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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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mir einfach, ja? Ich werde nicht heiraten, weshalb meine ›Nachfolgerin‹ in London bleiben kann. Und jetzt muss ich los und …«
    Â»Einen Augenblick«, hielt er sie nochmals davon ab, den Hörer aufzulegen, und stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »So einfach geht das nicht, Baby. Weißt du, der alte Bauerman hat mich seit Monaten gedrängt, einen Job im Ausland für seine Tochter zu finden. Sie langweilt sich auf all den Teepartys und
Fuchsjagden in England und will plötzlich arbeiten. Nichts allzu Anstrengendes – einfach etwas, damit sie beschäftigt ist. Als ich gestern Abend den Artikel über dich gelesen habe, dachte ich, die Stelle wäre perfekt für sie. Also habe ich den alten Herren angerufen …«
    Â»Und seiner Tochter meinen Job gegeben«, beendete Jordan seinen Satz.
    Â»So in etwa.«
    Â»So in etwa?«
    Â»Meinetwegen, ja. Ich habe ihr deinen Job versprochen.«
    Stille dehnte sich zwischen ihnen aus. Jordan war wie vor den Kopf geschlagen. Was Bill ihr da erzählte, konnte ganz einfach nicht wahr sein. Sie hatte ihren Job an die Tochter von Mr Bauerman verloren. Mr Bauerman besaß einen Verlag und die Kette englischer Buch- und Zeitschriftengeschäfte, für die sie tätig war. Solche Dinge kamen in der Geschäftswelt immer wieder vor. Und jetzt passierte es plötzlich auch ihr. Und es tat entsetzlich weh. Und das alles war die Schuld von Reeves.
    Â»Tut mir leid, Baby, aber …«
    Â»Schon gut, Bill, ich mache dir keine Vorwürfe deshalb. Doch jetzt muss ich wirklich los. Ruf mich einfach später noch mal an, okay?«
    Ohne seine Antwort abzuwarten, legte sie den Hörer auf, blieb dann trotzdem erst mal sitzen und wünschte sich, sie hätte alles das, was Bill gesagt hatte, tatsächlich nur geträumt. Aber es war wahr. Zeitungen in aller Welt würden eine Hochzeit ankündigen,
die niemals stattfände. Und als wäre das nicht bereits schlimm genug, stünde sie bald auch noch ohne Arbeit da.
    Als sie daran dachte, welche Folgen der von Reeves an ihr begangene Verrat langfristig für sie hätte, wogte heißer Zorn in ihrem Innern auf. Sie ballte die Fäuste so, dass ihre Nägel tiefe Halbmonde in den Innenflächen ihrer Hände hinterließen, und stieß zischend aus: »Dieses widerliche Schwein.«
    Sie sprang auf, schleuderte ihr Nachthemd fort und wühlte auf der Suche nach einem Slip ihre Kommode durch. Dann zog sie ihn eilig an, schnappte sich eine Jeans, riss einen Skipullover von einem der Bügel in ihrem Kleiderschrank und zog ihn sich über den Kopf. Ohne auch nur ein Paar Socken anzuziehen, schob sie ihre nackten Füße in die Slipper, die in ihrer Nähe auf dem Boden standen, spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht, putzte sich die Zähne, klatschte sich etwas Make-up auf die kreidebleichen Wangen und fuhr sich ein paarmal mit der Bürste durch das dicke Haar.
    Dann eilte sie wieder in ihr Schlafzimmer zurück, schnappte sich eine Jacke und die Handtasche, rannte die Treppe hinunter, stürzte auf die Straße, schloss die Tür hinter sich ab und lief durch das frühmorgendliche Halbdunkel die Gasse hinab.
    Derart früh am Morgen waren noch keine Taxis unterwegs, weshalb sie gezwungen war, zu Fuß zu gehen. Aber das war ihr egal. Zornige Entschlossenheit trieb sie zur Eile an. Ihr Atem bildete kleine
weiße Wölkchen in der Luft, doch sie nahm die Kälte gar nicht wahr.
    In den am Seeufer gelegenen Hotels war noch alles ruhig. Die breiten Veranden vor den meisten Häusern waren noch nicht von Faulenzern bevölkert, die später am Tag dort in den Liegenstühlen lagen, an kühlen Getränken nippten und den Ausblick genossen, der sich ihnen bot. Auch die Eingangshalle des Europa war, abgesehen von zwei jungen Frauen, die die Möbel abstaubten und die Spiegel putzten, menschenleer. Der Empfangschef sah gerade die Anmeldungen durch, während sie vor ihn trat.
    Sie legte ihre Hände auf die glatte Marmoroberfläche seines Tischs. »In welchem Zimmer finde ich Mr Reeves Grant?«
    Der Mann zog fragend eine Braue hoch, als er die zerzauste Frau vor seinem Tresen sah. »Wie bitte?«, fragte er auf Englisch mit schweizerischem Akzent.
    Es war nicht zu übersehen, wie argwöhnisch er war, und so setzte sie ein möglichst verführerisches Lächeln auf. »Ich weiß, ich sehe furchtbar aus,

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