Gefahrenzone (German Edition)
gefasst gewesen, er hatte jedoch beabsichtigt, diesen durch Geschwindigkeit, das Überraschungsmoment und einen überwältigenden Gewalteinsatz zu brechen. Jetzt hatten sie es jedoch nicht mehr mit einer überschaubaren Zahl überraschter Gegner zu tun, sondern befanden sich mitten in einer riesigen Schießbude. Darüber hinaus konnten seine Männer aufgrund der vielen Zivilisten, die gegenwärtig in diesem Klub im Kreuzfeuer standen, erst dann schießen, wenn sie tatsächlich eine Waffe in der Hand einer der Gestalten sahen, die durch das Halbdunkel huschten.
Zwei seiner Männer hatten Zha über den großen runden Tisch gezogen und auf den Boden vor der Ecknische geworfen. Der Chinese mit der Igelfrisur lag jetzt dort mit dem Gesicht nach unten. Ein SEAL kniete auf Zhas Genick, um ihn ruhigzustellen, während er gleichzeitig mit seinem Gewehr die lange Bar auf der anderen Seite des Klubs anvisierte.
Er feuerte zweimal auf einen Gewehrschützen, der in der Nähe des Haupteingangs stand, ließ seine Waffe in den Riemen fallen und fesselte seinen Gefangenen. Im gleichen Moment prallte ein 9-mm-Geschoss auf die Brustplatte von Meyers Panzerweste und ließ ihn ein Stück nach hinten taumeln. Der CPO erholte sich jedoch sofort und schoss in die Richtung des Pistolen-Mündungsfeuers, das gerade neben der Bar aufgeblitzt war.
J ack Ryan fand Adam Yao »gefesselt und geknebelt« neben seinem Minivan. Er hatte die ganze Zeit vergeblich versucht, sich von seinen Fesseln zu befreien. Die Beifahrertür des Mitsubishis war unverschlossen. Jack griff hinein und holte ein Klappmesser aus Yaos Rucksack, mit dem er die Plastikhandschellen des CIA-Agenten aufschnitt.
Aus dem Nachtklub waren Pistolenfeuer und kurze, präzise Salven aus Automatikwaffen zu hören. Ryan zog Yao die Haube vom Kopf und stellte den viel kleineren Mann wieder auf die Beine.
»Irgendwelche Waffen im Van?«, rief Jack.
Adam riss sich das Isolierband vom Mund, wobei er vor Schmerz kurz zusammenzuckte. »Ich habe keinen Waffenschein. Wenn ich mit einer erwischt ...«
Ryan drehte sich um und rannte unbewaffnet zum Hintereingang des Klubs hinüber.
C havez lag immer noch flach auf dem Boden und presste den Körper möglichst eng an das Bühnenpodium. Bisher hatte ihn das vor dem Kreuzfeuer geschützt. Allerdings hatte ihn keiner der SEAL s im Blick, während er gegenüber den bewaffneten Triaden-Kämpfern völlig exponiert war, die hinter Tischen, dem Bartresen und inmitten der Zivilisten Stellung bezogen hatten. Während das Feuergefecht um ihn herum tobte, war sich Ding stets bewusst, dass er in diesem einen Fall einmal kein Mitkämpfer war, sondern wie jeder andere verängstigte Geschäftsmann in diesem Raum nur noch auf irgendeine Weise überleben wollte.
Ding fragte sich, ob es die Kommandosoldaten tatsächlich durch den Gang, die ganze Treppe hinauf und in die Seitenstraße hinaus schaffen würden, bevor sie alle von den 14K-Kämpfern niedergemacht wurden. Ihr ursprüngliches Ziel, nämlich Zha Shu Hai lebendig zu ergreifen, schien ihm aus seiner zugegebenermaßen eher beschränkten Sicht inzwischen unerreichbar. Wenn sie überhaupt den Abzug schaffen wollten, mussten sie das tatsächlich durch die Hintertür versuchen. Chavez rief zwischen einzelnen Waffensalven in sein Headset.
»Ryan? Wenn du da draußen hinter dem Klub bist, geh sofort in Deckung! Es sieht aus, wie wenn diese Scheiße bald auf die Seitenstraße hinausschwappt!«
»Verstanden!«, bestätigte Ryan.
In diesem Moment kroch ein Triadenkämpfer mit einer 9-mm-Beretta-Edelstahlpistole zu Chavez hinüber, um sich neben ihm im Schatten des Bühnenpodiums vor den amerikanischen Kommandosoldaten zu verbergen.
Chavez erkannte, dass sich der Mann bis auf drei Meter der Stelle nähern konnte, wo das JSOC-Team im rückwärtigen Teil des Klubs Stellung bezogen hatte, ohne von diesem bemerkt zu werden. Dort konnte er einfach aufstehen und aus nächster Nähe mit seiner Beretta auf die Männer schießen, die sich im Moment ganz auf die Schützen an der dreißig Meter entfernten langen Bar konzentrierten.
Chavez wusste, dass der Chinese nur ein paar der siebzehn Schüsse in seinem Magazin abfeuern würde, bevor er von seinen Gegnern niedergemäht werden würde. Trotzdem war zu erwarten, dass er zuvor ein oder zwei Amerikaner töten würde.
Der 14K-Gangster ging auf Knie und Ellenbogen hoch, wobei seine Tennisschuhe beinahe Chavez’ Gesicht gestreift hätten, und begann, sich den
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