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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Augen loderte ein grünes Feuer auf, die Feindseligkeit des Morgens löste sich in Wohlgefallen auf, und sie lächelten einander an.
    Dann aber erlosch die Glut in ihren Augen, sie verzog unglücklich das Gesicht und wandte sich eilig wieder ab.
    Seine Kameratasche, ihr Rucksack und der Picknickkorb wurden im Kofferraum verstaut, sie nahmen im Fond des Wagens Platz, und Henri fuhr sie an den Fuß der grasbewachsenen Hügel, den Ausgangspunkt der Wanderung. »Der Weg ist nicht besonders steil und deswegen auch nicht besonders anstrengend«, klärte Helmut seine Gäste auf.
    Das war er tatsächlich nicht, obwohl das Trio schwer an Taschen und an Körben trug. Selbst Familien mit kleinen Kindern hatten dieses Ausflugsziel gewählt, Liebespaare, die sich mehr füreinander als für die Bewegung interessierten, schlenderten Arm in Arm die Anhöhe hinauf, und eine Gruppe Jugendlicher spielte gut gelaunt mit einem Ball. Einer schoss ihn ein paar Meter den Berg hinauf, und wenn er wieder herunterrollte, war der Nächste dran. Es sah ziemlich ermüdend aus, und Helmut nickte anerkennend mit dem Kopf, als er die jungen Burschen sah.

    Sie liefen, mit mehreren Pausen, ungefähr zwei Stunden, bis sie ein Plateau an der Baumgrenze erreichten und beschlossen, dass es der ideale Platz für ihr mittägliches Picknick war. Helmut hatte eine Decke aus dem Kofferraum der Limousine mitgebracht und breitete sie auf dem Gras aus, das bereits ein bisschen braun geworden war.
    Jordan stellte ihren Rucksack auf der Erde ab, und Reeves nahm seine Nikon aus der Tasche, ließ sich auf die Decke fallen und fing sofort mit Schnappschüssen von Jordan und Helmut vor dem Hintergrund der Berge an.
    Sie ruhten sich eine Weile aus, plauderten und scherzten über ihre schlechte Kondition, bevor Jordan den Picknickkorb entlud. Sie schlug den beiden anderen auf die Hände, ehe sie etwas stibitzen konnten, als plötzlich zwei junge Männer auf sie zugelaufen kamen. Beide hatten kurze Laufhosen, ärmellose T-Shirts sowie – wenig passend – Wanderschuhe an.
    Einer der beiden atmete tief ein und sah Helmut fragend an: »Herr Eckherdt?«
    Helmut richtete sich auf, bejahte, und der junge Mann zog einen von seinem gesunden Schweiß durchtränkten Umschlag aus dem Bund von seinen Shorts.
    Auf Helmuts fragenden Blick setzte er zu einer eiligen Erklärung an. »Ihr Chauffeur hat mich gebeten, Ihnen das hier zu bringen. Ich bin Marathonläufer, und als er sah, dass ich hier rauflaufe, hat er mich
gebeten, Sie zu suchen und Ihnen dieses Schreiben auszuhändigen.« Er sah seinen Begleiter an, und der nickte zustimmend.
    Â»Danke«, sagte Helmut, schob die Hände in die Hosentaschen und drückte jedem der beiden einen Geldschein in die Hand.
    Â»Danke«, sagten auch sie und liefen wieder los.
    Helmut öffnete den Umschlag, überflog die kurze Nachricht und fing an zu fluchen. »Tut mir leid, ihr beiden, aber ich muss in die Stadt zurück. Ein Flugzeug meines Unternehmens ist irgendwo über Kanada verschollen. Ich muss in der Firma sein, wenn es Neuigkeiten gibt.«
    Â»Natürlich«, antwortete Jordan und packte das Essen eilig wieder ein.
    Â»Nein, Jordan.« Helmut ergriff ihre Hände und schüttelte den Kopf. »Ich fühle mich auch so schon schlecht genug. Da will ich euch nicht auch noch den Tag verderben. Du und Reeves bleibt hier und picknickt wie geplant.«
    Â»Aber, Helmut …« setzte sie zu einer Widerrede an.
    Â»Ihr könnt sowieso nichts tun, Liebling. Ich im Grunde auch nicht, doch ich muss dort sein, falls sich unsere schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten.«
    Â»Aber …«
    Â»Ich bestehe darauf, dass ihr noch bleibt. Genießt den Tag. Ich wünschte mir, ich müsste euch nicht so plötzlich im Stich lassen. Verdammt.«
    Â»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Helmut«, erklärte Reeves. »Ich kann nur hoffen, dass das
Flugzeug und die Besatzung wohlbehalten wieder auftauchen.«
    Â»Ich auch«, stimmte ihm Jordan leise zu.
    Helmut küsste sie flüchtig auf den Mund. »Falls ich es schaffe, rufe ich dich heute Abend an, Liebling.«
    Â»Ich werde den Korb wieder ins Hotel und Jordan nach Hause bringen«, erbot sich Reeves.
    Â»Danke, mein Freund.« Damit machte Helmut kehrt und lief den Berg hinab.
    Jordan sah ihm nach, bis er hinter ein paar hohen Kiefern

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