Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
in dessen brennenden Innenraum hinein. Dort sah er auf dem Fahrersitz Robert Kams verkohlte Überreste.
    Adam Yao hielt die Hände an den Kopf und wandte sich ab.
    Er hatte Robert im letzten Jahr hundertmal in Begleitung seiner Frau und ihrer drei kleinen Buben im Aufzug oder in dieser Tiefgarage gesehen. Das Bild der Jungen, wie sie in ihren Fußballtrikots lachten und mit ihrem Vater spielten, stand ihm vor Augen, während er vom brennenden Wrack seines Autos herunterstieg und durch zerborstenen Beton und verbogene Metallhaufen wankte, denen kaum noch anzusehen war, ob es sich einmal um Audis, BMWs, Land Rover oder andere Luxusmarken gehandelt hatte. »Robert«, sagte Adam leise vor sich hin. Schreien konnte er nicht mehr. Er fiel blutüberströmt und benommen zu Boden, kämpfte sich jedoch immer wieder auf die Beine und irrte durch Staub und Rauch. Irgendwann fand er den Ausgang.
    Männer und Frauen rannten von der Straße weiter oben auf ihn zu und versuchten, ihm zu helfen, aber er stieß sie weg und deutete auf den Ort der Explosion. Sie rannten dort hinüber, um nach weiteren Überlebenden zu suchen.
    Einen Moment später stand Adam auf der Straße. Hier auf dem Hügel war es an diesem Morgen hoch über den verstopften Straßen von Central und der drückenden Schwüle am Victoria Harbour noch angenehm kühl. Er entfernte sich von seinem Apartmenthaus und ging eine steil abwärts führende Straße hinunter. Er wischte sich immer wieder das Blut vom Gesicht, während Rettungsfahrzeuge an ihm vorbei die kurvige Straße hinaufrasten, wo schwarzer Rauch aufstieg.
    Er hatte kein Ziel, er ging einfach nur weiter.
    Seine Gedanken waren bei Robert, seinem fast gleichaltrigen Freund, der sich in Adams Auto gesetzt und die volle Wucht der Bombe abbekommen hatte, die ganz eindeutig nicht für Robert Kam, sondern für Adam Yao bestimmt war.
    Als er fünf Blocks von seinem Wohngebäude entfernt war, nahm das Klingeln in seinen Ohren etwas ab, und auch das Pochen im Kopf ging so weit zurück, dass er sich wieder ernsthafte Gedanken über seine eigene gegenwärtige Lage machen konnte.
    Wer? Wer hatte das getan?
    Die Triaden? Wie zum Teufel sollten die Triaden wissen, wer er war und wo er wohnte? Welches Auto er fuhr? Die Einzigen, die außer seinen CIA-Kollegen seine Identität kannten und wussten, dass er ein CIA-Agent war, waren diese Männer von Hendley Associates und diejenigen, die den Nachrichtenverkehr zwischen China, Hongkong und Langley mitlasen, wer immer das auch sein mochte.
    Auf keinen Fall erhielten die Triaden direkte Informationen von der CIA. Die Triaden ließen Nutten laufen und stellten raubkopierte CDs her, aber sie brachten keine CIA-Agenten um und legten sich auch nicht mit irgendwelchen großen Geheimdiensten an.
    Wenn es aber nicht die Triaden waren, dann musste es die Volksrepublik China sein. Aus irgendeinem Grund wollte die VR China ihn tot sehen.
    War FastByte hier nach Hongkong gekommen, um zusammen mit den Triaden für das kommunistische China zu arbeiten?
    Diese Vorstellung widersprach jedoch allem, was Adam über die Funktionsweise dieser Organisationen wusste.
    So wenig er die Hintergründe dessen verstand, was ihm gerade zugestoßen war, über eines war sich der lädierte, blutende CIA-Agent absolut im Klaren.
    Er würde sich nicht bei der CIA melden. Er würde niemand auch nur das geringste Sterbenswörtchen über diese Geschehnisse mitteilen. Adam war eine Ein-Mann-Organisation, und er würde ganz allein aus dieser Sache hier herausfinden.
    Er stolperte weiter den Hügel hinunter in Richtung Hafen und wischte sich dabei immer wieder das Blut aus den Augen.

 
    44
    B randon »Trash« White überprüfte die Dichtung der Sauerstoffmaske über seinem Mund, salutierte noch einmal kurz dem Katapultoffizier, der rechts von ihm auf dem Trägerdeck stand, und griff dann mit seiner behandschuhten Linken an den Gashebel seiner F/A-18 Hor net. Nach einem gewissen Zögern umfasste er mit der rechten Hand den »Handtuchhalter«, einen kleinen Metallstangengriff, der direkt vor seinem Kopf hoch in der Flugzeugkanzel angebracht war. In ein paar Sekunden würde er starten, und es war für jeden Piloten ein ganz natürlicher Drang, seine Hand in einem solchen Moment am Steuerknüppel zu haben. Die Vorschriften und Regeln auf Flugzeugträgern waren jedoch anders. Der Katapultschuss würde Trashs Körper schlagartig hart in seinen Sitz zurückdrücken. Wenn seine Hand in diesem Moment den Steuerknüppel

Weitere Kostenlose Bücher