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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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wir könnten scharfe Wachhunde aufgeschreckt haben. Dann klopfte ich an die Haustür. Wie erwartet, kam niemand, da die Bewohnerin aktuell im Leichenschauhaus des L. A. County residierte.
    Ich versuchte, den Türknauf zu drehen. Kein Glück. Fest verschlossen.
    Ich spähte durch die Vorderfenster. Die Möbel waren ebenso auf Wirkung aus wie Gigi selbst. Zwei breite Sofas mit goldenem Brokatbezug standen vor einem riesigen Marmorkamin mit einer Art Familienwappen über dem Sims.
    »Wie groß, glaubst du, ist die Chance, dass eine der Hintertüren offen ist?«, fragte ich.
    Felix warf mir einen schiefen Blick zu. »Gering.«
    »Aber nicht so gering, dass es sich nicht lohnen würde, nachzusehen?«
    »Geringer.«
    »Mist.« Ich verstieß nur höchst ungern gegen das Gesetz, aber … eine Frau muss tun, was eine Frau tun muss.
    Ich trat zur Seite. »Okay, tu es.«
    Felix schlenderte – wenn ich sagen würde »großspurig«, wäre das noch zu milde ausgedrückt – zur Tür und zog ein schmales Etui aus der Tasche. Langsam zog er den Reißverschluss auf, zum Vorschein kam eine Reihe von Instrumenten, die für mich alle ein bisschen aussahen wie flache Schraubenzieher. Schweigend wartete ich, als er einen von ihnen in das Schlüsselloch steckte. Er drehte ihn hin und her, aufmerksam auf irgendein Anzeichen lauschend, dass es klappte.
    Währenddessen fühlte ich mich wie auf dem Präsentierteller, so als könnte jeden Augenblick der Direktor vorbeikommen und uns beim Rauchen auf der Toilette erwischen.
    »Kannst du nicht ein bisschen schneller machen?«, drängte ich und ließ zum fünfzigsten Mal den Blick über die leere Rasenfläche gleiten.
    »Nicht, wenn du da reinwillst.«
    Ich kaute auf der Unterlippe herum und versuchte, Geduld aus irgendeiner Reserve zu ziehen, von der ich nicht überzeugt war, dass ich sie hatte.
    Endlich brach ein leises Klicken die Stille, und Felix drückte die Tür auf.
    »Endlich«, sagte ich und wollte hineinschlüpfen.
    Felix hielt die Hand hoch, um mich zurückzuhalten, und ging dann voran. Er zückte ein elektronisches Gerät, das aussah wie ein überdimensionaler Pager, und blieb stehen und sah sich nach der Tastatur der Alarmanlage um. Zwei rote Lichter blinkten uns an. Felix hielt das Pagerdingsbums darüber. Drei Sekunden später blinkten die Lichter nicht mehr rot, sondern grün.
    »Alarm ausgeschaltet«, sagte Felix mit einem selbstzufriedenen Lächeln.
    »Ich gebe zu, du bist gut«, sagte ich und schloss die Haustür hinter ihm.
    »Das sagen alle Frauen.« Felix zwinkerte mir zu. »Also … die Telefonrechnungen.«
    Ich ließ den Blick durch die Eingangshalle wandern. Der Marmorboden ging zur Rechten in eine geschwungene Treppe über. Zur Linken gaben offene Flügeltüren den Blick auf den großzügigen Raum frei, den ich bereits durchs Fenster gesehen hatte.
    »Oben?«
    Felix nickte. »Gut, sehen wir oben nach.«
    Ich schritt die Treppe hinauf, Felix dicht hinter mir. Der dichte weiße Teppich dämpfte unsere Schritte. Ich betete, dass keine Erde an meinen Sohlen klebte, als ich vorsichtig dem Geländer nach oben folgte. Die Stille im Haus war mir unheimlich, was sowohl an der grabähnlichen Ruhe liegen mochte, als auch an der Tatsache, dass ich wusste, dass die Bewohnerin nie wieder herkommen würde. Aber ich versuchte, das Gefühl abzuschütteln und mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren.
    Oben angekommen, öffnete sich der Treppenabsatz zu drei getrennten Zimmern. Durch die offene Tür vor mir sah ich ein breites Himmelbett. Die Türen der anderen beiden Zimmer waren geschlossen.
    »Ich nehme Nummer eins, du Nummer zwei«, bot Felix an und strebte zu dem Himmelbett.
    Ich nickte und öffnete die Tür des ersten Raums, einem Schlafzimmer. In der Mitte stand ein Doppelbett, das eine geblümte Tagesdecke zierte, die mich auf der Stelle Gigis Geschmack in Zweifel ziehen ließ. Daneben der passende Nachttisch und ein Schminktisch mit Hocker. Darauf Blumenvasen und pastellfarbene Kerzen mit unversehrten Dochten. Das typische Gästezimmer. Keine Akten, keine Telefonrechnungen.
    »Hier ist nichts«, rief ich. »Hast du was gefunden?«
    »Noch nicht«, erklang Felix’ Stimme.
    »Ich sehe mal in Nummer drei nach.«
    Als ich den Kopf in das nächste Zimmer steckte, entdeckte ich dort einen Fitnessraum, der Danas Neid erregt hätte. An der Wand entlang reihten sich Hanteln, Fenster, die bis zur Decke hoch reichten, nahmen den ganzen hinteren Teil des Raumes ein, und in der Mitte standen

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