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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Haarwurzeln und sprang eilig auf. »Ich hole jetzt den Korb. Wenigstens müssen wir keinen Hunger leiden, solange wir hier festsitzen.«
    Inzwischen war die Decke trocken, aber sie beschloss, sie dort zu lassen, wo sie lag, und breitete die Speisen auf den Planen aus.
    Reeves zog sich seinen Pullover über den Kopf. Die Jacke hatte er gleich ausgezogen, nachdem er vom Bach zurückgekommen war. »Falls du mir mein schlechtes Benehmen nachsiehst, ziehe ich dieses blöde Ding hier drinnen aus. Das Schleppen des Wassereimers und die … anregenden Dinge, die danach geschehen sind, waren ganz schön anstrengend.«
    Sie versuchte, ihn nicht anzusehen, was ihr aber nicht gelang. Verstohlen sah sie zu, wie er ein Taschentuch ins Wasser tauchte und damit über sein Gesicht, den Hals und den Oberkörper fuhr. Das erinnerte sie an den Augenblick, als er sich mit ihrem
Handtuch abgetrocknet hatte, nachdem er aus dem Regen gekommen war.
    War das erst vier Tage her? Vier Tage. Trotzdem waren sie einander schon so vertraut. Inzwischen konnte sie seine Gesichtsausdrücke deuten, und auch seine Stimme und sämtliche seiner Gesten kannte sie in- und auswendig. Wahrscheinlich gab es Paare, die einander weniger gut kannten, obwohl sie schon eine Ewigkeit zusammen waren, überlegte sie.
    Sie beide hätten keine Ewigkeit. Tage? Stunden? Der Gedanke schmetterte sie nieder. Denn sie liebte diesen Mann, aber trotzdem würde er genauso unerwartet aus ihrem Leben verschwinden, wie er dort erschienen war. Käme es irgendwo zu einer Katastrophe, wären er und seine Kamera umgehend auf dem Weg dorthin. Und sie bliebe mit nichts als bittersüßen Erinnerungen an die kurze Zeit mit ihm zurück.
    Anscheinend hatte er ihr einen Teil ihrer Gedanken angesehen, denn er blickte sie fragend an. »Jordan? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Verlegen stotterte sie. »Nnnein. Ich … ich … du bist wieder blitzsauber, und ich sehe sicher schrecklich aus.« Sie kroch über die Planen, griff nach ihrem Rucksack und wandte ihm den Rücken zu. »Gibst du mir eine Minute Zeit?«
    Â»Du brauchst dich nicht zu beeilen. Ich schenke schon mal den Rest Wein in zwei Gläser«, sagte er.
    Sie schälte sich bereits aus ihrem Pulli und fragte aufgrund der Wolle, die vor ihrem Mund lag, mit
leicht gedämpfter Stimme: »Du genehmigst mir tatsächlich noch mal ein Glas Wein?«
    Â»Nur einen kleinen Schluck«, gab er gespielt ernsthaft zurück.
    Sie zog einen Spiegel aus dem Rucksack und war dankbar, dass er ein paar Schminksachen enthielt. Rouge brauchte sie im Augenblick ganz sicher nicht. Wind und Kälte hatten ihren Wangen einen angenehm rosigen Ton verliehen, und so verrieb sie nur ein wenig Feuchtigkeitslotion in ihrem Gesicht. Und auch ihre Augen sprühten bereits Funken, deshalb trug sie einfach etwas Lipgloss auf und bürstete ihr Haar.
    Zum Glück hatte sie außerdem einen Handtaschenzerstäuber von Norell dabei und besprühte ihren Hals und ihre Brust. Dann beäugte sie sich kritisch und kam zu dem Schluss, sie würde dafür, dass sie auf einem Berg gestrandet war, gar nicht so schlecht aussehen. Zögernd machte sie drei Knöpfe ihrer engen Nylon-Bluse auf, damit sie etwas bequemer war.
    Schließlich drehte sie sich wieder um, und als Reeves anerkennend pfiff, nickte sie lachend mit dem Kopf. »Danke. Ich weiß, ein solches Kompliment habe ich ganz sicher nicht verdient, aber es ist trotzdem schön.«
    Â»Du siehst fantastisch aus«, erklärte er ihr warm, und seine Augen machten deutlich, dass das wirklich seine Überzeugung war.
    Sie aßen genüsslich, und als ihr Hunger gestillt war,
meinte Reeves: »Am besten stellen wir den Korb neben die Tür, dann bleiben Fleisch und Käse frisch.«
    Â»Wie lange, glaubst du, wird der Schneesturm dauern?« , fragte Jordan ihn.
    Er zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Da es in diesem ersten Herbst der erste Schneefall ist, wird es sicher nicht so schlimm. Morgen früh werden wir weitersehen.«
    Sie kamen schweigend darin überein, nicht darüber zu sprechen, dass der Aufenthalt in dieser Hütte, fern vom Rest der Welt, wie eine wunderbare Auszeit von ihrem normalen Leben war. Sie würden erst über die Rückkehr sprechen, wenn es nicht mehr zu vermeiden war. Vorläufig würden sie einfach dankbar sein, weil ihnen der Schneesturm eine Chance bot, allein

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