Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio
die Zeit für regelmäßiges Training. Dabei müsste ich mich dringend ein bisschen mehr bewegen …«
»Sie können gerne bei unseren Joggingtreffs mitmachen, die wir demnächst regelmäßig veranstalten«, sagte Kim.
Kommissar Peters lächelte. »Danke, das ist sehr nett. Aber ich fürchte, mit euch Sportskanonen kann ich nicht mithalten. Übrigens habe ich im Zuge der Ermittlungen auch mit einer gewissen Mareike Schulte gesprochen. Sie hat im Fitness-Studio gearbeitet und ist offenbar für die Schmierereien an der Außenfassade verantwortlich. Kennt ihr das Mädchen?«
Kim nickte. »Mareike ist auch auf Ritas Schlank-und-Schön-Programm hereingefallen. Sie hat sich total verschuldet und musste ihre Schulden dann beim Studio abarbeiten. Darum hat sie einen richtigen Hass auf Rita entwickelt und alles daran gesetzt, ihre illegalen Machenschaften auffliegen zu lassen. Bekommt sie jetzt Ärger wegen der Graffitis?«
Der Kommissar wiegte den Kopf hin und her. »Schon möglich. Sachbeschädigung ist schließlich strafbar. Andererseits ist das Mädchen eigentlich schon genug gestraft. Ich werde sehen, was ich für sie tun kann.«
Die Bedienung trat an den Tisch und servierte Kakao und Kuchen. Beim Anblick des riesengroßen Stücks Kirschkuchen auf ihrem Teller lief Kim das Wasser im Mund zusammen.
»Vielen Dank für die Einladung, Herr Kommissar«, sagte sie, bevor sie sich einen ordentlichen Bissen Kirschkuchen mit Sahne in den Mund schob und genüsslich kaute.
Kommissar Peters nickte ihr zu. »Keine Ursache. Den Kuchen habt ihr euch wirklich verdient. Ohne eure Hilfe wären wir vielleicht nie hinter die kriminellen Machenschaften von Rita’s Gym gekommen. Ihr habt da einiges ins Rollen gebracht.« Der Kommissar griff nach seiner Gabel und aß ebenfalls ein Stück von seinem Kirschkuchen.
»Was denn?«, fragte Franzi neugierig.
»Hinter Rita’s Gym steht ein großer Konzern, Gym For You «, erklärte der Kommissar. »Die Firma stellt alle möglichen Schlankheits- und Fitnessprodukte her. Deren Qualität lässt allerdings ziemlich zu wünschen übrig, wie Analysen in unserem Labor ergeben haben. Die Inhaltsstoffe entsprechen nicht der gesetzlichen Vorschrift für Diät-Produkte. Es fehlen einige wichtige Nährstoffe, stattdessen enthält das Pulver jede Menge Traubenzucker, der natürlich nicht gerade schlank macht. Außerdem wird auf der Packung mit dem Versprechen geworben, dass man in einer Woche sechs Pfund abnimmt, was natürlich völliger Humbug ist.« Der Kommissar schob sich noch eine Gabel mit Kirschkuchen in den Mund, bevor er fortfuhr. »Offenbar ist es die Strategie des Unternehmens, die minderwertigen Fitnessprodukte in den konzerneigenen Studios für teures Geld zu verkaufen. Zu diesem Zweck wurde ein ausgeklügelter Plan entwickelt, wie man die Mitglieder am besten manipulieren kann, damit sie möglichst viel Geld für ihre schlanke Linie ausgeben.«
»Ganz schön dreist«, stellte Marie fest. »Wird den Konzernbossen jetzt wenigstens das Handwerk gelegt?«
»Das will ich doch stark hoffen«, antwortete der Kommissar. »Bis jetzt weist die Geschäftsleitung allerdings jede Schuld von sich. Sie macht Rita für die Manipulationen verantwortlich. Angeblich hat sie ganz allein gehandelt. Aber das glaube ich nicht. Ich werde alles daran setzen, die Hintermänner zu überführen.« Er nahm einen Schluck von seinem Kakao und stand auf. »Ich würde gerne noch etwas mit euch plaudern, aber ich muss leider los. Die Pflicht ruft.«
»Schade«, sagte Marie. »Aber wir sehen uns ja bestimmt bald wieder.«
»Davon gehe ich aus.« Der Kommissar grinste. »Ihr könnt eure Finger ja doch nicht von den Verbrechern lassen. Aber das nächste Mal informiert ihr mich etwas früher, wenn ihr etwas Verdächtiges entdeckt, okay? Die Aktion am Freitagabend hätte nämlich auch ganz schön ins Auge gehen können.«
»Klar, machen wir«, sagte Franzi großzügig. »Wir halten Sie auf dem Laufenden.«
»Dann bin ich ja beruhigt.« Der Kommissar winkte ihnen zum Abschied zu und verschwand in Richtung Ausgang.
Marie sah ihm versonnen nach. »Kommissar Peters ist wirklich nett. Eigentlich sieht er auch gar nicht schlecht aus, oder? Schade, dass er nicht ein paar Jahre jünger ist …«
Franzi kicherte. »Ich hör wohl nicht richtig! Sag bloß, du hast dich in den Kommissar verknallt!«
»Quatsch!« Marie wurde rot. »Ich bin überzeugte Single, das solltest du eigentlich wissen.«
»Tatsächlich?« Franzi grinste.
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