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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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er sich einen Moment in seinen Stuhl am Ende des Tischs zurück und dachte nach. Schließlich schaute er zu Jorgensen hinüber. »Ziehen Sie die Reagan auf genau dreihundert Seemeilen von der chinesischen Küste zurück, aber verlegen Sie gleichzeitig die Nimitz- Flugzeugträgerkampfgruppe ins Ostchinesische Meer. Das wird ihnen die Botschaft vermitteln, dass wir uns von ihnen in nichts hineinziehen lassen, gleichzeitig aber auch nicht vorhaben, uns still und heimlich davonzumachen.«
    »Wenn wir die Reagan bis auf dreihundert Seemeilen zurückziehen, Mr. President, werden wir keine Flugpatrouillen über der Taiwan-Straße mehr durchführen können«, gab Burgess zu bedenken. »Die Republik China wird dann ganz allein dastehen.«
    Ryan fixierte Bob Burgess mit den Augen. »Gibt es einen Weg, wie wir Taiwan verdeckte Luftunterstützung leisten können?«
    »Verdeckt? Sie meinen, heimlich?«
    »Ja.«
    Jetzt meldete sich Foley zu Wort. »In der Republik China gab es in den vergangenen Jahren eine Menge Spionagefälle. Rotchina pumpt gerade eine Menge Geld in seine Geheimdienste und kauft sich in Taiwan alle möglichen Leute, die Zugang zu wichtigen politischen oder militärischen Informationen haben und mit ihnen zusammenarbeiten wollen. Es ist deshalb kaum noch möglich, dort etwas zu unternehmen, ohne dass es die VRC erfährt.«
    »›Kaum‹ bedeutet, dass es vielleicht doch möglich, wenn auch schwierig ist. Aber das war nicht meine Frage. Ist es möglich?«
    »Wir haben bereits einige Notfallpläne entwickelt«, sagte Burgess. »Einer von ihnen sieht vor, eine begrenzte Zahl von Kampfpiloten des Marine Corps einzuschleusen und sie in Flugzeugen der taiwanesischen Luftwaffe einzusetzen. Sehr viele wären es zwar nicht, aber es würde unsere Unterstützung für die taiwanesische Regierung zeigen.«
    Präsident Ryan nickte. »Machen Sie es. Aber machen Sie es richtig. Schicken Sie nicht einfach ein paar Jungs ohne Tarnung oder Unterstützung dorthin. Wenn sie von der VRC entdeckt werden, könnten die Rotchinesen das als Vorwand nutzen, um Taiwan anzugreifen.«
    »Jawohl, Mr. President. Ich verstehe, was auf dem Spiel steht.«
    Jack Ryan stand auf und beendete das Treffen mit den Worten: »Schickt die Marines!«
     

 
    50
    S u mochte die Art nicht, wie Wei ihn heute herbeizitiert hatte. Er hatte für den ganzen Tag die unterschiedlichsten Treffen in Zhongnanhai angesetzt, aber kurz vor zwölf Uhr rief ihn sein Büro an und teilte ihm mit, Präsident Wei wünsche, dass er in dessen Residenz mit ihm zu Mittag esse.
    Su stieß es zwar etwas sauer auf, dass sein Regierungskollege die Frechheit hatte, ihn auf diese Weise herbeizuzitieren, aber er verkürzte trotzdem sein laufendes Treffen und ging unverzüglich zu Weis Wohnquartier hinüber.
    Außerdem hätte er auch keine Vorbereitungszeit für dieses Gespräch mit dem Präsidenten benötigt, weil er bereits jetzt genau wusste, was der Mann sagen würde.
    Die beiden Männer umarmten sich, nannten einander »Genosse« und erkundigten sich nach der Familie. Diese Nettigkeiten waren aber in wenigen Sekunden abgehakt.
    Wei und Su ließen sich am Esstisch nieder, und der Präsident begann in besorgtem Ton die Unterhaltung. »So habe ich mir die Entwicklung der Ereignisse aber nicht vorgestellt.«
    »Ereignisse? Ich nehme an, Sie meinen die Vorkommnisse im Südchinesischen Meer und der Taiwan-Straße?«
    Wei nickte und sagte: »Ich habe das Gefühl, dass Sie mich zu einem gewissen Grad manipuliert haben und mein ursprüngliches wirtschaftliches Entwicklungsprogramm im Sinne Ihrer eigenen Agenda umgestaltet haben.«
    »Genosse Generalsekretär, bei uns im Militär gibt es das Sprichwort: ›Der Feind entscheidet mit.‹ Was Sie in den letzten Wochen gesehen haben – die indischen Angriffe trotz unserer klaren Warnungen, das aggressive Verhalten der Vereinigten Staaten, als wir durch sorgfältig kalkulierte Flugbewegungen in der Taiwan-Straße unsere Entschlossenheit bewiesen, uns gegen jede Provokation der taiwanesischen Regierung zur Wehr zu setzen –, all diese Situationen wurden von unseren Gegnern verursacht. Natürlich, wenn alle meine ... Entschuldigung, wenn alle unsere Truppen in ihren Stützpunkten oder Häfen geblieben wären, nun, dann wäre sicherlich nichts davon passiert. Um jedoch unsere territorialen Ziele zu erreichen, die uns ihrerseits bei der Verwirklichung unserer wirtschaftlichen Ziele helfen werden, mussten wir die Vorstöße in diese umstrittenen

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