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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hatte? Oder machte er das vielleicht immer so? Nach dem Motto: »Aus den Augen, aus dem Sinn«. Und er hatte die Dreistigkeit besessen und erst ein paar Stunden zuvor die beleidigte Leberwurst gespielt!
    Helmut sah sie fragend an. »Jordan?«
    Â»Ich glaube, nicht, Helmut. Wir hatten einen derart ausgefüllten Tag mit dem Ausflug auf den Berg …« Mit gespieltem Bedauern brach sie ab. In Wirklichkeit versagte ihre Stimme ihren Dienst, als sie sich daran erinnerte, wie vertraut und wie intim sie in der Seilbahn und hoch oben auf dem Berg mit Reeves gewesen war.
    Â»Reeves, Miss Moffett, Sie müssen uns entschuldigen.« Helmut nickte den beiden zu. »Meine Liebste ist erschöpft. Ich bringe sie wohl besser heim.« Mit
einem großmütigen Lächeln nickte er Reeves zu und küsste der kichernden Diane galant die Hand.
    Â»Also dann, gute Nacht, Helmut. Jordan«, verabschiedete sich Reeves.
    Â»Gute Nacht«, murmelte sie und wagte es, ihn doch kurz anzusehen. Was ein grober Fehler war. Er lächelte verächtlich, und sein spöttischer Blick verriet, dass sie aus seiner Sicht ein Riesenfeigling war.
    Sie reckte hochmütig den Kopf, als sie, Helmuts schützenden Arm um ihre Schultern, das Hotel verließ. Gleichzeitig jedoch brach ihr das Herz. Sie hatte Recht gehabt. Er war einfach ein Frauenheld. Ihre gemeinsame Nacht während des Gewitters hatte ihm nicht mehr bedeutet als der Spaß, den er sich von der Rothaarigen versprach.
    Jordan saß zusammengesunken im Fond der Limousine und sprach kein Wort. Sie konnte nicht verstehen, weshalb sie so unglücklich war. Bedeutete ihr dieser Mann etwa so viel, dass die Vorstellung, er könnte mit einer anderen schlafen, sie derart verzweifeln ließ?
    Auch als Helmut sie durch das Gewirr der Gassen in der Altstadt bis zu ihrer Wohnung brachte, blieb sie stumm. Was er auf ihre Ermattung schob.
    Doch auch wenn sie kein Wort sagte, arbeitete ihr Hirn auf Hochtouren. Sie stritt mit sich selbst. Sie sollte Helmut wirklich endlich sagen, dass sie nicht die Absicht hatte, ihn zu heiraten. Er konnte es anscheinend nicht erwarten, die Verlobung öffentlich bekannt zu geben. Auf dem Weg zum Essen hatte er
gefragt, ob sie inzwischen ihre Eltern angerufen hätte, und sie hatte ausweichend erklärt, dazu hätte sie während der letzten beiden Tage einfach keine Zeit gehabt.
    Irgendwie jedoch brachte sie einfach nicht die Energie für diese Auseinandersetzung auf. Er würde ihre Weigerung bestimmt nicht einfach akzeptieren. Er würde versuchen, sie noch einmal umzustimmen, aber damit käme sie beim besten Willen nicht zurecht. Sie würde mit ihm reden, wenn sie sich ein wenig stärker fühlte, wenn sie nicht mehr ständig an den Fotografen dächte, wenn …
    Vor der Ladentür ließ sie lustlos seinen Gute-Nacht-Kuss über sich ergehen. Er war potent und attraktiv und hatte bereits zahllose Affären hinter sich. Warum also ließen seine Küsse sie so kalt? Er berührte sie nicht mit der sanften Stärke, die gleichzeitig Leidenschaft und Zärtlichkeit verriet, und wenn er sie in den Armen hielt, schmiegte sich ihr Körper nicht, als wären sie zwei Hälften eines Ganzen, automatisch an ihn an.
    Â 
    Nachdem er sie verlassen hatte, schleppte sie sich unglücklich hinauf in ihre Wohnung und schalt sich dafür, dass sie nicht mehr für diesen Mann empfand. Er war immer nett zu ihr gewesen, und jetzt hatte er sie sogar noch vor einem skrupellosen Schuft wie Reeves bewahrt. Sie sollte ihm dankbar dafür sein. Oder etwa nicht?
    Sie legte sich ins Bett und versuchte, sich darauf zu
konzentrieren, was für ein guter Fang der großzügige Helmut war. Doch es gelang ihr nicht. Das Einzige, woran sie denken konnte, waren Reeves und diese dämliche Diane, die sich an ihm festgeklammert hatte, als könnte sie noch nicht einmal alleine stehen. Ob er sie in diesem Augenblick wohl küsste und berührte? Flüsterte er ihr vielleicht dieselben süßen Worte wie ihr selbst am Abend des Gewitters zu? Nein! Sie hielt es nicht mehr aus. Wenn sie weiter daran dächte, wie er diese andere Frau liebkoste, würde sie verrückt. Also musste sie einfach an etwas anderes denken.
    An ihre Eltern. Das Geschäft. Heiße Schokolade. Irgendwas.
    Reeves. Reeves. Reeves.
    Während sie im Schlaf versank, ging ihr der Gedanke durch den Kopf, wie herrlich warm sie sich in

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