Gefahrenzone (German Edition)

einbeziehen und nach seiner Meinung über diese Sache hier fragen. Jack, warum gehen Sie nicht runter und reden mit ihm, wenn wir hier fertig sind?«
    »Geht in Ordnung. Ich habe jedoch heute Morgen bei der CIA noch etwas anderes gefunden. Ich hätte das Gavin bereits erzählt, denn es geht vor allem ihn an, aber dann musste ich zuerst hier herauf zu unserer Sitzung.«
    »Worum geht es?«, fragte Granger.
    »In Hongkong gibt es einen Undercoveragenten, der behauptet, FastByte22, der Typ, der mit unserer Istanbul-Festplatte zu tun hat, lebe im Moment in Hongkong. Er sagt, dass er ihn seit ein paar Tagen beobachtet.«
    »Was genau macht er?«, fragte Hendley.
    »Das geht aus der Depesche nicht ganz hervor. Der inoffizielle Agent hat versucht, personelle Verstärkung zu bekommen, um seine Beschattungsoperation ausdehnen zu können. Als Begründung gibt er an, dass dieser Hacker einst an den Software-Programmen einiger Drohnen, die angegriffen wurden, mitgearbeitet hat. Er fragt sich, ob er deshalb nicht auch etwas mit den gegenwärtigen Ereignissen zu tun haben könnte.«
    »Was sagt Langley dazu?«
    »Sie sagen: ›Danke, aber nein danke.‹ Ich nehme an, die CIA ist im Moment viel zu sehr mit dem Iran beschäftigt, als dass sie einer solchen unsicheren Spur in Hongkong nachgehen möchte. Sie hatten für ihre Ablehnung auch ein paar richtig gute Argumente.«
    »Sind wir denn sicher, dass es sich hier um denselben FastByte22 handelt?«, fragte Hendley.
    »Er ist der Einzige, der jemals irgendwo aufgetaucht ist. Im offenen Internet, in Geheimdienstberichten und bei LexisNexis. Ich glaube, das ist unser Mann.«
    Sam Granger bemerkte bei Ryan einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. »Was geht Ihnen im Moment durch den Kopf, Jack?«
    »Ich habe mir gerade überlegt, Gerry, ob wir nicht rüberfliegen sollten, um diesem Adam Yao zu helfen.«
    Sam Granger schüttelte den Kopf. »Jack, Sie wissen doch, dass der Campus seine operativen Einsätze für den Moment eingestellt hat.«
    »Der Campus schon, aber nicht Hendley Associates!«
    »Was genau meinst du damit, Jack?«, fragte Chavez verwundert.
    »Dieser Adam Yao betreibt dort drüben als Tarnunternehmen eine Wirtschaftsdetektei. Wir könnten dort doch als Vertreter der Firma Hendley auftauchen und behaupten, dieser FastByte-Typ habe versucht, in unser Netzwerk einzudringen. Wir tun einfach so, als ob wir nicht wüssten, dass Adam Yao diesen Kerl bereits in seiner Rolle als CIA-Agent beschattet.«
    Für gute fünfzehn Sekunden herrschte im Konferenzraum tiefes Schweigen.
    Schließlich sagte Gerry Hendley: »Mir gefällt das.«
    »Das ist eine großartige Idee, Junge«, gab Chavez zu.
    »Okay, aber wir machen das nur in kleiner Besetzung«, goss Granger etwas Wasser in den Wein. »Ryan und Chavez können nach Hongkong fliegen und sich dort mit Yao treffen. Seht, was ihr dort über FastByte22 herausfinden könnt, und erstattet uns dann Bericht.«
    Jack nickte, aber Ding sagte: »Sam, ich habe einen Vorschlag zu machen, und ich hoffe, dass Sie ihn berücksichtigen.«
    »Schießen Sie los.«
    »Ryan und ich haben ziemlich wenig Ahnung, wenn es um diese Hacker-Geschichte geht. Ich meine auch konzeptionell. Ich weiß nicht, wie diese Server aussehen, wie viele Leute es braucht, um sie zu bedienen, wer das macht und so weiter und so fort.«
    »Stimmt, das geht mir genauso«, gab Ryan zu.
    »Ich schlage also vor, dass wir Biery mitnehmen«, sagte Chavez.
    Granger verschluckte sich fast an seinem letzten Schluck Kaffee, als er das hörte.
    »Gavin? Draußen im Feld?«
    »Ich weiß, das ist nur so eine Idee«, sagte Chavez. »Aber er ist hundertprozentig vertrauenswürdig und besitzt die Kenntnisse, die wir benötigen, um diesen Undercoveragenten von unserer Geschichte zu überzeugen. Vor allem kann er uns helfen, unseren Tarnstatus beizubehalten.«
    »Das müssen Sie mir aber jetzt erklären.«
    »Wir erscheinen bei dieser Detektei und behaupten, wir würden einen Hacker jagen, aber nur Gavin kann das Problem, vor dem wir angeblich stehen, richtig darlegen. He, ich habe einen Masterabschluss, und Jack ist ein absolutes Genie, aber wenn uns dieser Typ zu viele Fragen stellt, wird er merken, dass wir auf diesem Gebiet wenig Ahnung haben. Wir werden im Vergleich zu diesen Computerfreaks wie zwei Primitivos aussehen.«
    Sam nickte. »Okay, Ding. Genehmigung erteilt. Was seine Sicherheit angeht, muss ich mich jedoch auf euch Jungs verlassen können. Er ist doch hilflos wie ein neugeborenes