Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio
werdet begeistert sein …«
Sie schob Marie und Kim einen zitronengelb gestrichenen Gang hinunter und führte sie durch einen hellen, geräumigen Umkleideraum in den Wellness-Bereich.
»Wir haben ein Dampfbad, ein Sanarium, fünf verschiedene Saunen und natürlich einen großen Ruheraum mit bequemen Liegen und Entspannungsmusik«, erklärte Rita. »Es gibt jeden Tag unterschiedliche Aufgüsse. Außerdem bieten wir Massagen, Aromatherapie, Kosmetikbehandlungen und sogar kleinere kosmetische Eingriffe an. Ihr könnt hier also auf jede nur erdenkliche Weise etwas für euer Aussehen und euer körperliches und seelisches Wohlbefinden tun.«
»Wow«, sagte Marie und sah sich beeindruckt um. »Nicht schlecht. Was meinst du, Kim?«
Kim nickte zögernd. »Hört sich ganz gut an.«
Der Wellness-Bereich war auf jeden Fall wesentlich mehr nach ihrem Geschmack als der Trainingsraum. Böden und Wände waren in dezentem Altrosa gekachelt, und die Räumlichkeiten sahen sauber und einladend aus. Hier konnte man bestimmt prima entspannen. Kim nahm sich vor, auf jeden Fall ausgedehnte Saunabesuche in ihren Fitnessplan zu integrieren.
»Dann wollen wir mal mit dem Probetraining loslegen«, sagte Rita gut gelaunt. Als sie Kims gequältes Gesicht sah, fügte sie lächelnd hinzu: »Keine Angst, es tut nicht weh.«
Kim hatte trotzdem ein mulmiges Gefühl im Bauch, als sie hinter Rita und Marie zurück in den Trainingsbereich schlurfte. Hoffentlich blamierte sie sich gleich nicht total. Wahrscheinlich lachte Rita sich schlapp, wenn sie mitbekam, wie unsportlich Kim war.
»Wir machen erst mal einen kleinen Belastungstest«, erklärte Rita und führte Kim und Marie an den voll besetzten Fitnessgeräten vorbei in die hintere Ecke des Ausdauer-Trainingsbereichs. Hier stand neben einem kleinen Schreibtisch und zwei großen Aktenschränken ein Sportgerät, das sogar Kim kannte.
»Ein Trimmrad!«, rief sie erleichtert. »Soll ich mich da draufsetzen?«
Rita nickte. »Genau. Wir nennen das hier übrigens Cycling-Rad. Ich verkabele dich jetzt ein bisschen, und dann radelst du einfach zehn Minuten in lockerem Tempo.« Sie zeigte auf ein in den Fahrradlenker integriertes Display. »Der Computer zeichnet dabei deinen Puls, die Herzfrequenz, den Kalorienverbrauch und einige andere Werte auf. Aus den Daten erstellen wir dann dein persönliches Leistungsprofil, mit dem wir wiederum deinen individuellen Trainingsplan konfigurieren können.«
»Aha«, sagte Kim etwas verwirrt, während sie auf das Cycling-Rad kletterte. Das klang alles ziemlich kompliziert. Aber zehn Minuten Radeln konnte ja eigentlich nicht so schwer sein – das machte sie schließlich jeden Tag, wenn sie zur Schule fuhr.
Rita befestigte einen Clip an Kims Ohr. Von diesen führte ein Kabel zu dem Computer am Lenker. »Dann leg mal los«, forderte die Club-Managerin Kim auf und drückte ein paar Knöpfe auf dem Display. »Ist die Sattelhöhe so in Ordnung?«
»Ich glaube schon.« Kim schlüpfte in die an den Pedalen befestigten Schlaufen. Dann begann sie zu treten. Es ging ganz leicht, und Kim legte noch einen Zahn zu. Dieser Rita würde sie es zeigen! Und all den anderen durchtrainierten Tussis auch. So ein bisschen Radfahren schaffte sie doch mit links!
»Fang lieber langsam an«, sagte Marie warnend. »Sonst geht dir nachher die Puste aus. Zehn Minuten können ganz schön lang werden.«
Kim winkte ab. »Ach was, das Tempo kann ich locker halten.«
Sie trat kräftig in die Pedale und sah sich dabei verstohlen um. Auf den anderen Rädern trainierten ein paar Mädchen, die alle wesentlich langsamer fuhren als sie. Kim grinste. Vielleicht war sie ja doch nicht so unsportlich, wie sie gedacht hatte.
Nach einer Weile begannen sich kleine Schweißtropfen auf ihrer Stirn zu sammeln, und ihr Atem ging schneller. Sie wischte sich mit der Hand über das Gesicht, ohne das Tempo zu verlangsamen. Schließlich wollte sie sich vor all den Supersportlerinnen keine Blöße geben. Die zehn Minuten mussten jetzt sowieso bald rum sein. Kim warf einen schnellen Blick auf das Display – und traute ihren Augen kaum. Es waren erst drei Minuten vergangen!
Um sich abzulenken, sah Kim zu dem Fernsehbildschirm hinüber, der vor ihr von der Decke hing. Schon wieder hüpfte ein superschlankes Mädchen im eng anliegenden Body durch das Bild und hielt einen Diät-Drink in die Kamera. Der Name des Produkts prangte in großen Buchstaben auf dem grellbunten Plastik-Shaker. Zeigten die hier eigentlich
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