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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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aber ich bin die ganze Nacht gefahren, um ihn zu überraschen. Wir sind … befreundet. Sie verstehen, nicht wahr?« Sie klapperte mit ihren Wimpern, bis der Mann vollkommen hilflos war.
    Â»J…ja, natürlich. Er … uh … lassen Sie mich gucken. Zimmer 429. Soll ich Sie oben anmelden?«
    Â»Nein!« Dann blickte sie schüchtern vor sich auf den Tisch, überwand ihren Widerwillen und fügte hinzu: »Ich möchte ihn überraschen.«

    Der Empfangschef – ein echter Romantiker – sah sie mit einem vielsagenden Grinsen an. »Die Fahrstühle sind hinten rechts«, raunte er ihr zu, als hätten sie sich miteinander verschworen.
    Â»Danke«, rief sie ihm über die Schulter zu, denn sie durchquerte bereits schnellen Schrittes das Foyer.
    Nachdem der langsamste Lift der Welt endlich unten angekommen war, stieg sie ungeduldig ein, drückte auf die Vier, und während sich das Gefährt gemächlich wieder in Bewegung setzte, ging sie in Gedanken ihre Rede durch.
    Oben angekommen stürmte sie den Korridor hinab, merkte, dass sie in die falsche Richtung lief, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück, bis sie vor der Tür der 429 stand.
    Dann klopfte sie lautstark an. Das Geräusch hallte vernehmlich durch den langen, schmalen Gang. Sie könnte von Glück reden, wenn niemand aus seinem Zimmer käme, um zu sehen, von was für einem Lärm er aus dem Schlaf gerissen worden war.
    In Raum 429 allerdings blieb alles ruhig, und so klopfte sie noch einmal lauter an die Tür. Dann hörte sie das Rascheln einer Decke, und mit einem Mal wurde ihr klar, dass sie gar nicht wusste, ob der Kerl alleine war. Ihr Herz zog sich zusammen, aber gleichzeitig reckte sie starrsinnig das Kinn. Sie war gekommen, um dem Mann zu sagen, was sie von ihm hielt, und es war ihr egal, ob es dafür irgendwelche Zeugen gab.
    Donnernd krachte ihre Faust zum dritten Mal gegen
das dicke Holz. Dieses Mal hörte sie einen leisen Fluch, das Quietschen einer Matratze sowie leise Schritte hinter der Tür.
    Â»Ja?« Es klang mehr wie ein kampflustiges Knurren als wie ein Wort.
    Â»Mach auf.«
    Es folgte eine kurze Pause, aber dann ließ er sie endlich ein. Er stand direkt hinter der Tür, weshalb sie ihn nicht sah.
    Sie betrat den Raum, sah auf das leere Bett und atmete erleichtert auf.
    Â»Komm rein«, ertönte eine trockene Stimme hinter ihr.
    Sie wirbelte zu ihm herum. Sie hatte vor, ihrer Empörung Luft zu machen, bis er vor ihr auf die Knie ging und sie flehend um Verzeihung bat.
    Doch er kämpfte mit unlauteren Mitteln. Weil er völlig unbekleidet war.
    Zerzauste Strähnen dunkelbraunen Haars hingen ihm in die Stirn. Seine Hände hatte er in einer arroganten Pose in die Hüften gestützt und machte es der Frau, die um ihr Leben und zugleich mit ihren Gefühlen kämpfte, alles andere als leicht.
    Dass er möglicherweise nackt wäre, hatte sie nicht bedacht. Sie hatte gewusst, dass er vielleicht noch schlafen würde, weiter aber hatte sie nicht überlegt. Und jetzt war ihr Gehirn angesichts der zerstörerischen Kraft seiner betörenden Männlichkeit wie leergefegt. Ihr Blick fiel auf seine Brustbehaarung, die ein faszinierendes Muster bildete und sich in einer
dünnen, seidig weichen Linie nach unten verjüngte, bis sie …
    Seine Beine waren lang und muskulös und hart. Er verströmte eine ungeheure Kraft. Es wäre vollkommen vergeblich, ihn anzugreifen, wurde ihr bewusst. Wie sollte sie diese Schlacht jemals gewinnen? Sicher kam sie ihm wie eine hoffnungslose Närrin vor, denn schließlich war sie einfach, ohne nachzudenken, hier bei ihm hereingeplatzt.
    Während sie ihn böse ansah, fing er an zu gähnen, hob aber gespielt galant die Hand vor seinen Mund. Die Gleichgültigkeit, mit der er auf sie reagierte, machte sie noch wütender als alles, was bisher geschehen war. Ehe sie jedoch die Chance hatte, ihrem Unmut Luft zu machen, fragte er: »Findest du dein Vorgehen nicht ein bisschen zu direkt? Hat deine Mutter dir nie gesagt, dass Männer gern die Aggressoren sind?«
    Â»Fahr zur Hölle!«, fauchte sie ihn an. »Wie konntest du nur etwas derart Widerliches tun? In meinem ganzen Leben habe ich niemanden getroffen, der weniger Rücksicht auf die Gefühle anderer nimmt als du.«
    Er bedachte sie mit einem beinahe amüsierten Blick, ging an ihr vorbei,

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