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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bevor ihm Crane zweimal in die Brust schoss. Trotz des Schalldämpfers bellten die Schüsse durch den Gang. Lances Körper prallte gegen die Wand zu seiner Rechten, drehte sich nach links und sackte zusammen.
    Seine Taschenlampe fiel auf den Boden und leuchtete den vier Mördern den Weg ins Labor.
    Ken Farmer kam der Stromausfall in seinem Gebäude gar nicht so ungelegen. Er hatte Computer und Schreibtisch seit mehr als sechs Stunden nicht mehr verlassen und war froh, jetzt endlich einmal auf die Toilette gehen zu können. Da die Notbeleuchtung nicht bis zum Toilettenflur reichte, musste er die ersten Meter seines Rückwegs ins Büro buchstäblich mit den Händen ertasten.
    Plötzlich sah er vor sich die Umrisse von Männern. Er wusste sofort, dass es nicht seine Kollegen waren.
    »Wer sind Sie?«, fragte er. Er war viel zu geschockt, um Angst zu haben.
    Der erste Mann in der Gruppe trat an ihn heran und hielt ihm die heiße Spitze eines Pistolenschalldämpfers an die Stirn.
    Ken hob langsam die Hände. »Wir bewahren kein Geld hier im Büro auf.«
    Der Schalldämpfer drückte ihn nach hinten, und er ging rückwärts ins dunkle Labor zurück. Sobald er es betrat, sah er schwarze Gestalten, die sich um ihn herum- und an ihm vorbeibewegten. Er hörte Rajesh und Tim schreien. Dann hörte er die dumpfen Schläge schallgedämpfter Pistolenschüsse und das Geklirr leerer Patronenhülsen, die auf den Fliesenboden prallten.
    Rohe, behandschuhte Hände führten Ken zurück zu seinem Schreibtisch, drehten ihn um und setzten ihn auf seinen Stuhl. Im Licht der Monitore sah er Tim und Raj regungslos auf dem Boden liegen.
    Sein Geist konnte die Tatsache jedoch nicht verarbeiten, dass sie tot waren.
    »Was immer Sie wollen ... es gehört Ihnen. Nur lassen Sie mich bitte ...«
    Crane hielt den Schalldämpfer seiner Five-seveN an Ken Farmers rechte Schläfe und feuerte einen einzigen Schuss ab. Knochen- und Gewebemasse spritzten auf den Teppich, und sein Körper fiel in diese rote Schmiere.
    Einige Sekunden später meldete sich Stint über Funk. Auf Mandarin sagte er: »Gebäude gesichert.«
    Crane antwortete nicht auf seinem Walkie-Talkie. Stattdessen holte er sein Satellitentelefon aus der Jacke. Er drückte auf einen Knopf und sagte dann ebenfalls auf Mandarin: »Den Strom anschalten!«
    Fünfzehn Sekunden später gab es im ganzen Gebäude wieder Elektrizität. Während vier von Cranes Männern an den Eingängen von ADSC Wache hielten, stiegen drei weitere in den Keller hinunter.
    Crane selbst setzte sich an Kens Schreibtisch und öffnete dessen persönliches E-Mail-Programm. Er begann, eine neue Mail zu schreiben, in deren Empfängerliste er sämtliche Namen in Kens Adressbuch aufnahm, was dafür sorgen würde, dass mehr als tausend unterschiedliche Adressaten diese Nachricht erhalten würden. Dann griff er in seine Jackentasche und holte einen kleinen Notizblock heraus, auf dem ein englischer Brieftext stand. Diesen tippte er ganz langsam mit seinen behandschuhten Fingerspitzen in die E-Mail-Maske ein.
    Liebe Familie, liebe Freunde und Kollegen!
    Ich liebe Euch alle, aber ich kann nicht mehr weitermachen. Mein Leben ist verpfuscht. Unsere Firma war eine Lüge. Ich vernichte jetzt alles. Ich töte sie alle. Ich habe keine andere Wahl. Es tut mir so leid.
    Friede, Ken
    Crane drückte jedoch noch nicht auf die Versendentaste. Stattdessen sprach er erneut in sein Walkie-Talkie. Immer noch auf Mandarin sagte er: »Zehn Minuten.« Er stand auf, stieg über Kens Körper hinüber und ging in den Keller hinunter, wo die drei anderen bereits damit begonnen hatten, ein Dutzend selbst gemachte Sprengkörper in und zwischen den Servern einsatzbereit zu machen. Jede Bombe wurde sorgfältig neben die Festplatten und Speicherplatinen der Server platziert, um zu gewährleisten, dass keinerlei Digitaldaten übrig bleiben würden.
    Sämtliche Festplatten und Datenträger zu löschen hätte Stunden gedauert, die Crane aber nicht zur Verfügung hatte. Deshalb hatte man ihm befohlen, diese Aufgabe mit einem »kinetischeren Ansatz« zu lösen.
    Nach sieben Minuten waren die Vorbereitungen beendet. Crane und Gull kehrten ins Labor zurück. Crane reichte Gull seine Pistole, trat an Kens Computer heran und klickte mit der Maus auf »Senden«. Immerhin 1130 Adressaten würden jetzt diese verstörende Massen-E-Mail erhalten.
    Crane steckte den Notizblock mit dem Originalbrief in die Tasche und schaute auf Ken Farmers Leiche hinunter. Gull hatte dem Toten

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