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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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zu.
    Woraufhin sie die Augen zusammenkniff.
    »Ihr seid zu spät.«
    Ramirez küsste seine Schwester auf die Wange. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Schwesterchen.«
    »Jetzt, da du da bist, Jackie«, sagte Mama mit leuchtenden Augen, »musst du das guayabera anprobieren!«
    »Das was?«, fragte ich.
    Mama tat meine Frage mit einem Handwedeln ab. »Schon gut. Jackie, folge deinen Tanten. Maddie kann mir in der Küche helfen, solange du dich umziehst.«
    Bevor einer von uns protestieren konnte, zogen die Tanten, angeführt von BillyJo, Ramirez mit sich zu einem der hinteren Schlafzimmer.
    »So.« Mama hakte mich unter. »Du kommst mit mir. Wir unterhalten uns ein bisschen in der Küche.«
    Ich gehorchte. Zum einen, weil ich keine andere Wahl hatte. Zum anderen, weil mein Magen bei den Düften, die aus der Küche drangen, knurrte. Habe ich bereits erwähnt, dass Mama eine wunderbare Köchin ist? Wenn ich nicht ohnehin schon am liebsten mexikanisch gegessen hätte, wäre ich, nachdem ich einmal an Mamas Tisch gesessen hatte, bekehrt worden. Ohne viel Aufhebens übertrug sie mir das Ausrollen des Maismehlteigs, während sie ein Blech mit Gebäck in Form von kleinen gefalteten Umschlägen aus dem Ofen zog und sie mit rosa Kristallzucker bestreute.
    »Mein Junge hat wohl in letzter Zeit hart gearbeitet, ja?«, fragte Mama. »Ich habe in den Nachrichten von der toten Frau gehört.«
    Ich nickte. »Ja, das stimmt.«
    Mama schürzte die Lippen. »Du sorgst doch dafür, dass er nicht zu hart arbeitet, ja?«
    Als ob ich ihn davon abhalten könnte. Doch ich nickte trotzdem.
    Was ihr zu genügen schien. »Gut. Er ist ein guter Junge, mein kleiner Jack.« Mit Stolz im Blick legte sie die Hand auf meine. »Du passt gut auf ihn auf, ja?«
    Ich nickte wieder. Und meinte es ganz ehrlich.
    »Er war immer derjenige, um den ich mir Sorgen gemacht habe«, sagte sie. »Die ständigen Schlägereien in der Schule. Die Knochenbrüche. Immer wurde er zum Direktor gerufen. An manchen Tagen habe ich mich gefragt, ob er es je ins Erwachsenenalter schaffen würde.«
    Ich lächelte, als ich versuchte, mir Ramirez als Kind vorzustellen.
    »Aber jetzt, da ich weiß, dass er dich hat, mache ich mir nicht mehr so viele Sorgen.«
    Ich spürte einen Kloß im Hals. »Danke.« Ich hielt inne. Und fügte dann hinzu: »Mama.«
    Lächelnd tätschelte sie mir die Wange mit der mehligen Hand. Dann wurde ihr Blick leicht besorgt. »Äh, du weißt doch, was von einer guten Ehefrau erwartet wird, nicht wahr?«
    Ich stutzte. »Erwartet?« Ich blickte mich in der Küche um. Sie glaubte doch wohl nicht, dass ich nach der Hochzeit zu einem perfekten Hausmütterchen mutierte? Niemand taute so gut gefrorene Fertiggerichte auf wie ich, aber echtes Kochen gehörte, wie Ramirez ebenfalls bemerkt hatte, nicht zu meinen Qualitäten.
    Sie nickte. »Ein Mann erwartet, dass seine Frau … gewisse … Pflichten erfüllt.«
    Ich überlegte kurz. »Mrs Ramirez, ich möchte nicht unhöflich sein, aber Jack kann auf sich selbst aufpassen. Wir sind ein modernes Paar. Wir kümmern uns umeinander, aber ich bin mir sicher, dass er nicht von mir erwartet, dass ich ›gewisse Pflichten‹ erfülle.«
    Mama starrte mich an. Dann lächelte sie breit.
    »Ich meine Sex.«
    Ich blinzelte. Meine Wangen wurden heiß. »Oh.«
    »In der Hochzeitsnacht. Er wird Sex wollen.«
    »Oh.«
    »Du weißt doch, wie das geht, nicht wahr?«
    »Äh …« Darauf konnte es keine richtige Antwort geben. Ich sah nach rechts und nach links, auf der Suche nach einem Fluchtweg.
    »Ja«, sagte ich schließlich.
    Mama nickte. »Gut. Denn eines musst du über die Ramirez-Männer wissen. Sie mögen Sex. In den ersten Monaten wirst du gut zu tun haben.«
    Oh. Gott. Töte mich jetzt.
    »Hmhm«, brummelte ich. Meine Wangen mussten nun ungefähr den Rotton der Herzen an der Haustür angenommen haben.
    »Zuerst tut es vielleicht ein bisschen weh. Aber das ist normal«, sagte sie und wackelte mit dem Finger. »Aber lass dir von mir sagen, es wird besser. Ich habe nicht sechs Kinder wegen nichts und wieder nichts, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Sie zwinkerte mir zu.
    Ich fühlte mich schwach. Verzweifelt versuchte ich das Bild, wie sie und der schlummernde Cowboy den Mambo horizontal tanzten, aus meinem Kopf zu verbannen.
    »Hier kommt er, unser Junge!« Eine der Tanten stürzte in die Küche.
    Ich hätte sie küssen mögen.
    »Oh, mijo , du siehst so stattlich aus!« Mama klatschte in die Hände und rannte zu

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