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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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blieb in seinen Wimpern hängen, ohne dass er etwas davon mitbekam.
    Sie blickte wieder auf und starrte nochmals auf die
weiße Welt, die sie umgab. Mit einem Mal war sie hellwach. Dies war eindeutig kein Traum, und sie war auch nicht in einer Märchenwelt.
    Â»Reeves«, schrie sie und rüttelte ihn wach. »Es schneit!«

8
    Â»Was?« Er setzte sich so plötzlich auf, dass sie beinahe mit den Köpfen zusammengestoßen wären. »Mein Gott! Sieh dir das an!« Er sprang auf und breitete die Arme aus, um die Schneeflocken zu fangen, die um sie herumwirbelten.
    Â»Was sollen wir jetzt machen?«, fragte Jordan ängstlich.
    Â»Wie? Was sollen wir jetzt machen?«
    Â»Reeves, wir sind inmitten eines Schneesturms hier auf diesem Berg. Wir sollen wir wieder runterkommen?«
    Lächelnd zog er sie an seine Brust. »Genauso, wie wir heraufgekommen sind. So schlimm sieht es gar nicht aus. Wenn wir uns beeilen, wird uns sicher nichts passieren. Schneit es hier immer derart früh?«
    Sie blickte auf den Schnee und war nicht überzeugt davon, dass der Weg zurück ins Tal wirklich ungefährlich war. »In diesen Höhen kommt das hin und wieder vor. Unten im Tal schneit es wahrscheinlich nicht.«
    Â»Dann liegt die Schneefallgrenze sicher bald schon hinter uns. Los, lass uns gehen.« Er klang vollkommen
ruhig, aber Jordan sah, dass er den Schnee beäugte, um zu sehen, wie dicht er fiel. Inzwischen wehte auch ein ziemlich starker Wind, es wurde immer kälter, und der Boden war bereits mit einem weißen Tuch bedeckt.
    Wortlos sammelten sie ihre Sachen ein. Jordan setzte ihren Rucksack auf, schwang sich die Kameratasche über eine Schulter, und Reeves hängte ihr fürsorglich die Picknickdecke über Kopf und Schultern und zwinkerte ihr zu. »Für den Fall, dass du die Kälte nicht verträgst.« Er versuchte, sie auf diese Weise zu beruhigen, aber als sie den geschützten Platz unter dem Baum verließen und der Schneesturm sie mit seiner ganzen Härte traf, sah sie sich mit sorgenvoller Miene um.
    Reeves setzte sich in Bewegung, und sie folgte ihm so dicht es ihre stolpernden Schritte zuließen. Alle paar Meter blieb er stehen, um sich zu vergewissern, dass sie nicht zurückgefallen war. Sie kommunizierten mit improvisierter Zeichensprache, denn der Wind riss ihnen die Worte aus dem Mund.
    Im Normalfall war es kinderleicht, den Bergpfad hinunterzugehen. Jetzt aber war er unter der Schneedecke versteckt und an einigen Stellen schon gefroren, weshalb jeder Schritt ein Wagnis war. Der Wind peitschte ihnen in die Gesichter, brannte in ihren Augen, und sie konnten kaum noch etwas sehen.
    Reeves bedeutete ihr, ihm zu folgen, bis sie abermals im Schutz von einer Kiefer standen, und brüllte ihr zu: »Glaubst du, dass wir in die richtige Richtung gehen?«

    Jordans Panik steigerte sich noch. Sie war ihm einfach hinterhergelaufen, ohne auf den Weg zu achten, und hatte sich einzig darauf konzentriert, einen Fuß vor den anderen zu setzen, ohne auf dem eisigen Untergrund zu stürzen.
    Â»Keine Ahnung, Reeves. Ich glaube, ja, aber …«
    Sie blickte derart ängstlich zu ihm auf, dass er sie tröstend in die Arme nahm. »He, keine Angst. Ich hole uns aus diesem Schneesturm raus. Ist dir kalt?«
    Â»Nein«, log sie, denn sie konnte sich kaum beschweren, während sie die warme Decke hatte und er eine kurze Hose und nur eine dünne Regenjacke über seinem Strickpullover trug.
    Â»Können wir weitergehen?«, wollte er von ihr wissen, und sie nickte. »Sag mir, wenn du wieder eine Pause brauchst.« Sie nickte erneut und folgte ihm dann wieder in den Sturm hinaus.
    Sie hätte nicht sagen können, wie lange sie sich durch das blendende Schneegestöber kämpften, während ihnen ein Schauer eisiger Hagelkörner in die ungeschützten Gesichter schlug. Es schneite nicht nur leicht. Nein, dies war ein ausgewachsener Schneesturm, der neben weichen weißen Flocken eisigen Regen auf sie niederprasseln ließ.
    Inzwischen war sie vollkommen erschöpft und rang mühsam nach Luft. Ihre Lungen brannten von der Anstrengung, ihre Beine pochten, und wegen der Kälte hatte sich ihre Muskulatur schmerzlich verkrampft.
    Als sie sicher war, dass sie zusammenbrechen würde,
streckte Reeves den Arm in ihre Richtung aus und zerrte sie weiter hinter sich her. Noch während sie sich über sein rigides Marschtempo

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