Gefahrenzone (German Edition)

bewaffnete Gangster schwärmte aus und bezog in den Ecken und entlang der Bar Stellung.
    Ding sprach leise hinter seiner Bierflasche. »Yep ... die neuen Gorillas beäugen die beiden Anzugträger. Das hier könnte noch ziemlich heftig werden, Adam. Ich bleibe noch eine Minute hier, falls jemand die Kavallerie rufen muss.«
    Adam Yao antwortete nicht.
    »Ding an Adam, haben Sie mich verstanden?«
    Nichts.
    »Yao, hören Sie mich?«
    Nach einer ganzen Weile antwortete Adam Yao im Flüsterton: »Jungs ... Das hier wird bald richtig heftig.«
     

 
    40
    A dam Yao hatte die Fahrersitzlehne des Mitsubishi-Minivans ganz heruntergelassen, sodass er jetzt flach unterhalb der Sichtlinie der Fenster lag. Er bewegte keinen Muskel, aber in seinem Kopf jagten sich die Gedanken.
    Nur dreißig Sekunden zuvor war ein zwölf Passagiere fassender Minibus mit ausgeschalteten Scheinwerfern in die schmale Seitenstraße gerollt und hatte etwa zwölf Meter von Yaos Mitsubishi entfernt angehalten. Adam hatte sich geduckt, bevor der Fahrer ihn im Minivan entdeckte. Trotzdem konnte er zuvor noch einen kurzen Blick auf den Mann am Steuer erhaschen. Er sah amerikanisch aus, trug eine Baseballkappe und ein Funk-Headset. Hinter ihm sah Yao im Minibus mehrere dunkle Gestalten.
    »Adam, was ist los?« Das war Dings Stimme in seinem Ohrhörer, aber Adam antwortete nicht. Stattdessen griff er zu seinem Rucksack auf dem Beifahrersitz hinüber, holte einen rechteckigen Handspiegel heraus und hob ihn vorsichtig über den unteren Rand seines Seitenfensters. Auf diese Weise konnte er den Minibus beobachten, der neben dem Hintereingang des Stripklubs angehalten hatte. Die Seitentüren öffneten sich, und sieben Männer schlüpften geräuschlos heraus. Sie pressten schwarze Gewehre dicht an den Körper und trugen kleine Rucksäcke, Seitenwaffen und Panzerwesten. Während er still und regungslos dalag, hörte er wieder Dings Stimme in seinem Ohrhörer. »Was ist los, Adam?«
    »Hier hinten ist ein verdammtes Einsatzteam«, flüsterte Yao. »Keine Marshals, keine CIA-Agenten. Diese Jungs sind wahrscheinlich ›Jay-Socks‹.« »Jay-Socks« nannte man alle Einheiten, die dem JSOC, dem »Joint Special Operations Command« der US-Streitkräfte unterstellt waren. Zu diesen Spezialeinsatzkräften gehörten vor allem das SEAL Team 6 und die Delta Force. Yao wusste, dass das Pentagon solche Jobs nur von JSOC-Einheiten erledigen ließ. »Ich glaube, sie kommen gleich durch die Hintertür herein, und sie sehen nicht so aus, als ob sie in diesem Klub wackelnde Titten bewundern wollten.«
     
    »Scheiße«, fluchte Ding. »Wie viele?«
    »Ich zähle sieben.«
    »Da drinnen halten sich im Moment vier oder fünf Mal so viele bewaffnete Triaden-Kämpfer auf«, meldete sich jetzt Jack. »Ihr müsst sie aufhalten, bevor sie abgeschlachtet werden.«
    »Richtig«, sagte Adam, öffnete in aller Eile die Autotür und glitt aus dem Mitsubishi heraus. Die Amerikaner am Hintereingang schauten in die andere Richtung. Sie bereiteten sich darauf vor, in den Club Stylish einzudringen. Yao wollte ihnen etwas zurufen, aber er hatte noch nicht einmal einen Schritt zurückgelegt, als er von hinten zu Boden geschlagen wurde. Sein Ohrhörer flog ihm aus dem Ohr, und er stürzte kopfüber auf den nassen Asphalt. Der Aufprall raubte ihm den Atem.
    Er sah den Mann nicht, der ihn niedergeschlagen hatte, aber er spürte das Gewicht eines Knies in seinem Rücken, er fühlte das Brennen in seinen Schultern, als seine Arme mit Gewalt nach hinten gezogen wurden, und den Schmerz in seinen Gelenken, als man ihm Plastikhandschellen anlegte. Bevor er etwas sagen konnte, hörte er, wie jemand Isolierband von einer Rolle abriss. Plötzlich wickelte ihm jemand das Band mehrmals auf Mundhöhe fest um den Kopf, sodass er keinen Laut mehr herausbekam.
    Er wurde an den Füßen hinter seinen Mitsubishi-Van gezogen, wobei er sich bemühte, mit dem Kopf nicht über den Asphalt zu schleifen. Dann wurde er in eine Sitzposition hochgezogen, wobei sein Hinterkopf gegen die Seite seines Minivans schlug. Erst jetzt sah er, dass ein einzelner Mann ihm das alles angetan hatte. Er hatte blonde Haare und einen Bart und trug taktische Hosen, eine Einsatzweste mit Schutzplatten und Magazintaschen und eine Automatikpistole. Um die Schulter hing ihm ein kurzläufiges Gewehr. Adam versuchte ihn durch das Isolierband anzusprechen, aber der Amerikaner tätschelte nur seinen Kopf, bevor er eine Haube über ihn stülpte.
    Als