Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
heute abend noch weggehe
und ein bißchen arbeite?« sagte ich dankbar.
    »Arbeiten?« Sie starrte mich
an.
    »Nur ein kurzer Besuch bei
einem Burschen, ein paar Minuten, nicht mehr. Nichts spricht dagegen, daß Sie
nicht mitkommen.«
    »Oh, das ist ja wunderbar!« sagte
sie kalt. »Das ist einfach wunderbar! Sie können mich >Sergeant Green<
nennen, und ich werde Sie küssen. Direkt vor dem Büro des Sheriffs, wenn Sie
wollen.«
    »Ehrlich, Honey, diese Sache
dauert bloß ein paar Minuten«, sagte ich rasch. »Es handelt sich lediglich
darum, daß ich dem Kerl wegen seines Wagens, der gestern gestohlen worden ist,
einige Fragen stelle.«
    Eine Schnute ziehend, zuckte
sie die Schultern.
    »Na, schön denn«, sagte sie
schmollend. »Vermutlich bleibt mir ja keine andere Wahl. Aber eines sage ich
Ihnen. Ich rühre mich nicht, bevor ich nicht noch was zu trinken bekommen
habe.«
    »Fein«, sagte ich
hoffnungsfreudig. »Scotch?«
    »Tequila.« Um ihren Mund lag
ein entschlossener Zug.
    »Das ist aber dann der dritte«,
ermahnte ich sie.
    »Klar, der dritte«, pflichtete
sie bei. »Das ist mir egal.«
    »Aber, Baby, nur im Hut?«
flehte ich. »Es ist doch kalt draußen.«
    Ein langsames schalkhaftes
Lächeln formte ihre Lippen zu einem etwas verquälten O. Träge sagte sie: »Soll
ich mir deswegen Sorgen machen, Liebster? Sie werden mich doch wärmen?«
    Zehn Minuten später, nachdem
wir unsere Gläser ausgetrunken hatten, überredete ich sie schließlich zum
Aufbruch. Draußen kletterten wir in den Austin Healey.
    Agnes machte es sich auf dem
Sitz neben mir bequem und blickte sich voller Interesse und Zustimmung um,
    »Das gefällt mir«, verkündete
sie, »direkt behaglich — mit nur der Schaltung zwischen uns. Warum bringen sie
den Schalthebel so tief auf dem Boden an?«
    »Um die Gänge damit zu schalten«,
erläuterte ich ihr, während ich losfuhr. »Das ist eine von den neuen
Errungenschaften, Honey.«
    »Ich glaube, ein paar von den
alten Errungenschaften sind nicht zu übertreffen.« Sie legte ihren Kopf an
meine Schulter. »Sie nicht, Al?«
    »Ich frage mich, was aus den
altmodischen Mädchen geworden ist?« sagte ich laut. »Aus der
>Lieber-tot-als-entehrt-Brigade< — den Damen, die bei dem Gedanken, mit
einem Manne allein in einem Zimmer zu sein, zitterten und in Ohnmacht fielen?«
    »Na ja«, sagte Agnes, »auf diese
Weise konnten sie mit zwei Männern allein in einem Zimmer bleiben, und der Spaß
blieb — «
    »Es war nur eben so ein
Gedanke«, sagte ich sauer.
    Swanson wohnte in einer Wohnung
im zehnten Stock auf den Tower Hights , was ihn
automatisch in die Kategorie der Bezieher von höheren Einkommen einordnete. Ich
hielt Agnes davon ab, mit Gewalt die Aufzugtür zu schließen, bevor wir aus dem
Aufzug draußen waren, nur damit wir noch einmal allein rauf- und runterfahren
konnten. Dann, als wir schließlich das richtige Appartement gefunden hatten,
drückte ich auf den Summer und wartete.
    Es dauerte nicht lange. Die Tür
öffnete sich, und eine prachtvolle Rothaarige erschien, die mich anblickte, als
wäre ich etwas, das schleunigst geräuchert werden müßte. Ich sah sie weit freundlicher
an. Sie hatte Aussehen und Figur, schlicht alles, was ein weibliches Wesen
braucht, um von jedermann mit Interesse betrachtet zu werden.
    Sie trug ein Kleid aus
schwarzer Spitze, dessen tiefer Ausschnitt einen ansehnlichen Anblick ihrer
vollgerundeten Brüste gewährte. Irgend etwas an ihr
kam mir vage bekannt vor, dachte ich. Vielleicht die strahlendweißen Zähne,
wenn sie sprach — oder vielleicht ihre braunen Augen.
    »Lieutenant Wheeler«, sagte sie
eisig, »warum stellen Sie mir auf diese Weise nach?«
    »Ihnen nachstellen?« sagte ich.
»Himmel!«
    »Sie haben gehört, was das
Mädchen gesagt hat«, wimmerte Agnes anklagend. »Was ist damit, Al?«
    »Ich weiß nicht, was damit
ist«, sagte ich und sah die liebliche Rothaarige an. »Was wollen Sie damit
sagen, Baby? Haben wir uns schon mal getroffen?«
    »Sind Sie besoffen,
Lieutenant?« fragte sie steinern. »Wir haben uns heute
morgen unterhalten, als Sie mich in meiner Boutique auf gesucht haben.«
    »Corinne Lambert!« Ich
betrachtete sie mit Stielaugen und begriff schließlich, warum sie mir bekannt
vorgekommen war. »Aber, sagen Sie mal — da waren Sie doch silberblond. Wie
kommt es, daß Sie so schnell zu Rot übergewechselt sind?«
    »Aber, Al«, kicherte Agnes
scherzhaft, »Sie naiver kleiner Polizist! Wissen Sie nicht, daß heutzutage
jedes

Weitere Kostenlose Bücher