Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday

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heraus, während sie die Brünette hinter ihm schärfer ins Visier nahm.
    »Alter, ich schwöre bei meinem Leben. Ich war Gigi immer treu.« Er machte eine Pause. »Ich glaube, das wusste sie auch. Aber, na ja, als sie mich mit Allie gesehen hat, ist sie einfach ausgerastet. Wenn es irgendjemand anderes gewesen wäre, hätte sie vielleicht noch einmal darüber nachgedacht.«
    »Weil Allie so heiß ist?« Langsam war ich die zerkratzte Schallplatte leid. Meine Güte, nur weil eine Frau vergrößerte Brustdrüsen besaß …
    Er grinste. »Klar ist sie heiß. Aber Gigi ist nicht deswegen ausgerastet. Sondern weil sie dachte, ich wolle ihre Tochter anmachen.«

12
    Mir klappte die Kinnlade herunter. Die rostigen Räder in meinem Kopf setzten sich in Bewegung. »Allie ist ihre Tochter?«
    Spike nickte mit ernstem Blick. »Blöde Situation, was? Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich schön fern von der Tussi gehalten. Ich meine, ich habe Gigi geliebt, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Warum hatte Allie uns nichts gesagt? Zugegeben, es erklärte die Heldenverehrung, die sie an den Tag legte, und die tiefe Trauer, die sie anscheinend empfand. Aber wenn Allie Gigis Tochter war, bekam das Puzzle einige neue Teile. Hatte Allie sich möglicherweise mit ihrer Mutter gestritten? Über Geld? Bei der Kohle, die Gigi scheffelte, wäre es nur verständlich, wenn es Allie nicht gepasst hätte, in einer winzigen Studentenbude hausen zu müssen.
    Oder aber sie hatten sich wegen Spike in die Haare bekommen.
    Ich musterte den Musiker genauer. Er war der Traum jeder Studentin, kein Zweifel. Vielleicht war Allie eifersüchtig auf ihre Mutter gewesen? Vielleicht war Gigi auch auf Allie sauer gewesen, es war zu einer Auseinandersetzung gekommen, und in der Hitze des Gefechts hatte Allie ihre Mutter erdolcht.
    Hatte die heiße Blondine mir die ganze Zeit etwas vorgemacht?
    »Weißt du, ob Allie und ihre Mutter sich gut verstanden?«, fragte ich.
    Spike schüttelte den Kopf. »Sorry, keine Ahnung. An dem Tag habe ich zum ersten Mal gehört, dass sie überhaupt eine Tochter hatte. Gigi sagte, sie würde es geheim halten, weil sie nicht wollte, dass die Leute wussten, dass sie alt genug war, um eine erwachsene Tochter zu haben. Bei mir hat’s funktioniert. Ich wusste nicht, wie alt sie war – und es war mir auch nicht wichtig. Gigi war schön. Die Natur war gut zu ihr gewesen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Ich wusste es. Doch ich hatte das Gefühl, dass es eher Doc Hollywood gewesen war und weniger die Natur.
    »Hat Gigi Allie Vorwürfe gemacht? Weil sie mit dir geflirtet hat?«
    Er sog die Luft ein, und seine Augen fixierten einen Punkt hinter mir. »Ich würde nicht sagen, dass sie geflirtet hat. Vielleicht auf freundschaftliche Art. Aber zu ihrer Verteidigung muss ich sagen, dass sie nicht wusste, dass Gigi und ich zusammen waren. Gigi hielt unsere Beziehung geheim. Nachdem die Klatschpresse sie letztes Jahr wegen ihrer Scheidung gegrillt hatte, wollte sie verhindern, dass sich noch mal jemand in ihr Privatleben einmischte.«
    Ich konnte es ihr nicht verübeln. Ich durfte höchstpersönlich die Erfahrung machen, wie es war, von Felix gegrillt zu werden.
    »Alter, deine Brünette wird kalt«, rief der Bassist und winkte Spike zu sich.
    Spike blickte zurück zu dem Groupie in den Netzstrümpfen und den superkurzen Shorts. Doch der Ausdruck in seinen Augen war eher traurig als lüstern.
    »Ich weiß nicht, was ich euch sonst noch sagen soll«, sagte er. »Ich habe Gigi geliebt, so einfach ist das. Ohne sie wird mein Leben nicht mehr dasselbe sein.« Und damit schlenderte er zurück zum Sofa, ergriff eine herumstehende Wodkaflasche und nahm einen kräftigen Schluck.
    Keiner bemerkte, dass wir gingen. Und als ich sah, wie wenig Interesse er für den Ausschnitt der Brünetten zeigte, war ich geneigt, ihm zu glauben. Was immer da zwischen ihm und Gigi gewesen war, dem armen Kerl war anzumerken, dass er todunglücklich war.
    »Und? Was hältst du von ihm?«, fragte ich, sobald wir außer Hörweite waren.
    Dana zuckte mit den Schultern. »Süß. Traurig.«
    Ich nickte. »Aber ein Motiv hatte er.«
    »Glaubst du?«, fragte sie und kräuselte die Nase.
    »Na ja, wenn Gigi seinen Heiratsantrag abgelehnt hat, dann bestand die Gefahr, dass sie auch nicht mehr seine Musik finanzieren würde. Ich meine, wir haben nur sein Wort, dass sie nicht nein gesagt hat.«
    Sie nickte. »Das stimmt. Aber er war in Topeka.«
    »Vielleicht. Sie schienen