Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio

trainieren. Du hast doch gerade selbst gesagt, dass das Studio gar nicht so schlecht sein soll.«
    »Ja, klar, aber ich bin eigentlich schon ganz gut ausgelastet, was Sport angeht. Ein- bis zweimal pro Woche Dance-Aerobic und mein regelmäßiges Schwimm- oder Lauftraining. Außerdem haben wir ja zu Hause unseren eigenen Fitnessraum. Wenn ich Muskeln aufbauen will, brauche ich nur in den Keller zu gehen. Warum sollte ich mich da extra aufs Fahrrad schwingen und zum Bahnhof radeln?«
    Kim zuckte mit den Schultern. »Weiß ich auch nicht. Tja, dann hast du wohl gerade fünf Euro zum Fenster rausgeschmissen. Es sei denn, du willst dich in der nächsten Zeit ausschließlich von Fitness-Riegeln ernähren.«
    Marie betrachtete nachdenklich das Los in Kims Hand. Plötzlich hellte sich ihre Miene auf. »Weißt du was? Ich schenk dir das Los! Wäre doch schade, wenn das kostenlose Training verfällt, oder?!«
    Kim zog eine Grimasse. »Du meinst, ich soll in ein Fitness-Studio gehen?«
    »Na klar, warum denn nicht? Du wolltest doch sowieso ein bisschen abnehmen. Dann ist Sport genau das Richtige.«
    »Ich weiß nicht …« Kim steckte das Los langsam in ihre Jackentasche. »Ich glaube nicht, dass das was für mich ist.«
    »Jetzt stell dich nicht so an«, sagte Marie, hakte sich bei Kim unter und ging neben ihr über den verschneiten Bürgersteig. »Wenn du dich erst mal an das Training gewöhnt hast, findest du es bestimmt total prima. Und bei der nächsten Verfolgungsjagd hängst du Franzi und mich dann locker ab.«
    Kim lächelte schwach. Das konnte sie sich nun wirklich nicht vorstellen – auch wenn der Gedanke durchaus etwas Verlockendes hatte …
     
    Detektivtagebuch von Kim Jülich
    Montag, 21.09 Uhr
     
    Sitzungsprotokoll:
    Erstes Clubtreffen nach den Weihnachtsferien im Café Lomo
    Anwesende: Franziska Winkler, Marie Grevenbroich, Kim Jülich
    Stimmung: gut
    Wegen der extrem winterlichen Temperaturen fand das heutige Treffen nicht in unserem Hauptquartier, sondern im Café Lomo statt. In Franzis Pferdeschuppen ist es momentan einfach zu kalt, zumal letzte Woche auch noch der kleine Bollerofen seinen Geist aufgegeben hat, den wir sonst immer zum Heizen benutzt haben. Stefan will versuchen, ihn zu reparieren, was echt nett von ihm ist. Hoffentlich kommt er bald dazu. Seit er mit dieser Sonja zusammen ist, kriegt man ihn ja kaum noch zu Gesicht, was vor allem Marie sehr zu schaffen macht – auch wenn sie das natürlich nie zugeben würde.
    Die Stimmung bei den Detektivinnen war aber trotzdem prima. Wir sind voll motiviert und strotzen nach der Weihnachtspause nur so vor Energie und Tatendrang. Jetzt fehlt uns nur noch eins: ein neuer Fall. Bislang ist leider noch keiner in Sicht, aber das wird sich hoffentlich bald ändern.
    Um für die nächsten Ermittlungen in optimaler körperlicher Verfassung zu sein, werde ich mich in der Zwischenzeit einem anderen Projekt widmen. Codename: »Rita’s Gym«. Klingt ziemlich bescheuert, ich weiß. Aber so heißt nun mal das Fitness-Studio, in dem ich demnächst trainieren werde. Ja, du hast richtig gehört, liebes Detektivtagebuch: Ich, Kim Jülich, Sporthasserin und Bewegungsmuffel, werde mich in den nächsten drei Monaten in ein drahtiges, durchtrainiertes Muskelpaket verwandeln. Zumindest hoffe ich das. Als Marie mir heute Nachmittag den Gutschein für die kostenlose Mitgliedschaft geschenkt hat, war ich erst ziemlich skeptisch. Aber inzwischen habe ich nachgedacht und bin mir sicher, dass das ein Wink des Schicksals ist. Schließlich habe ich mich in letzter Zeit oft genug darüber geärgert, dass ich so unfit bin – von meinen überflüssigen Pfunden ganz zu schweigen. Jetzt habe ich die einmalige Gelegenheit, meine Gewohnheiten – und meinen schwabbeligen Körper – zu ändern. Und diese Gelegenheit werde ich nutzen! Ich tue es für die drei !!! und für meine Zukunft als knallharte Detektivin. Bald entkommt mir kein Verbrecher mehr! Bin fest entschlossen, mich gleich morgen für ein Probetraining anzumelden.
     
    Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
    Montag, 21:20 Uhr
    Warnung: Lesen für Unbefugte (alle außer Kim Jülich) streng verboten!
    Verliebt zu sein ist echt die Hölle! Befinde mich in einem ständigen Wechselbad der Gefühle. Als ich heute Nachmittag mit Marie und Franzi an der Waffelbude stand, tauchte Michi plötzlich auf. Habe mich erst super gefreut. Sein Lächeln hat mich mal wieder fast umgehauen. Es sollte verboten werden, dass Jungs so süß lächeln