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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nachzuschauen, die er nicht auswendig kannte. Er notierte sie auf einem Blatt Papier und machte sich in die nächste Bar auf, um dort zwei Glas Rioja hinunterzukippen, um seine Nerven zu beruhigen. Danach kehrte er in seine Wohnung zurück, verriegelte die Tür und wollte seinen Anruf tätigen. In diesem Moment bemerkte er, dass sich in seinem Laptop Cryptogram geöffnet hatte und blinkte.
    Scheiße.
    Widerwillig setzte er sich an den kleinen Schreibtisch. Zuerst würde er nachsehen, was Center ihm mitzuteilen hatte. Danach war immer noch Zeit, seinen Vater in Moskau anzurufen. Oleg Kowalenko besaß keinen Computer. Er besaß nicht einmal ein Handy. Deshalb befand er sich geschickterweise auch außerhalb der Reichweite von Centers Organisation.
    Walentin wollte seinem Vater nur so viel von seiner gegenwärtigen misslichen Lage erzählen wie unbedingt nötig. Er würde jedoch den alten Mann zur SWR in Moskau schicken, damit er dort seinen alten Freunden von der Situation seines Sohnes erzählte. Seiner Verhaftung wegen dieser John-Clark-Sache. Seiner Flucht aus dem Gefängnis und seiner Zwangsrekrutierung durch Centers Organisation.
    Papa und seine alten Freunde würden ihn ganz bestimmt dort herausholen.
    Er hatte sich für diese Vorgehensweise entschieden, nachdem er mehrmals zu Fuß am russischen Konsulat in Barcelona vorbeigegangen war und dabei jedes Mal zur Einsicht gelangte, dass es für ihn ein zu großes Risiko sein würde, mit jemand dort direkt Kontakt aufzunehmen. Sein Vater konnte das für ihn in Moskau erledigen, wo Walentin viele Leute kannte, die ihm ganz bestimmt helfen würden.
    Aber zuerst klickte er Cryptogram an und tippte »Ich bin hier« ein. Er zog die Karte aus seiner Kamera, steckte sie in die Seite seines Laptops und tippte: »Lade Bilder jetzt hoch.« Er initiierte Cryptograms Upload-Funktion, und Center akzeptierte den Datenordner.
    Centers Antwort hatte jedoch mit Kowalenkos Botschaft überhaupt nichts zu tun. Auf dem Bildschirm erschien stattdessen die Zeile: »Jeder macht mal einen Fehler.«
    Kowalenko runzelte die Stirn. »Was heißt das?«, tippte er ein.
    »Sie haben einen Fehler gemacht, als Sie sich entschieden, Ihren Vater zu kontaktieren.«
    Sofort brach ihm der Schweiß aus. Seine Finger wollten gerade eine Art Dementi eintippen, aber er entschied sich sofort dagegen.
    Wie zum Teufel konnte Center das wissen?
    Nach einer kleinen Pause tippte er stattdessen ein: »Er ist mein Vater.«
    »Das ist für uns irrelevant, und er ist für Ihren Auftrag irrelevant. Sie werden künftig mit niemand aus Ihrem früheren Leben mehr Kontakt aufnehmen.«
    »Aber er ist doch gar nicht mehr beim Geheimdienst. Er wird es keinem erzählen.«
    »Irrelevant. Sie müssen den Befehlen folgen.«
    Kowalenko schaute zu seinem neuen Prepaidhandy hinüber. Nein, Center konnte unmöglich in jedes neue Mobiltelefon in jeder Blisterverpackung in der ganzen Welt irgendein Ortungsgerät oder eine Abhörfunktion schmuggeln. Das Internetcafé? Beobachteten sie tatsächlich jeden einzelnen Computer in jedem Internetcafé in Barcelona? In Europa? Auf der Erde? Das war unfassbar.
    Unmöglich.
    Augenblick! Kowalenko holte sein eigenes Handy aus seinem Jackett. Er arbeitete jetzt lange genug für Center, um einige technische Puzzlestückchen der Operationen zusammenfügen zu können, mit denen sie ihn ausforschen konnten. Vielleicht war sein Handy mit einem GPS-Peilsender verwanzt. Seine Bewegungen konnten in diesem Fall ständig verfolgt werden. Center konnte somit auch mitbekommen haben, dass er dieses Internetcafé betrat. Dann könnte er – das nahm Kowalenko wenigstens an – den Datenverkehr aus diesem Computer aufgefangen haben. So wäre er auch auf seine Internetsuche im Moskauer Telefonbuch gestoßen. Er hätte den Namen erkannt und ein paar weitere Nachforschungen angestellt, ob Walentin tatsächlich zu seinem Vater Kontakt aufzunehmen versuchte.
    Sie hatten ihn vielleicht auch in diesem Supermarkt beobachtet, wo er das Prepaidhandy gekauft hatte.
    War das etwa ihre Methode?
    Das war zwar nicht einfach, aber allmächtig machte sie das nicht.
    Scheiße. Er war einfach dumm gewesen. Er hätte sich mehr anstrengen und einen raffinierteren Weg finden müssen, um die Telefonnummer seines Vaters zu bekommen.
    Er begann erneut zu tippen: »Ich arbeite seit drei Monaten für Sie. Ich möchte zu meinem Leben zurückkehren.«
    Die Antwort, die er von Center erhielt, war nicht die, die er erwartet hatte: »Sie werden

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