Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio
gar nicht so richtig auskosten. Aber heute wird gefeiert, dass die Schwarte kracht! Um drei Uhr treffen wir uns zur Siegesfeier im Café Lomo. Ich kann’s kaum erwarten, die anderen endlich wiederzusehen!
Mir ging’s schon am Freitagabend auf der Fahrt zum Polizeipräsidium ein bisschen komisch. Ich hab mich gefühlt, als wäre ich in Watte gepackt. Alles ist irgendwie an mir vorbeigerauscht. Kommissar Peters hat Rita und Doktor Miesbach in verschiedene Räume gebracht, um sie getrennt voneinander zu verhören. Aber zuerst hat er unsere Aussagen aufgenommen. Er war sehr interessiert, als er hörte, was wir alles herausgefunden haben, aber auch ein bisschen sauer, weil wir ihn nicht früher eingeweiht haben.
Leider konnten wir ihn nicht von der völlig überflüssigen Idee abbringen, unsere Eltern zu informieren. Franzi und ich wollten eigentlich bei Marie übernachten. Ihr Vater war mal wieder übers Wochenende bei einem Außen-Dreh, darum hätte normalerweise keine Menschenseele etwas von unserer nächtlichen Ermittlungsaktion mitbekommen. Aber der Kommissar blieb hart. Er faselte irgendetwas von Verantwortung und gewissen Regeln, die eingehalten werden müssen. Ich hab das nicht so genau mitgekriegt, weil sich da schon alles in meinem Kopf gedreht hat.
Unsere Eltern waren natürlich alles andere als begeistert, als sie uns schon wieder mitten in der Nacht bei der Polizei abholen mussten. Wenigstens kannten sie sich inzwischen, sodass längere Vorstellungsrunden entfielen. Kommissar Peters schüttelte allen die Hand, als wären sie alte Bekannte. Netterweise hat er auch meine Mutter ein bisschen beruhigt, die schon wieder kurz vorm Ausflippen war.
Franzis Eltern haben die Angelegenheit wesentlich gelassener genommen – wie immer. Sie waren hauptsächlich sauer auf Chrissie, als sie hörten, dass sie sich wegen ihrer dämlichen Stirnfalte fast unters Messer gelegt hatte. Oder besser gesagt unter die Spritze. Warum sind meine Eltern eigentlich nicht so cool?
Marie wurde vom Kommissar höchstpersönlich nach Hause gebracht, nachdem er mit ihrem Vater telefoniert hatte. Was für ein Service!
Mama wollte mir gleich eine Standpauke halten, als wir zu Hause angekommen sind. Aber ich war so müde, dass ich kaum noch die Augen aufhalten konnte. Da hat selbst meine Mutter gemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmt, und mich ins Bett verfrachtet.
Tja, und da habe ich dann die letzten fünf Tage verbracht. Ganz schön unangenehm, so eine Grippe. Aber die Sache hatte auch einen Vorteil: Die Standpauke ist ausgefallen! Mama hat sich solche Sorgen gemacht, als ich plötzlich krank wurde, dass sie glatt vergessen hat, sauer auf mich zu sein. Stattdessen hat sie mir ständig frisches Obst und die neusten Zeitschriften ans Bett gebracht. Da könnte ich mich glatt dran gewöhnen!
Außerdem hab ich die Mathearbeit am Montag verpasst, die ich sonst garantiert wieder verhauen hätte. In letzter Zeit habe ich die Schule wirklich ganz schön vernachlässigt. Vor lauter Fitnesstraining und Detektivarbeit bin ich zu nichts anderem mehr gekommen. An meinem Kriminalroman habe ich auch seit Ewigkeiten nicht mehr weitergeschrieben. So wird das nie was mit meiner Karriere als berühmte und steinreiche Krimiautorin!
Aber das wird sich jetzt ändern. Ich habe mir fest vorgenommen, in Zukunft etwas regelmäßiger an meinem Krimi zu arbeiten – und wieder mehr für die Schule zu tun. Schließlich will ich mir nicht mein Zeugnis versauen. Außerdem ist Franzi in unserem Club für die schlechten Noten zuständig, und den Posten will ich ihr nicht streitig machen.
Mist, schon kurz vor drei. Ich muss los! Die Siegesfeier ruft!
»Auf unseren vierten gelösten Fall«, sagte Marie und hob ihre Kakaotasse.
»Auf natürliche Schönheit ohne Diät-Shakes und Fitnesswahn«, fügte Franzi hinzu.
»Und auf den leckersten Kakao der ganzen Stadt«, sagte Kim und stieß mit ihren Freundinnen an. Sie trank einen Schluck Kakao und leckte sich danach genießerisch die Sahne von den Lippen.
»Mann, hab ich das vermisst!«, seufzte sie. »Ich frage mich wirklich, wie ich es so lange geschafft habe, auf »Kakao Spezial« zu verzichten.«
Franzi grinste. »Wurde aber auch höchste Zeit, dass du wieder zur Vernunft kommst. Heißt das, dein Diät-Programm ist jetzt beendet?«
Kim nickte. »Von Diät-Shakes und Fitness-Riegeln habe ich erst mal die Nase voll. Ich esse jetzt wieder alles, was mir schmeckt. Aber vielleicht versuche ich, mich in Zukunft ein
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