein paar Monaten war ich auf einem ihrer Konzerte im House of Blues . Ziemlich cool, ein bisschen düster, aber keine schlechten Melodien.«
    »Weißt du, wie ich sie erreichen kann? Einer von ihnen könnte der mysteriöse Freund sein.«
    Dana legte die Stirn in Falten. »Ich hatte die Karten von einem Exmitbewohner, der als Roadie für sie arbeitet.«
    Das hob meine Laune. Ausnahmsweise zahlte sich Danas endloser Strom von Mitbewohnern mal aus.
    Dana wohnte in einer kleinen Wohnung in der Studio City, in der »Schauspieler-WG«, wie ich es nannte, weil sich dort stets so viele Schauspieler tummelten. Oder besser gesagt Schauspieler, Schrägstrich, Hoteldiener, Schauspieler, Schrägstrich, Wachmann … Sie verstehen schon, worauf ich hinauswill. Und da Schauspieler nicht gerade für ihr regelmäßiges Einkommen bekannt sind, roch es dort gewöhnlich nach billigen Instantnudeln, und die Bewohner wechselten ständig. In den letzten zwei Jahren hatte Dana sich die Wohnung mit Ohne-Hals, dem Streichholzmädchen, und meinem persönlichen Favoriten, dem übergewichtigen Kerl, der sich ausschließlich von Subway-Sandwiches ernährte, geteilt. Glauben Sie mir, der Typ aß so viele von diesen Dingern, dass er anfing, Pastrami zu schwitzen.
    »Und wer war das?«, fragte ich. »Bandana-Mann?«
    Dana schüttelte den rotblonden Kopf. »Nee. Das war der Biker. Ich meine den, der den ganzen Tag Dope geraucht hat.«
    »Ah.« Von dem wusste ich nur noch, dass immer, wenn sich seine Schlafzimmertür öffnete, eine dichte, beißend riechende Wolke den Flur hinunterwaberte.
    »Wie dem auch sei, ich rufe ihn an und frage ihn, ob er den Kontakt zur Band herstellen kann. Okay?«
    »Sehr okay.«
    Ich erzählte ihr, dass ich vorhatte, Mitsys Vater aufzusuchen und einen Plausch mit Brautzilla zu halten.
    »Hast du einen Ausweis?«, fragte Dana und warf ihren Becher in einen der in der Nähe stehenden Recycling-Eimer.
    »Ausweis wofür?«
    »Na, um auf das Studiogelände zu kommen.«
    Oh. Daran hatte ich gar nicht gedacht. »Nein.«
    Dana grinste. »Gut, dass du mich hast.«
    Fragend sah ich sie an.
    »Ricky dreht doch Magnolia Lane dort, schon vergessen? Er hat mich auf die

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