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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Oktave höher kletterte.
    »Was alles sehr gut zu Tamales passt. Wir haben die ganze Woche gebacken. Ich glaube, wir haben knapp fünfhundert in der Kühltruhe. Wann soll ich sie zum Veranstaltungsort bringen?«
    Panik stieg in mir auf. Hilfesuchend drehte ich mich zu Ramirez um.
    Er zuckte die Achseln. »Mama hat recht. Wir müssen dafür sorgen, dass genug zu essen da ist.«
    Na toll. Ausgerechnet jetzt entschied er sich, doch etwas zur Hochzeit beizutragen.
    Ich hob den Blick gen Himmel. Was hatte ich getan, um das zu verdienen? Lag es an Bobby Fineman? Mir fiel ein, dass mein Sonntagsschullehrer mir gesagt hatte, dass es schon reichen würde, mit Bobby Fineman, dem Messdiener, in der hintersten Kirchenbank Händchen zu halten, um in die Hölle zu kommen. Und was hatte ich daraufhin getan? Ich hatte hinter der Orgel mit ihm geknutscht – mit Zunge –, nachdem er für uns beide ein paar Becher Messwein gemopst hatte. Ich weiß, ich war ein schreckliches Kind. Was vermutlich der Grund war, warum ich mich gerade in dieser L. A.-Vorstadtversion des Hades befand.
    »Na gut.«
    Jetzt war es auch egal. Ich bekam eine Hochzeit mit dem Motto Romantisches Inselparadies samt flatternden Schmetterlingen, kackenden Tauben, Brautjungfern in Muschelkleidchen, einem Hemd mit Früchten in den Taschen und einem Paar schräger Schuhe, die ein Cop entworfen hatte, der nicht einmal den Unterschied zwischen einem Stiletto und einem Plateauschuh erkennen würde, selbst wenn sein Leben davon abhinge.
    Was machten da schon ein paar Tamales und einfliegende Schwiegerverwandte mehr aus?
    »Ich bitte Marco, dass er sie morgen abholt.«
    Mama klatschte in die Hände. Die Tanten zogen mich in eine Gruppenumarmung. Sogar BillyJo verzog das Gesicht zu einem Lächeln.
    Und ich ließ einen lauten Schluckauf hören und fragte mich, was bis Sonntag noch alles schiefgehen konnte.
    Andererseits wollte ich es vielleicht lieber nicht wissen.

13
    Die verdammte Orgelmusik hatte wieder eingesetzt. Laut. Sie hallte von den Wänden wider und schmerzte in meinen armen Ohren, als ich durch einen blumengeschmückten Bogen über den Rasen zu einem Pavillon schritt, in dem Ramirez wartete. Er stand mit dem Rücken zu mir und trug ein weites, pluderiges weißes Hemd. Und als ich näher kam, sah ich, dass die Taschen prall gefüllt mit Früchten waren und Guavensaft seine Schenkel hinunterrann.
    Dann spielte die Orgel plötzlich eine Mariachi-Melodie, und alle Brautzeugen begannen zu tanzen. Und Marco mit seiner bestickten roten Krawatte packte mich am Arm und begann mich im Squaredance-Stil herumzuwirbeln. Ich versuchte zu protestieren, ihnen zu sagen, dass ich den Hochzeitsmarsch hören wollte, nicht den mexikanischen Huttanz. Aber niemand hörte auf mich.
    »Na, Maddie, macht das nicht Spaß?«, fragte Dana, die mit Ricky am Arm an mir vorbeitanzte, wobei die Muscheln an ihrem Kleid wie Kastagnetten an ihre Knöchel schlugen.
    Auf einmal wurde die Szene dunkel. Ein Schatten fiel über uns. Ich blickte auf.
    Über mir war eine riesige weiße Taube von der Größe eines Goodyear-Luftschiffs. Alle begannen zu schreien und die Flucht zu ergreifen.
    »Pass auf, sie platzt gleich!«, schrie Marco.
    Doch ich stand wie angewurzelt da und sah zu, wie der größte Klecks Vogelkacke, den es je gegeben hat, direkt auf mich herunterfiel.
    Erschrocken riss ich die Augen auf und sog flach und zu schnell die Luft ein. Unwillkürlich blickte ich hoch. Keine riesige Taube. Nur die Blätter des Deckenventilators, der sich über meinem Kopf drehte.
    Diese Hochzeit würde vermutlich mein Tod sein.
    Ich schloss die Augen und lauschte dem Rauschen der Dusche im Badezimmer, während ich darauf wartete, dass mein Herz nicht mehr wie ein Presslufthammer schlug. Reiß dich zusammen, Mädchen. Die Hochzeit dauert nur einen Tag. Keine große Sache. Nur einen unbedeutenden Tag lang.
    Den ersten Tag vom Rest meines Lebens.
    Ich hörte, wie die Dusche abgestellt wurde, und einen Moment später strich Ramirez’ Hand über meinen Schenkel.
    »Hallo«, sagte er.
    »Hallo.«
    Ich öffnete die Augen. Gott, sah er gut aus. Das noch nasse Haar lockte sich um seine Ohren. Er trug nur ein Handtuch um die Hüfte, und seine Haut glänzte feucht. Die feinen dunklen Härchen auf seiner Brust verjüngten sich weiter unten zu einem verlockenden V, das das Stück Frottee gerade soweit bedeckte, dass der Anblick jugendfrei war, jedoch genug freiließ, dass ich mir sofort ausmalte, was darunter war.
    »Du

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