Gefahr auf High Heels (German Edition)
der Ecke Sunset und Vine.«
»Dana, ich muss nicht …«
»Oh, Ricky ist gerade nach Hause gekommen. Ich muss Schluss machen. Um sieben. Komm ja nicht zu spät!«, sagte sie und legte auf.
Ich klappte das Handy zu und schlug den Kopf zurück an die Kopfstütze. Wenn ich diese Hochzeit hinter mir hatte, brauchte ich dringend Urlaub.
Ich überlegte kurz, ob ich zurück zum Flughafen fahren, den ersten Flug nach Tahiti nehmen und einfach sofort zu den Flitterwochen übergehen sollte. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass mein potenzieller Ehemann im Moment noch mit seinem Fall verheiratet war, sah ich dann doch davon ab. Ich warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. 14:30. Felix’ »Date« war sicher schon lange vorbei. Ich wählte seine Nummer. Die Mailbox. Ich bat ihn, mich sobald er konnte zurückzurufen. Dann versuchte ich es noch einmal bei Allie.
Auch dort: Mailbox.
Mittlerweile hatte ich das starke Gefühl, dass die Frau nicht mit mir reden wollte.
Trotzdem lenkte ich den Jeep auf die rechte Spur und nahm die 10 nach Glendale. Soweit es mich betraf, hatte Allie einiges zu erklären. Und wenn niemand auf meine Anrufe reagierte, würde sie mir eben persönlich Rede und Antwort stehen müssen.
Eine halbe Stunde später parkte ich auf der Verdugo am Straßenrand und ging den Weg hinauf zu Appartement F.
Doch jemand schien mir zuvorgekommen zu sein.
Felix stand vor ihrer Tür, seine gewöhnlich zerknitterte Khakihose sah fast aus, als hätte sie Bekanntschaft mit einem Bügeleisen gemacht, und sein weißes Button-down-Hemd schimmerte wie frisch gewaschen. Selbst sein Haar wirkte, als habe er sich Zeit genommen, es zu kämmen, seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, statt nur eine Handvoll billigen Gels hineinzuschmieren wie sonst.
»Was machst du denn hier?«, fragte ich, als ich mit klackenden Absätzen näher kam. »Hast du beim Mittagessen nicht genug aus ihr herausbekommen?«
Er fuhr herum, eine kleine Falte zwischen den Brauen. »Nein. Sie ist gar nicht aufgetaucht.«
Ich versuchte, nicht süffisant zu grinsen. »Ah, hat sie dich versetzt?«
»Du brauchst gar nicht so süffisant zu grinsen.«
Gut, das war wohl nichts.
»Und außerdem war es wirklich kein Date«, sagte er schmollend wie ein Kind, das keinen Nachtisch bekommen hatte.
»Aha. Und du trägst auch keine sauberen Klamotten.«
»Es war gerade Waschtag«, erwiderte er. Aber so, wie er mit den Füßen scharrte und nach einem Stein trat, wusste ich, dass ich einen Nerv getroffen hatte.
»Und? Ist Blondie zu Hause?«, fragte ich und zeigte auf die Tür.
»Ich wollte gerade klingeln.«
Ich trat zur Seite. »Bitte nach dir, Romeo.«
Er warf mir einen genervten Blick zu, drückte aber trotzdem den Klingelknopf.
Ich hörte, wie das Summen in der kleinen Wohnung widerhallte. Doch es erklangen keine Schritte, es blieb still.
Felix versuchte es erneut und länger.
Die Tür der Wohnung nebenan öffnete sich und eine Asiatin mit einem weinenden Kleinkind auf der Hüfte erschien.
»Könnten Sie bitte aufhören zu klingeln? Mein Kind zahnt und braucht dringend Schlaf.«
Und die Mutter auch, wie ich aus den dunklen Ringen unter ihren Augen schloss. Ah, die Freuden der Mutterschaft.
»Tut mir leid, ich dachte, wir hätten bei Allie geklingelt«, sagte ich.
»Die Wände sind so dünn«, erklärte sie. »Man hört so gut wie alles. Außerdem ist Allie nicht da.«
»Hat sie gesagt, wo sie hinwollte?«
Die Frau lächelte mich verlegen an. »Nein. Wie gesagt, die Wände sind dünn. Ich habe es vor ein paar Stunden zuerst poltern gehört und dann, wie sie die Tür auf dem Weg nach draußen hinter sich zugeschlagen hat.«
Ich warf Felix einen schnellen Seitenblick zu. Wo war Allie hingegangen, wenn nicht zu ihm?
»Also, könnten Sie bitte die Klingel in Ruhe lassen?«, fragte sie und manövrierte das heulende Baby auf die andere Hüfte. Warum sie bei dem Lärm noch nicht taub war, war mir ein Rätsel.
»Ja, tut mir leid«, sagte ich und wandte mich ab.
»So viel dazu«, sagte Felix, der zu mir trat.
Ich nickte und warf einen Blick zurück auf Allies dunkle Wohnung.
»Hör zu, mag sein, dass Allie ehrlich ist. Aber ich habe das dumme Gefühl, dass sie uns mit diesen Telefonrechnungen keine große Hilfe sein wird.«
Er nickte. »Stimmt. Also, was schlägst du vor?«
»Na ja, Allie sagte, Gigi würde Kopien ihrer Telefonrechnungen im Büro und zu Hause aufbewahren. Wie könnten wir an ihre persönlichen Unterlagen
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