Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
Vom Netzwerk:
verschiedene Nautilus-Geräte mit allen möglichen kompliziert aussehenden Rollenkonstruktionen.
    Kein Aktenschrank.
    Ich schloss die Tür und ging durch den Flur zu Felix.
    Ich fand ihn, eine Kommodenschublade durchwühlend, einen pinkfarbenen Slip in der Hand.
    »Was tust du da?« Ich stemmte die Hände in die Hüften.
    Felix fuhr herum, wie auf frischer Tat ertappt. »Ich bin nur gründlich.«
    »In ihrer Unterwäscheschublade?«
    »Man darf keine Mühen scheuen.«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Telefonrechnung«, sagte ich betont langsam, als spräche ich mit einem Kind. »Keine Slips.« Ich durchquerte den Raum, riss Felix die Unterwäsche aus der Hand und stopfte sie zurück in die Schublade. »Die arme Frau ist tot.«
    »Der Mord an der Frau ist die größte Sensation, seitdem O. J.nicht durch einen schwarzen Handschuh überführt wurde.«
    Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
    »Es tut mir sehr leid, dass sie tot ist«, sagte er, eine Hand auf das Herz gedrückt. Vermutlich hielt er das für eine Geste, die Mitgefühl ausdrückte. »Aber wenn ich weniger Exemplare verkaufe, bringt sie das auch nicht zurück, oder?«
    »Du bist krank.«
    Ich sah mich in dem Zimmer um.
    Das Himmelbett nahm fast eine ganze Wand ein, die andere war mit gerahmten Kunstdrucken geschmückt. Der blass pfirsichfarbene Liegesessel vor dem Fenster war zur Morgensonne hin ausgerichtet. Daneben standen ein niedriges marmornes Tischchen und ein Aktenschrank aus Mahagoniholz.
    Bingo.
    Ich ging zu dem Aktenschrank und zog an dem Griff der obersten Schublade. Doch sie rührte sich nicht. Abgeschlossen.
    Ich suchte den Raum nach einem geeigneten Ort ab, an dem ein klitzekleiner Schlüssel versteckt sein konnte.
    Dabei stellte ich fest, dass Felix sich erneut an der Unterwäscheschublade zu schaffen machte.
    »Mein Gott, zeig ein wenig Anstand, ja, Felix?«
    Er richtete sich auf und drehte sich herum. Ein winziger goldener Schlüssel baumelte von seinem Zeigefinger.
    »Oh. Gut.«
    Grinsend präsentierte er zwei Reihen weißer Zähne. »Hast du wirklich geglaubt, ich sei an Gigis Schlüpfern interessiert?«
    Ich errötete und schluckte. »Nein, natürlich nicht.«
    Keiner von uns beiden glaubte es auch nur eine Sekunde.
    Doch glücklicherweise sagte er nichts, sondern steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch, drehte ihn herum und zog die Schublade auf.
    Die Reiter auf den Hängeordnern ließen darauf schließen, dass Gigi hier alle Kreditkartenabrechnungen, Rechnungen des Gärtners, Versicherungsunterlagen und (ich dankte im Stillen den Göttern der Schnüffler) Telefonrechnungen aufhob.
    Ich zog eine aus dem Ordner und reichte sie Felix.
    »Steht da alles drauf, was du brauchst?«
    Sein Blick flog über die Anschlussdaten.
    Aber er kam nicht dazu, mir zu antworten.
    Gerade als er den Mund öffnete, um etwas zu sagen, ließ uns das Geräusch von Kies, der unter Reifen knirscht, erstarren.
    »Oh Mist.«
    Instinktiv duckte ich mich hinter einen Stuhl, Felix mit mir mitziehend, und kroch dann im Krabbengang zum Fenster. hob den Kopf und spähte hinter dem dicken Damastvorhang hervor über die Fensterbank nach draußen, um zu sehen, wer der unwillkommene Besucher war.
    Das Herz rutschte mir bis in die Zehen, als ich eine dunkelhaarige Gestalt aus einem schwarzen Geländewagen steigen sah, der direkt vor der Haustür geparkt hatte.
    Ramirez.

15
    »Das musste ja so kommen«, murmelte Felix leise und steckte die Telefonrechnung in die Hosentasche.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte ich, während ich beobachtete, wie Ramirez sich dem Haus näherte. Erstarrt wie Wild im Scheinwerferlicht, war ich unfähig, mich zu bewegen.
    »Da fällt mir der Ausdruck, ›sich schnellstens aus dem Staub machen‹ ein.«
    Richtig. Guter Plan.
    Im Krabbengang zogen wir uns vom Fenster zurück, bis ich sicher war, dass wir nicht mehr in Ramirez’ Sichtfeld waren, dann stürzten wir zur Tür. Ich erreichte die Treppe kurz nach Felix und wäre beinahe gegen seinen Rücken geprallt, als die Haustür sich öffnete und er wie angewurzelt stehen blieb.
    Zu spät.
    Ramirez war schon im Haus.
    Ich fuhr herum und hastete wieder zurück ins Schlafzimmer.
    Felix, der sich für den Fitnessraum entschieden hatte, kreuzte meinen Weg und schloss die Tür, gerade als Ramirez’ Schritte in der Eingangshalle erklangen.
    Schnell sah ich mich nach einem Versteck um. Unter dem Bett vielleicht? Ich hob die Daunendecke an.
    Mist. Hier lagerte Gigi ihre alten Ausgaben von Modern

Weitere Kostenlose Bücher