Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio
Chrissie stürmte heraus.
»Ich will sofort meine hundert Euro Anzahlung zurück!«, rief sie und baute sich wutentbrannt vor Ritas Schreibtisch auf. »Dieser blöde Arzt weigert sich, mich zu behandeln! Bloß weil ich noch nicht achtzehn bin! Dabei haben sie mir doch versichert, dass ich die Botox-Behandlung auch ohne Einverständniserklärung meiner Eltern kriege!«
Herr Doktor Miesbach kam nun ebenfalls dazu. Er schüttelte ärgerlich den Kopf. »Das war das letzte Mal, dass ich mit Ihnen zusammengearbeitet habe, Frau Beckmann. Mir eine minderjährige Schülerin unterzujubeln, ist wirklich das Letzte. Wissen Sie eigentlich, in was für Schwierigkeiten ich dadurch geraten kann? So etwas kann mich meine Zulassung kosten!« Erst jetzt bemerkte er die beiden Polizisten und sah sie verwirrt an. »Nanu, was machen Sie denn hier? Sind Sie etwa auch wegen der Botox-Party gekommen?«
Bei der Vorstellung musste Kim kichern. Auch Kommissar Peters schmunzelte. Er zückte noch einmal seinen Dienstausweis und stellte sich vor.
»Ich bin völlig unschuldig in diese Sache hineingerutscht«, beteuerte der Arzt. »Ich konnte schließlich nicht wissen, dass die junge Dame minderjährig ist.« Er nickte zu Chrissie hinüber, die schmollend vor Ritas Schreibtisch stand.
»Das wird sich noch herausstellen«, sagte Kommissar Peters. »Wir fahren jetzt alle zusammen aufs Präsidium, dort können Sie dann Ihre Aussage machen. Wenn ich bitten darf?«
Er hielt Rita und Doktor Miesbach höflich die Tür auf. Rita würdigte den Kommissar keines Blickes, während sie an ihm vorbei auf den Flur trat. Sie sah stinksauer aus.
»Puh, das ist ja gerade noch mal gut gegangen«, seufzte Kim, während die drei Detektivinnen dem Kommissar zu seinem Wagen folgten. »Als Rita euch erwischt hat, dachte ich, jetzt ist alles aus.«
»Ich auch«, gab Marie zu. »Ich hab ganz schön Angst gehabt, als wir in diesem winzigen Kabuff festsaßen.«
»Tut mir Leid, dass ich beinahe alles vermasselt hätte«, sagte Franzi kleinlaut. »Wenn ich nicht die Nerven verloren hätte, wären wir bestimmt nicht eingesperrt worden. Aber ich wollte unbedingt Chrissie helfen. Dabei hat sie mich eiskalt verleugnet. Mich – ihre eigene Schwester!« Sie warf Chrissie einen wütenden Blick zu. »Das war das letzte Mal, dass ich versucht habe, dir zu helfen, du undankbare Ziege! Das nächste Mal kannst du dir von mir aus das ganze Gesicht wegoperieren lassen. Dein Gehirn haben sie dir ja offensichtlich schon amputiert!«
»Auf deine Hilfe kann ich verzichten!«, zischte Chrissie und zog sich ihre Mütze tief in die Stirn. »Wegen dir muss ich jetzt noch bis zu meinem achtzehnten Geburtstag mit dieser furchtbaren Falte herumlaufen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich tierischen Ärger mit Mama und Papa bekomme, wenn die Sache rauskommt. Genauso wie du übrigens.« Bei dem Gedanken grinste Chrissie hämisch.
Kim sah, dass Franzi mal wieder kurz davor war, sich auf ihre Schwester zu stürzen, und sagte beschwichtigend: »Lass sie doch reden. Ich find’s gut, dass du deiner Schwester helfen wolltest. Und die Hauptsache ist doch, dass alles gut ausgegangen ist.«
Marie nieste. »Abgesehen davon, dass wir uns in diesem eiskalten Lagerraum wahrscheinlich alle drei die Erkältung unseres Lebens geholt haben.«
Franzi grinste. »So ist das nun mal, wenn man ein erfolgreiches Detektiv-Team ist. Der Einsatz erfolgt immer auf eigene Gefahr.«
In diesem Moment musste sie ebenfalls niesen, und kurz darauf folgte ein lauter Nieser von Kim. Die drei Mädchen sahen sich an und prusteten dann alle drei gleichzeitig los.
Chrissie verdrehte genervt die Augen und murmelte: »Kinder!«
Auf Wolke Nummer sieben
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Mittwoch, 14:33 Uhr
Du wirst es kaum für möglich halten, liebes Tagebuch, aber die drei !!! haben wieder einen Fall gelöst! Ich bin wirklich stolz auf uns. Wenn wir so weitermachen, werden wir noch die erfolgreichsten Detektivinnen aller Zeiten. Diesmal haben wir bei den Ermittlungen sogar unsere Gesundheit riskiert. Marie hatte leider Recht mit ihrer Befürchtung: Wir haben uns nach dem Aufenthalt in Ritas eiskaltem Lagerraum alle drei eine dicke Erkältung geholt. Mich hat’s am schlimmsten erwischt. Ich musste die letzten fünf Tage im Bett verbringen: Husten, Schnupfen, Fieber – die ganze Palette. Echt ärgerlich! Und das alles nur, weil die blöde Rita in ihrem Lagerraum keine Heizung hat!
Darum konnten wir unseren Erfolg auch noch
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